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Das Flüstern der Albträume

Das Flüstern der Albträume

Titel: Das Flüstern der Albträume
Autoren: Mary Burton
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nachvollziehen, den sie in den letzten sechsunddreißig Stunden getan hat.«
    Officer Brennan deckte die Leiche sorgfältig wieder zu.
    »Drei Frauen mit Verbindungen zur Price University und Eva Rayburn«, meinte Malcolm.
    Garrisons Handy klingelte. »Ja.«
    Es war der Streifenbeamte, der vor dem King’s stationiert war. »Eva Rayburn ist weg.«
    Lou hatte überall im Pub Abhörgeräte installiert, und als sie hörte, dass Eva losging, um Bobby zu holen, war die Gelegenheit zum Zuschlagen zu perfekt, als dass sie hätte widerstehen können. Sie wartete in der Nähe der Schule auf Eva und malte sich aus, wie es am neuesten Tatort jetzt wohl aussah.
    Inzwischen würde die Polizei das Gebiet um die Leiche abgeriegelt haben, und Streifenwagen würden die umliegenden Straßen blockieren, um die Schaulustigen abzuhalten. Die Spurensicherung würde da sein. Es würde Chaos herrschen.
    Lou glühte vor Erregung. Inzwischen war das Töten zu einer Droge geworden, nach der es sie dürstete. Jeder Mord brachte Erleichterung, aber die innere Ruhe hielt nicht an. Ganz im Gegenteil, mit jedem Mord schwand sie schneller dahin. Vielleicht würde der Frieden endgültig kommen, wenn Eva tot war. Ja, wenn erst einmal die Sterne auf ihrem Bauch prangten und ihre Augen im Tod glasig wurden, würde sich alles wieder normal anfühlen.
    Normal. Es war so lange her, dass sie einen normalen Tag gehabt hatte. So lange hatte sie sich verstecken müssen, unsichtbar sein. Zu lange schon hing die Furcht, entdeckt zu werden, wie ein Damoklesschwert über ihr.
    »Ich will nur, dass die Wut weggeht«, flüsterte sie. »Ich will glücklich sein. Ich will leben.«
    Vielleicht würden die Schatten weichen, wenn Eva erst einmal für ihre Sünden bezahlt hatte.
    Eva holte ihr Handy aus dem Rucksack, während sie in den Park lief und nach Bobby Ausschau hielt. Sie warf einen Blick auf das Display und sah, dass sie einen Anruf verpasst hatte. Angie. Sie hatte das Telefon beim Autofahren nicht klingeln gehört, und merkte jetzt, dass sie es stumm geschaltet hatte.
    Eva stieß einen Seufzer aus und schaltete den Klingelton laut. Sie und Angie mussten dringend reden. Herrgott, sie und Garrison mussten auch reden. Sie war so lange allein gewesen. Und jetzt hatte sich ihr Leben mit so vielen Menschen gefüllt. Menschen, die sie nicht verlieren wollte.
    Sie starrte zum Spielplatz hinüber und beobachtete, wie die Schaukeln im Wind schwangen. Wo war Bobby? Er hatte doch gesagt, er sei im Park hinter der Schule. »Bobby!«
    Sie sah auf die Uhr. Vielleicht war es an der Zeit, Garrison anzurufen.
    »Eva.«
    Beim Klang von Bobbys Stimme drehte sie sich voller Erleichterung um. Er stand auf der anderen Seite des Parks und winkte ihr zu.
    Nie war sie glücklicher gewesen, jemanden zu sehen. Ohne weiter nachzudenken, rannte sie auf ihn zu und war innerhalb weniger Sekunden bei ihm. Außer Atem blieb sie vor ihm stehen. »Gott sei Dank, es geht dir gut.«
    Sein Gesicht wirkte angespannt.
    »Was ist los, Bobby?« Sie kniete sich vor ihn hin und legte ihm die Hände auf die Schultern.
    Tränen stiegen ihm in die Augen und liefen über seine Wangen.
    Eva umfasste seine Schultern. »Schätzchen, was hast du denn?«
    »Es tut mir leid. Sie hat gesagt, sie hat Merlin gefangen.«
    »Ich verstehe nicht. Merlin ist in der Gasse hinter dem King’s .«
    In diesem Augenblick schoss ein Stromstoß durch Evas Körper. Alle ihre Muskeln erschlafften, und ehe sie begriff, was passiert war, lag sie am Boden und spürte, wie sie das Bewusstsein verlor.
    Garrisons Handy klingelte, als er eilig das King’s betrat. »Ja.«
    »Ich schicke dir ein Bild aufs Handy«, sagte Malcolm. »Die neueste Polizeiskizze. Schaust du sie dir gleich an?«
    »Okay. Ich rufe dich dann sofort zurück.«
    Als die Nachricht eintraf, klappte er das Handy auf und betrachtete das Bild. Die Zeichnerin hatte die Brille und den Bart des Mannes entfernt und langes Haar hinzugefügt. Die wenigen Veränderungen hatten einen Fremden in jemanden verwandelt, den er kannte. Sally Walton.
    »Scheiße.« Er rief Malcolm an. »Ich will Sally Walton sofort in meinem Büro haben.«
    »Ich habe schon ein paar Kollegen zu ihrer Wohnung geschickt, und sie haben gerade gemeldet, dass sie nicht da ist.«
    »Ich möchte, dass jeder Beamte diese Zeichnung erhält.«
    »Okay.«
    Garrison schritt an den Gästen und einer gestressten Kellnerin vorbei durch den Gastraum und betrat die Küche. King zog gerade fluchend eine rauchende Pfanne
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