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Das erste Date – Erotischer Liebesroman

Das erste Date – Erotischer Liebesroman

Titel: Das erste Date – Erotischer Liebesroman
Autoren: Natalie Rabengut
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Laptop-Tastatur auf meiner Stirn auf und befand wieder einmal, dass ich mich lieber durch unzählige Petri-Schalen mit Schimmelsporen wühlte und meine Zeit im Labor verbrachte, als meine Ergebnisse mit seitenlangen Fußnoten aus wissenschaftlicher Literatur zu untermauern.  
    Erschrocken sprang ich auf und raffte meine Sachen zusammen, ich wollte ja nicht schon am ersten Tag zu meiner Schicht im Kochs zu spät kommen. Meine Tasche warf ich in den Fahrradkorb und wollte gerade aufsteigen, da klingelte mein Handy. Ich fummelte es aus der Hosentasche und sah, dass es Sanne war. Oh je. Da fiel mir ein, dass ich sie schon die ganze Woche lang hatte anrufen wollen.  
    „Hallo? Hallo? Ist ja jemand? Bist du wirklich noch am Leben?“, wollte Sanne, die eigentlich Susanne hieß, von mir wissen.
    „Es tut mir leid“, gestand ich zerknirscht. Eine Gruppe Studenten ging an mir vorbei und grinste mich dabei breit an. Sofort zuckte meine Hand nach oben und ich rieb zum wiederholten Mal über den Tastenabdruck auf meiner Stirn. „Ich wollte dich wirklich anrufen und einladen, aber dann habe ich es wohl vergessen.“
    „Das habe ich gemerkt“, lautete ihre trockene Antwort. Im Hintergrund knirschte das altersschwache Gelenk ihres Schreibtischstuhls.  
    „Arbeitest du auch immer noch?“, erkundigte ich mich mitfühlend.
    „Erinnere mich bloß nicht dran, in zwei Wochen ist Abgabe und mir geht der Arsch gehörig auf Grundeis. Immerhin habe ich schon ganze vier Seiten fertig. Vier Seiten, kein Grund zur Panik, die Arbeit muss am Ende ja nicht mindestens 60 Seiten lang sein. Ich schaff das schon.“
    Obwohl ich mir das Lachen verkneifen musste, stimmte ich eine tiefe, meditative Atmung an, die am Ende in ein schnelles Hecheln überging. Sanne stieg direkt mit ein und klang danach zumindest wieder belustigt.
    „Ich habe einen Vorschlag. Früher oder später musst du ohnehin eine Pause machen. Meine Mitbewohner wollen morgen feiern gehen, Don und Kai-Uwe kommen ebenfalls mit. Möchtest du dich nicht einklinken? Dann kommst du vorher zu mir, wir hübschen uns total übertrieben auf und als Bonus, weil ich eine grauenvolle Freundin bin, stelle ich dir den charmanten Single Jonathan vor.“
    Sanne klopfte sich hörbar mit dem Kugelschreiber gegen die Unterlippe, ich konnte sie förmlich vor mir sehen. Diese Angewohnheit hatte sie schon in der Schulzeit gehabt. „Aber dabei arbeite ich samstags am Abend doch so gerne.“ Sie kicherte. „So ein Quatsch. Ich bin dabei!“
    „Cool. Ich muss jetzt leider los, ich habe den Abdruck meines Laptops auf der Stirn und muss mich für die Arbeit umziehen.“ Dann fiel mir ein, dass ich Sanne noch nichts davon erzählt hatte.
    „Arbeit? Freitagabend?“, echote es mir aus dem Handy entgegen.
    „Ja, ich kellnere bei Kochs zur Probe.“  
    Meine beste Freundin lachte lauthals. Schließlich wurde es mir zu bunt und ich legte einfach auf. Damit ich es nicht vergaß, tippte ich direkt eine SMS an sie. Sei morgen um 18 Uhr da. Und: Das bisschen Kellnern werde ich ja wohl schaffen.
    Ihre Antwort las ich erst zuhause, weil ich bereits auf dem Fahrrad gesessen hatte, als das Handy vibrierte. Davon bin ich überzeugt. NICHT! Ich höre mir dann morgen das Ausmaß der Katastrophe an...
    Was hatte ich eigentlich für Freunde, die so unglaublich unterstützend waren und an mich glaubten? Sebastian hatte sich auch schlapp gelacht, als ich ihm von dem Job bei Kochs erzählt hatte. „Süße, du kannst vielleicht mehrere Reagenzgläser auf einmal tragen – aber den ganzen Abend kellnern?“, hatte er gesagt und gegrinst.
    Ich schob das Fahrrad in die Garage und fragte mich zum wiederholten Male, worauf sie eigentlich alle hinauswollten. Es war ja nicht so, als ob ich wahnsinnig tollpatschig war. Egal, ich war viel zu spät dran, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen.
    In meinem Zimmer sprang ich aus der Shorts, die ich getragen hatte und wechselte stattdessen in eine schwarze Jeans und eine weiße Bluse. Ich fand mich sehr zeitlos gekleidet. Im Badezimmer verpasste ich mir noch eine zusätzliche Schicht Mascara, dann griff ich nach meiner Tasche und hechtete wieder in den Flur. Glücklicherweise konnte ich zu der Kneipe laufen, denn sie lag nicht weit vom Haus entfernt.
    Jakob saß am Küchentisch und brütete über einem Lehrbuch für Ringmoduln , er studierte Mathematik und schien es im Moment eher zu bereuen. Ich schnappte mir aus dem Kühlschrank einen gekühlten Kaffee im Becher, vermutlich mit
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