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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen
Autoren: Suzanne Barclay
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Soldaten“, entgegnete Ellis ohne Scham oder Bedauern. „Duncan fürchtete, wir würden unterliegen und sie könnten das Tal überrennen.“
    Feiglinge. Offenbar waren seine Dienste mehr als nötig, denn diese Leute hatten von Kriegskunst keine Ahnung und nicht mehr Mut als eine Herde Schafe. Tief in Gedanken versunken, merkte Kieran nicht, dass sie bereits das Flussufer erreicht hatten, bis Rhys sprach.
    „Das Rauschen des Wassers erinnert mich daran, dass wir schon seit Stunden ohne Pause geritten sind.“
    Kieran nickte, denn auch er verspürte ein Bedürfnis, und gab Befehl zu halten. Sonst ließ er seine Männer abwechselnd ruhen, einen Teil immer Wache halten, doch die friedliche Umgebung lullte ihn ein, und er gab Erlaubnis, dass alle abstiegen. Nachdem er sich selbst erleichtert hatte, kniete Kieran nieder, um seine Hände in dem klaren, kalten Wasser zu waschen.
    „Zu den Waffen!“ rief jemand.
    Kieran verfluchte seinen Leichtsinn, sprang auf und zog mit einer raschen Bewegung sein Schwert. „Schließt die Reihen“, rief er, als er sich plötzlich von Reitern umgeben sah. Ein leises Zischen war die einzige Warnung, bevor ein Pfeil seinen Ärmel durchbohrte und seine Schwerthand an den Baum hinter ihm nagelte. „Rhys! Zu mir! “ Er griff nach dem Pfeil und versuchte, ihn herauszuziehen. Doch der hatte sich in den Gliedern seines Kettenhemdes verfangen.
    „Lasst Eure Waffen fallen!“ rief eine klare, hohe Stimme.
    Kieran wandte den Kopf und sah sich und seine Männer von drohenden Pfeilen umgeben. „Ellis. Ruft Eure Leute“, rief er.
    „A...aber das sind meine Leute“, antwortete der arme Mann erstaunt und verwirrt.
    „Was hat das zu bedeuten?“
    „Wir nehmen dich gefangen“, ertönte die jugendliche Stimme. Ein schäbiges Pony mit einem schlanken Reiter trabte vorwärts. Im Schatten des überhängenden Baumes war es unmöglich, die Züge des Reiters zu erkennen, nur seine Jugend. Kieran hatte den flüchtigen Eindruck eines bleichen Gesichts mit großen Augen, umrandet von einer eng schließenden Kettenhaube, bevor ihm bewusst wurde, dass der Jüngling einen Pfeil angelegt hatte und auf seine Kehle zielte.
    „Ich weiß nicht, wer du bist“, sagte Kieran. „Doch du wirst dafür teuer bezahlen.“ Wütend zerbrach er den Pfeil und befreite seinen Arm.
    „Halt“, rief der freche Junge. „Wenn du dein eigenes Leben nicht schätzt, was ist dann mit dem Knaben?“ Er richtete seinen Pfeil auf Jamie. Kierans junger Knappe stieß einen Schreckenslaut aus und blickte Hilfe suchend zu seinem Herrn.
    Es gab keinen Ausweg. Kieran konnte das Leben des Jungen nicht in Gefahr bringen. Fluchend ließ er sein Schwert fallen.
    „Geordie. Entwaffne und binde sie. Wir bringen sie nach Edin. Warte, bis Großvater das sieht“, fügte der Junge leise hinzu.
    So, Duncan wollte ihn in eine Falle locken. Zorn flammte in ihm auf, und Kieran warf einen wütenden Blick auf seinen Gegner. Er sah, wie sich die Augen des Jungen vor Angst weiteten. Gut. Denn wenn er die Gelegenheit bekam, dann ... Was, zum Teufel? Kieran merkte erstaunt, wie der Junge das Kinn hob und seiner stummen Herausforderung trotzte.
    Es war der letzte Ausweg. Ohne an die Folgen zu denken, sprang Kieran vorwärts, zerrte seinen Gegner aus dem Sattel und hielt ihn in Augenhöhe. „Wehe, du betrügst mich! Ich brenne Edin Tower bis auf die Grundmauern nieder für diesen Verrat!“
    „Ich wusste es! Ich wusste es!“ rief der Knabe.
    „Verdammte Hölle! Wenn du ein Mann wärst, würde ich dich herausfordern ... “ Kieran spürte einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf, dann versank alles um ihn herum in Dunkelheit.

2. KAPITEL
    „Was hast du getan?“ rief Duncan aus. Seine Augen funkelten böse.
    „Ich nahm Sir Kieran gefangen, und morgen werden wir ihn wieder fortschicken“, sagte Laurel nun zum dritten Mal.
    Die buschigen weißen Augenbrauen ihres Großvaters zogen sich zusammen. „Ich habe ihn geholt, um Edin zu schützen.“
    „Und ich habe bewiesen, welch armselige Wahl er ist. Wenn ich ihn in meine Gewalt bringen konnte, wie kannst du erwarten, dass er uns rettet?“
    „Du hast ihn überrumpelt. Ellis sagte es mir. Es ist unehrenhaft, einen Mann mit heruntergelassener Hose zu ergreifen“, sagte er.
    „Das habe ich nicht getan.“ Sie hatte im Unterholz gelauert und überlegt, wie sie Sutherland am besten dazu bringen könnte, wieder zu verschwinden, als er sich selbst in die Lage brachte ... Als sie sah, was die Männer
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