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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer
Autoren: Jason Dark
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sprechen, ohne von den beiden anderen Helfern unbedingt gehört zu werden.
    »Hast du die Leute gewarnt?« fragte Gomez.
    »Ja.«
    »Und?«
    »Sie wollten mir erst nicht glauben, aber sie versprachen, in den Häusern zu bleiben.«
    »Das ist gut.«
    »Meinst du denn, daß dieses Kreuz die Templer wirklich stoppen kann? Ich finde, die sind furchtbar. Sie… sie lassen sich einfach nicht fertigmachen, glaube ich.«
    »Wir werden es sehen, wenn sie hier sind.«
    »Und wo willst du das Kreuz aufstellen?« fragte Jean.
    »Auf dem Marktplatz. Das ist die Dorfmitte. Da steht es doch bei jeder Prozession. Jeder, der in das Dorf kommt, wird auch den Marktplatz erreichen.«
    Und die Männer erreichten ihn ebenfalls. Es war kein großer Platz, aber dort standen einige Bänke, es war auch noch eine Gaststätte vorhanden, drei kleine Läden, vor deren Schaufenstern und Türen jetzt schiefe Kolläden hingen.
    Der alte Brunnen, in dem das Wasser sehr tief floß und der längst nicht mehr benutzt wurde, diente als zweite Stütze. Direkten Halt gab dem Kreuz das Gitter. Es stand immer am Brunnen, bei den großen Prozessionen hielt es jedesmal das Kreuz.
    Die Männer waren mit ihrer Arbeit zufrieden. Sie schauten sich gegenseitig an, nickten sich zu, dann wurden ihre Blicke bang. Kamen sie oder kamen sie nicht?
    Einer von ihnen rauchte. Er war noch jung, gerade mal achtzehn geworden, dafür aber schon sehr kräftig. »Ich habe vorhin einen Feuerschein gesehen«, erklärte er. »Weiß aber nicht genau, was gebrannt hat. Ich glaube, das muß ein Haus am Hang gewesen sein.«
    »Du bist dir nicht sicher?« fragte Pierre Gomez.
    »Nein.«
    »Wenn es tatsächlich so ist, und daran glaube ich, dann haben die Templer schon ihre Spur gelegt.«
    Die Männer schauten Gomez, den Sprecher, an. Der Polizist nickte. »Ja, sie sind unterwegs. Zurückgekehrt aus ihren verdammten Grüften und Gräbern, haben sie sich dem Teufel verschrieben, um uns anschließend zu töten.«
    »Und das weißt du?«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Aber gesehen hast du sie nicht?«
    Jetzt mischte sich Jean ein. »Fragt nicht so dumm. Natürlich haben wir sie gesehen. Sie kamen den Berg hinab, und sie waren eingehüllt in einen roten Schein. Glaubt ihr Idioten denn, daß ich umsonst die Häuser abgegrast habe, um die Menschen zu warnen? Das könnt ihr euch doch wohl nicht vorstellen — oder?«
    »Wir glauben euch ja.«
    »Dann seid auch ruhig.«
    Die Männer schwiegen und warteten. Ein jeder von ihnen spürte die Furcht, nur wollte sie keiner offen zugeben, aber ihre Blicke sagten genug.
    Sie schauten nach vorn in die Dunkelheit und auch dorthin, wo der Ausgang des Dorfes lag und die Templer auftauchen würden. Sie konnten auch zu den Hängen hochschauen, wo sie in der dort lastenden Dunkelheit einen tanzenden roten Fleck sahen.
    »Das ist der Brand«, sagte der junge Mann.
    Gomez konkretisierte. »Die Hütte der Familie Lapisse steht in Flammen. Großer Gott, sie werden…«
    Keiner sprach mehr. Die Furcht wurde drückender. Das Dorf war leer. Die Menschen blieben tatsächlich in den Häusern, zeigten sich höchstens mal an den Fenstern, wo sie ihre blassen Gesichtergegen die Scheiben drückten.
    Noch war nur das Feuer zu sehen, aber die Männer entdeckten ebenfalls die Lichter am Hang, die sich schnell bewegten, mal gut sichtbar waren, dann wieder verschwanden, erneut auftauchten und wenig später nicht mehr zu sehen waren.
    »Das kann ein Auto sein«, flüsterte Jean.
    Niemand widersprach. Gomez dachte weiter. »Sollte dieser Fremde vielleicht zum Schloß hochgefahren sein und jetzt zurückkommen?«
    »Der hat doch Angst!«
    »Nein, der nicht.«
    Jean wollte es nicht wahrhaben. »Pierre, wir haben ihm deutlich gemacht, daß…«
    »Sei ruhig, Mensch! Wenn er tatsächlich am Schloß war und dort hineingegangen ist, müssen ihn die Templer nicht erwischt haben, sonst wäre er nicht auf dem Weg zum Dorf. Versteht ihr? Der hat seine Chance gehabt und sie auch genutzt.«
    »Was hat das mit uns zu tun?«
    »Weiß ich auch nicht. Es wird sich hoffentlich noch herausstellen. Vielleicht können wir auf einen starken Helfer rechnen.«
    »Ich verlasse mich lieber darauf.« Jean deutete auf das Kreuz.
    Ein Ausruf des Erschreckens stoppte den Dialog der beiden Männer. Der Jüngere von ihnen hatte ihn ausgestoßen. »Ich werde verrückt!« flüsterte er. »Da kommen welche.«
    »Wo?«
    »Auf der Straße. Die… sie müssen schon im Dorf sein!«
    Auch die anderen drei sahen es jetzt.
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