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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter
Autoren: Matthew Stover
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Menschenstimme hören. Er konnte keine Worte verstehen, aber der Tonfall war unmissverständlich.
    Ganner lachte …
     
    Tief in der Macht packte Jacen die Brücke mit geistigen Händen. Ein Ziehen würde ihn hinaufheben, und er konnte an Ganners Seite eilen und sich seinem Kampf anschließen, an seiner Schulter gegen die Yuuzhan Vong kämpfen.
    »Jacen, warte.«
    Die Worte wurden nicht laut gesprochen, waren aber so perfekt geleitet, dass sie sein Ohr erreichten, als befände sich die Sprecherin direkt neben ihm. Und das hätte sie durchaus auch sein können: In der Macht spürte er eine unsichtbare Hand, die ihn an der Schulter packte.
    Er nickte. »Ich hätte es wissen sollen. Ich hätte wissen sollen, dass du dort sein würdest.«
    Vergere stand nur ein paar Meter oberhalb und rechts von ihm, auf der mit Korallen überzogenen Senatsplattform, die einmal der Delegation von Kashyyyk gehört hatte. »Komm, Jacen. Deine Reise durch die Lande der Toten hat ihr Ende erreicht. Es ist Zeit, dass du wieder über die leuchtenden Felder des Tages schreitest.«
    Statt zu antworten, wandte er sich wieder der Brücke zu − aber ihr Machtgriff an seiner Schulter wurde fester.
    »Du kannst ihn nicht retten, Jacen. Du kannst nur mit ihm sterben. Er hat sein Schicksal gewählt. Du kannst ihm nur noch helfen, indem du seine Entscheidung respektierst. Du stehst direkt an den Toren des Todes; das Leben liegt vor dir. Wenn du jetzt umkehrst − und sei es für einen einzigen Blick über die Schulter −, bist du verloren.«
    »Was willst du, dass ich tue? Ich werde ihn nicht zurücklassen! Nein!« Er wandte sich ihr zu. Ein Beben begann in seinem Nacken und schauderte durch seine Arme und Beine. »Ich kann nicht zulassen, dass jemand sein Leben für mich gibt.«
    »Er gibt nicht sein Leben für dich. Er gibt dir dein Leben. Willst du das Geschenk eines Sterbenden ablehnen?«
    »Ich kann nicht … Vergere, ich kann doch nicht einfach …«
    »Wenn du die Geschichte deines Lebens betrachtest, wäre das das beste Ende?«
    Er versenkte sich in die Macht und riss sich aus ihrem Griff. »Ich werde ihn nicht verlassen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Dann wirst du das hier brauchen.«
    Sie warf etwas zu ihm herunter. Es wirbelte träge durch die Luft, blitzte silbern im Schleimlicht; er fing es instinktiv auf.
    Es war ein Lichtschwert.
    Sein Lichtschwert.
    Es fühlte sich seltsam an. Merkwürdig. Fremd.
    Er hatte es seit dem Tod der Voxyn-Königin nicht mehr gesehen.
    Als er es zum letzten Mal in der Hand gehalten hatte, war er ein anderer gewesen. Ein Junge. Ein trauriger, hin- und hergerissener Junge, der verzweifelt nach etwas suchte, dessen er sicher sein konnte, bereit, lieber für ein sicheres Nichts zu sterben, als für ein unsicheres Etwas zu leben.
    Sie sagte: »Entscheide dich und handle.«
    Er sah das Leuchten des Kampfs droben. Er sehnte sich danach, zu gehen, brannte darauf, zu gehen, in sich diese Befreiung, die kosmische Symphonie zu spüren, die er jetzt nur als Ganners Echo wahrnahm … aber …
    Er schaute zurück zu Vergere. »Jedes Mal, wenn du das zu mir sagst, ist es ein Trick.«
    »So ist es jetzt auch«, gab sie zu. »Aber es ist nicht der gleiche Trick. Beim ersten Mal warst du nur ein Junge. Du hast nicht wirklich verstanden, was du weggeworfen hast. Beim zweiten Mal hattest du dich im Dunkeln verirrt, und du brauchtest Feuerstein und Stahl, um eine Fackel anzuzünden. Jetzt allerdings − was bist du jetzt, Jacen Solo?«
    In einem einzigen Augenblick raste alles durch ihn hindurch, von Sernpidal und Belkadan über Duro und Myrkr bis zur Umarmung des Schmerzes, der Zuchtstation, dem Jedi-Tempel und dem Höhlentier …
    Er war kein Krieger, dessen war er sicher. Nicht, wie Jaina es war oder wie Anakin es gewesen war. Er war kein Held wie Onkel Luke oder sein Vater, kein großer Politiker wie seine Mutter, kein Stratege wie Admiral Ackbar und kein Wissenschaftler wie Danni Quee. Dann erinnerte er sich daran, dass er nicht wissen musste, was er war. Er musste sich nur entscheiden.
    »Ich … ich nehme an …«, sagte er langsam und betrachtete die Waffe in seiner Hand stirnrunzelnd. »Ich nehme an … ich bin ein Schüler.«
    »Mag sein.« Vergere nickte. »Und dann bist du ebenfalls ein Lehrer, denn die beiden sind eins. Aber um das zu sein, musst du lernen, und du musst lehren. Du musst leben .«
    Sie hatte recht. Er wusste, dass sie recht hatte. Er konnte es sicherer spüren, als er je zuvor etwas gespürt hatte.
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