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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter
Autoren: Matthew Stover
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desintegrierende Energie durch die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger eines Yuuzhan Vong schickt, wo die Hand den Amphistab hält …
    Ein blitzschneller, hoher Salto über zwei Krieger hinweg, die Seite an Seite vorstoßen, und ihr Zusammenbrechen, als ein einziges Lichtschwert ihnen von hinten die Hälse durchschneidet und ihre Glieder vom Hirn trennt …
    Das erstaunte Blinzeln eines Kriegerauges, als ein amethystfarbener Lichtstrahl nach oben gerichtet in einen offenen Mund fährt, um einen drei Zentimeter breiten Gang vom Gaumen zur Schädeldecke zu öffnen …
    Aus solch kurzem Flackern setzt sich der Tod von Ganner Rhysode zusammen − der Verbrannte-Milch-Geruch von Yuuzhan-Vong-Blut, der sich auf seiner Klinge knisternd in Rauch verwandelt …
    − Linien aus brennendem Eis, die in Wahrheit Schnitte sind, die Amphistäbe in seinem Fleisch hinterlassen …
    − kalte Flammen von Amphistabgift, die seine Nerven verzehren …
    Dies sind nur winzige Melodiefragmente aus Ganners Symphonie der Macht. Die Macht gibt ihm nicht nur Kraft, trägt ihn nicht nur und wirbelt ihn umher: Die Macht rauscht durch seine Adern, um sein Herz auf den Rhythmus des Universums abzustimmen.
    Er ist die Macht, und die Macht ist er.
    Er ist sich der Sequenz seines Todes nicht direkt bewusst: Es gibt schon lange keine Zeit mehr, ebenso wenig wie Angst, Zweifel oder Schmerzen. All das ist in dieser ewigen Sekunde verschwunden, als er seine Selbstbeherrschung aufgab. Als er im Torbogen stand und auf die Yuuzhan Vong wartete, hat Ganner erkannt, dass dies, hier und jetzt, der Augenblick ist, auf den ihn sein gesamtes Leben zugeführt hat.
    Der Tag seiner Geburt hat ihn auf diesen Weg gebracht; jeder Triumph und jede Tragödie, jeder dumme Trick und jede Demütigung, jede willkürliche nutzlose Wendung eines grausamen Schicksals − all das baute weiteren Druck in ihm auf, nährte die Sturmflut hinter den Deichen seiner Beherrschung. Diese Deiche waren von seinen Eltern errichtet worden, die versuchten, die scharfen Kanten seiner Arroganz abzuschleifen; sie waren von dem spöttischen Lachen seiner Spielkameraden errichtet worden, die all seine Versuche, sie zu beeindrucken, nur verhöhnten; sie wurden sogar von Luke Skywalkers Ausbildung errichtet − »Ein Jedi prahlt nicht, Ganner. Kämpfen ist kein Spiel. Wenn ein Jedi kämpfen muss, bedeutet das, dass er versagt hat. Es ist eine Tragödie. Wenn Blut vergossen werden muss, tut ein Jedi das schnell und klinisch, mit feierlicher Ehrerbietung. Mit Trauer.«
    Ganner hat so lange und so angestrengt versucht zu sein, was alle ihm sagten; er hat versucht, seine Neigung zum Dramatischen, zur Eleganz, zur Anmut, zum Künstlerischen zu beherrschen. Versucht, ein guter Sohn zu sein, ein guter Freund, ein bescheidener Mann, ein guter Jedi. Aber unter dem Torbogen findet das Versuchen ein Ende.
    Es gibt keinen Grund mehr, sich der Wahrheit über ihn selbst länger zu widersetzen. Nun ist es ihm nicht nur gestattet, die Rolle des Helden zu spielen …
    Es ist notwendig.
    Um den Torbogen zu halten, genügt es nicht, nur zu verwunden und zu töten, es genügt nicht, ruhig zu sein, klinisch vorzugehen und von Trauer erfüllt zu sein.
    Um den Torbogen zu halten, muss er nicht nur töten, sondern mühelos, sorglos, lachend töten. Freudig.
    Um den Torbogen zu halten, muss er tanzen und wirbeln und springen und sich drehen und nach mehr Gegnern schreien. Nach mehr Opfern.
    Er muss sie dazu bringen, zu zögern, bevor sie sich ihm stellen.
    Er muss sie dazu bringen, sich zu fürchten.
    Er hat die Worte gesprochen, hat eine magische Beschwörungsformel gefunden, um die Deiche in sich selbst zu brechen und die Flut loszulassen.
    Niemand kommt an mir vorbei.
    Er schwingt die Klinge eines gefallenen Helden, aber nun ist er selbst der Held, und es sind andere, die fallen.
    Er wächst über sich hinaus.
    Die Macht tost durch ihn hindurch, und er tost durch die Macht. Als er die Fesseln der Beherrschung abstreift, Vorsicht und Bedenken beiseite lässt und noch nur dem Drängen seiner Leidenschaft und seiner Freude folgt, findet er Kraft, die er sich nie hätte träumen lassen.
    Er kämpft nicht mehr, er ist der Kampf.
    Er ist sich nicht direkt der Leichen bewusst, die im Gang liegen, und der Tatsache, dass seine Füße ihnen wie von selbst geschickt ausweichen.
    Er ist sich nicht direkt der verzogenen Durastahlplatten bewusst, die er aus den Trümmern des großen Tors gezogen hat, Platten, die sich um ihn drehen,
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