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Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
Autoren: Michael Stackpole
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uns davon zu überzeugen, sie könnten uns gegen irgendeine nebulöse Bedrohung beistehen… ist Ihrer nicht würdig!«
    »Aber sehr menschlich «, rümpfte der Baragwin die Nase. Eine unsichtbare Faust schien sich wie eine Klammer um Leias Herz zu legen und ihr die Luft zu rauben. Sie beugte die Ellbogen und stützte die Unterarme auf das Rednerpult. »Sie müssen mir zuhören!«
    »Leia, bitte, tun Sie, was auch Mon Mothma getan hat.« Pwoes Stimme triefte vor Mitleid. »Ziehen Sie sich still zurück. Die Regierung liegt nun in unseren Händen. Lassen Sie sich das offen gesagt sein, als eine Frau, die das Maß ihrer Menschlichkeit überschritten hat.«
    Leia blickte in die Reihen der Senatoren und wünschte, das Alter hätte ihre Augen bereits so sehr getrübt, dass sie die verächtlichen Blicke, die auf ihr ruhten, nicht hätte erkennen können. Sie wollen es nicht sehen, weil sie nicht zulassen können, es zu sehen. Sie bedürfen der Kontrolle so sehr, dass sie die Gefahr lieber leugnen, als die Existenz einer Krise einzuräumen. Sie werden alles verspielen, nur weil sie vorgeben wollen, alles unter Kontrolle zu haben. Ihre mutwillige Ignoranz erschöpfte sie und machte sie sprachlos, und die Last ihres Mitleids und ihrer Geringschätzung erschütterte sie.
    Das kann nicht wahr sein. Alles, was wir erreicht haben, einfach wegzuwerfen. Leias Griff um den Rand des Pults löste sich endlich, und sie wich langsam zurück. Alles zu verlieren…
    Da durchschnitt eine kraftvolle, scharfe Stimme das verhaltene Murmeln in der Senatshalle. »Wie können Sie es wagen? Wie kann es einer von Ihnen wagen, so mit ihr zu sprechen?« Im Zentrum des Saals erhob sich ein langer, schlanker Nichtmensch mit goldenem Fell und Purpurstreifen, die sich von den Augenwinkeln schräg aufwärts nach hinten zogen, zu seiner vollen Größe. »Wenn es diese Frau und die Opfer ihrer Familie nicht gegeben hätte, wäre niemand von uns hier. Die meisten von uns wären längst tot.«
    Elegos A’Kla öffnete die mit drei Fingern ausgestatteten Hände. »Ihre offenkundige Undankbarkeit verleiht der Vorstellung der Imperialen, nach der wir alle nur Tiere sind, im Nachhinein Glaubwürdigkeit!«
    Der Senator von Rodia stieß einen mit Saugnäpfen bewehrten Finger in die Richtung des Caamasi. »Vergessen Sie nicht, dass sie eine von ihnen war!«
    Elegos kniff die Augen zusammen, und Leia spürte eine Welle von Schmerz von ihm ausgehen. »Können Sie das vorbringen, ohne zu bemerken, wie schwachsinnig Sie sich dabei anhören? Sie mit den Imperialen in einen Topf zu werfen ist pure Verblendung – die Art Verblendung, mit der sich die Imperialen gebrüstet haben, als sie uns unterdrückten.«
    Niuk Niuv tat die Bemerkungen des Caamasi mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. »Ihr Tadel hätte mehr Gewicht, Senator A’Kla, wenn Sie nicht dafür bekannt wären, schon früher mit den Jedi zusammengearbeitet zu haben. Ihre Sympathien für die Jedi reichen tief. War Ihr Onkel nicht einer von ihnen?«
    Elegos warf den Kopf zurück und unterstrich damit seine große und schlanke Gestalt. »Meine Verbundenheit mit Freunden und Verwandten, die zu den Jedi gehörten, macht mich nicht blind für das, was Leia hier zu sagen versucht hat. Es steht Ihnen allen frei, in den Jedi eine Gefahr zu sehen – ich will sogar einräumen, dass die Handlungen mancher von ihnen mir wenig erfreulich erscheinen –, aber sie berichtet hier von einer neuen, möglicherweise weit größeren Bedrohung für die Neue Republik. Diese Gefahr mutwillig zu ignorieren ist der Gipfel der Verantwortungslosigkeit.«
    Pwoes Fangarme rollten sich im Zorn auf. »Was Sie sagen, ist schön und gut, A’Kla, aber Ihr Volk hat sein Überleben zum großen Teil Leia und ihrer Familie zu verdanken. Viele Ihrer Leute sind auf Alderaan ums Leben gekommen, und Sie stehen seit Jahrzehnten unter dem Schutz des Schuldbewusstseins und der Wohlfahrt der Menschen. Da ist es nicht überraschend, dass Sie sich hier erheben und für sie sprechen. Sie gleichen einem Nek-Kampfhund, der die Hand des Trainers leckt, der ihn gezähmt hat.«
    Leia spürte, dass diese Bemerkung sie traf, und kehrte an das Rednerpult zurück. Ihre Stimme blieb ungeachtet der Wut, die sie innerlich wie mit Dornen quälte, ruhig und gelassen. Obwohl sie ihre Zuflucht eigentlich nicht bei einer Jedi-Entspannungstechnik suchen wollte, tat sie es doch, da diese es ihr ermöglichte, sich zusammenzureißen. Sie setzte eine entschlossene Miene auf
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