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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition)
Autoren: Gerner, Károly
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ältere Domstadt, weil sich die maßgeblichen Ereignisse meiner Erzählung eben genau hier zutrugen. Außerdem ist sie seit reichlich einem halben Jahrhundert meine engere Heimat, die ich längst fest ins Herz geschlossen habe. Dennoch wollte und könnte ich niemals einen „Meißenroman“ schreiben!
     
     
    Nach allem Übrigen dürfte meine sehr verehrten Leser wahrscheinlich noch interessieren, ob denn jene mysteriöse Lady, auf die ich bereits im dritten Kapitel aufmerksam machte, mir inzwischen bekannt wäre, indem sie sich eventuell bei mir meldete oder ich sie gegebenenfalls aufspüren konnte.
    Nein, ihr Lieben, sie bewahrt nach wie vor ihr wundersames Inkognito, bleibt uns gegenüber weiterhin anonym! Selbstredend brenne ich immer noch darauf, das bizarre Geheimnis irgendwann zu lüften. Aber das erfordert anscheinend außerordentlich viel Geduld. Eine bessere Antwort vermag ich vorerst nicht zu geben.
     
    Und zu guter Letzt noch eine Beichte: Eigens wegen dieser sozialkritischen Erzählung umwarb ich behutsam eine mir sehr vertraute Freundin, ob sie denn bereit wäre, das gesamte Projekt hinsichtlich Inhalt und Stil sowie Grammatik und Orthografie gründlich zu prüfen, also die Vorlage nach ihrem Ermessen zu lektorieren. Ich bin mir sicher, das Ganze hätte noch an Qualität gewonnen, weil die von mir bewusst erwählte kluge Evastochter nicht nur über eine fundierte Allgemeinbildung verfügt, sondern durch spezielle Kenntnisse in Sprache und Literatur glänzt.
    Nach meinem kühnen Ersuchen bat sie sich einige Tage Bedenkzeit aus, wohl auch deshalb, um sich mit ihrem Mann zu beraten (übrigens jener liebenswerte Musikus, den ich schon frühzeitig erwähnt hatte). Ihre Rückäußerung war dann ablehnend, weil sie die eventuell nötige Pflichttreue insbesondere hinsichtlich des Inhaltes meiner Darlegungen nicht geloben könne. Eine durchaus verständliche Reaktion, die ich ihr garantiert niemals übel nehme. Sonach blieb es auch dabei, denn einer mir völlig unbekannten Person wollte ich die Durchsicht meines Manuskriptes nicht freiwillig überlassen, weil ich schlichtweg fürchte, es könne statt befördert womöglich noch verunstaltet werden. In der Tat, so etwas gibt es zuweilen, wenn sicherlich auch nur in Einzelfällen. Die Regel ist das gewiss nicht.
    Ergo stammt all das, wie es hier konkret vorliegt, bis auf letzten Punkt von mir.
    Umso mehr hoffe ich natürlich, dass sich in die weitgehend schonungslose Offenbarung all meiner Stärken und Schwächen möglichst keine bösen Fehler einschlichen.
     
    Ich gestehe auch, mich ausdrücklich gescheut zu haben, wegen meines eigenwilligen Anliegens mich an Persönlichkeiten zu wenden, die mir zwar nicht direkt bekannt sind, jedoch über ihre vielfältigen Publikationen seit Längerem hohes Vertrauen in mir auslösten, darunter eine Journalistin der „Sächsischen Zeitung“, die ich regelrecht bewundere. Sie wäre bestimmt in der Lage, ein Optimum an inhaltlicher und stilistischer Geschliffenheit dieser Abhandlung zu gewähren. Der Gedanke spukte zwar des Öfteren in meinem Kopfe herum, aber ich habe mich einfach nicht getraut, die Erhabene hierauf zu behelligen. Dafür verspüre ich eine viel zu hohe Ehrfurcht ihr gegenüber. Ja, so ist das manchmal mit unseren Empfindungen. Bei mir womöglich trotz meiner Betagtheit ein neuralgischer Punkt? Völlig ausgeschlossen ist das freilich nicht. Doch genug des freimütigen Dartuns!
     
    Zum (einstweiligen?) Abschied von meinen überaus wackeren Weggefährten bekunde ich nun allen gegenüber meine tiefe Verbundenheit und wünsche fernerhin jedem vom Guten das Beste! Ja, Sie haben recht: Ich bin einer von der „alten Schule“. Sollte mir das etwa peinlich sein oder ich mich dessen gar schämen? Wohl eher nicht!
     
     
    Es ist mir nunmehr ein dringendes Begehren, öffentlich zu verkünden:
    Innigsten Dank schulde ich den Mitgliedern der „Autorengruppe Elbtal“ für die großzügige Unterstützung beim Verfassen dieses Buches. Sie steht unter der langjährig bewährten Leitung des überaus geschätzten Literaturexperten Jürgen Ritschel.
     
    Endlich danke ich meiner lieben Frau wärmstens für ihr enormes Verständnis, das sie mir während der Schaffenszeit an der vorliegenden Lektüre meistenteils entgegenbrachte, obwohl ich sie gezwungenermaßen erneut bis zuletzt im Glauben lassen musste, dies wäre meine freiwillig gewählte Passion. Aber dem ist nicht so. Noch heute will ich sie über den wirklichen
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