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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition)
Autoren: Gerner, Károly
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Phänomene, als geradezu wundersame Ereignisse. Andererseits ist im persönlichen und gesellschaftlichen Leben buchstäblich alles möglich, was sich nicht gegen Naturgesetze richtet. Die Zukunft bleibt offen.
     
    Ob unser literarischer Held Abel Kager inzwischen irgendwo eine feste und sichere Bleibe fand oder wie der Ewige Jude Ahasverus als ein fortwährend unverstandener und daher ruhelos gejagter Zeitgenosse durch die Welt irrt, entzieht sich meiner bisherigen Kenntnis.
    Gleichwohl erlaube ich mir der Schicklichkeit wegen hier noch einen Fingerzeig zum Inhalt dieser Erzählung an meine hoch geschätzten Bücherfreunde:
    Alles ist so gewesen wie durch mich kundgetan. Doch nichts war genau so, denn manchmal sind wir auch schriftstellerischen Bildern oder Skizzen begegnet, wo sich Traum und Wirklichkeit freundschaftlich die Hand reichten, mitunter sogar ausnehmend glückselig umarmten, weil ich nun einmal dem unbändigen Reiz des Fabulierens vereinzelt rundweg unterlag.
    Lasst uns bitte auch künftig die üblichen Grenzen zwischen Fiktion und Realität zuweilen mannhaft überschreiten, damit wir das überaus bezaubernde Geschenk menschlicher Fantasie für immer sorgsam bewahren!
    Im Grunde genommen ist unser Dasein ohnehin viel zu häufig reine Maskerade, wo der Zweck aber nur scheinbar die Mittel heiligt. Insofern verkündete Shakespeare nahezu die Wahrheit, als er seinen Macbeth sagen ließ:
     
    Das Leben ist ein Schattenspiel,
    ein Schmierenkomödiant,
    der seinen kurzen Auftritt
    wohl oder übel bestreiten muss
    und dann für immer abtritt.
    Es ist ein Märchen,
    das ein Narr erzählt,
    voller Schall und Rauch,
    das aber nichts bedeutet!
     
    Dessen ungeachtet jetzt noch beflissen ein zweiter Wink, der meinem überaus edlen Publikum notfalls als goldene Brücke dienen kann: Möglicherweise verbirgt sich des Rätsels Lösung in einer symbolhaften Dreieinigkeit (Trinität), wonach Abel, Anonymus und ich zwar als verschiedene Protagonisten auftreten, letztlich aber doch nur eine Person verkörpern? Aber Vorsicht, ich will niemanden in die Irre führen! Es ist sicherlich eine, jedoch nicht die ideale Fährte, auf die ich Sie soeben aufmerksam machte, weil sich die entsprechenden Geschehnisse allenfalls auf zwei Akteure reduzieren lassen. Immerhin ist uns bisweilen auch Peter mit seinen Heimlichkeiten begegnet.
    Sollten wir nun hierauf vielleicht wieder einiges mäßigen? Wie dem auch sei, Hauptsache, ich vermochte unsere Hirnzellen verschiedentlich in teils heftige Bewegung zu versetzen, denn es ist meist ein atemberaubendes Vergnügen, sie in Aktion zu spüren.
    Und nun urteile ein jeder nach eigenem Ermessen!
     
     
    Abschließend ersuche ich meine verehrte Leserschaft flehentlich um konstruktive Hinweise und Vorschläge für unsere nächste Marschroute, insbesondere deshalb, weil eine Fortsetzung der Story sinnvoll wäre, denn Abel Kager lebt ja noch. Und er wird eines Tages wieder in unsere wunderschöne Stadt Meißen zurückkehren. Daran gibt es nicht den geringsten Zweifel. Ergo könnten uns die gedankliche Verfolgungsjagd auf seinen überaus abenteuerlichen Fluchtwegen und vor allem sein tolldreister Entschluss, die letzten Lebensjahre unbedingt wieder in vertrauten heimatlichen Gefilden zu verbringen, noch reichlich literarischen Zündstoff liefern.
     
    Momentan ist mir sowieso wieder arg mulmig zumute, weil sich erst vor Kurzem ein Mann im besten Alter vom berüchtigten Boseler „Todesfelsen“, der sich am Rande unserer idyllischen Metropole befindet, kopfüber in den Abgrund stürzte. Verschiedene Medien berichteten darüber. Doch war es wirklich reiner Suizid, wie es offiziell heißt? Ich ahne erneut furchtbar Schlimmes!
    Mithin dürften wir weiterhin gespannt sein, in erster Linie wohl auch wegen Abels einstigem Orakel, welches sich ja glücklicherweise bis jetzt nicht bewahrheitet hat, denn noch tänzeln wir beide einigermaßen unversehrt auf dem faszinierenden Erdenrund.
     
    Und nun die vorletzte Notiz: In jüngster Zeit wurde mir mehrfach die Frage gestellt, warum ich die Handlung meiner vorherigen Bücher (von denen hier ohnehin nur noch ein literarisches Skelett übrig blieb), nicht nach Dresden verlegte. Die Landeshauptstadt Sachsens hätte doch in jedweder Hinsicht, sei es auf architektonischer, künstlerischer oder sonstiger Ebene, viel mehr überregionale Attraktionen zu bieten als mein auserwähltes Provinzstädchen.
    Meine Entgegnung: Ich konzentrierte mich bewusst auf die wesentlich
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