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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Gesichter von Judit, Gill und einem halben Dutzend Angestellter der Manjari-Reederei. »Zum Schweigen bringen… sie alle zum Schweigen bringen… Es ist zu spät dafür, nicht wahr?« fragte er Gill, wie ein Kind. »Ist es nicht zu spät?«

    Gill nickte bedächtig.
    »Das habe ich befürchtet«, hauchte Manjari niedergeschlagen und richtete das Plastmesser gegen sich selbst.
    Sie hatten versucht zu verhindern, daß die Kinder den Abtransport der Leichen sahen. Aber Kislas durchdringende Schreie hatten sämtliche Blicke auf die grausige Szene gezogen, bis auch sie fortgeschafft wurde, unter strenger Aufsicht und mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt.
    »Der Rattenfänger ist tot«, berichtete eines der Kinder denen, die bereits in der Fähre waren.
    »Die Dame Lukia hat ihn für uns getötet.«
    »Wie könnte sie? Sie ist doch gar nicht da!«
    »Sie kann alles, ‘scheinlich hat sie ihn verflucht, damit er sich selbst umbring’ muß.«
    Gill schüttelte den Kopf, als die Kinder ruhig ihre Plätze auf der Fähre einnahmen.
    »Ich dachte, es würde sie erschüttern«, murmelte er.
    »Sie haben schon immer gekannt Tod«, entgegnete Delszaki Li. Er war lautlos zu ihnen gestoßen, in seinem Schwebestuhl, und Gill sprang beim unerwarteten Ertönen der Stimme des alten Mannes vor Schreck einen halben Meter in die Höhe.
    »Tod ist kein Fremder für sie. Jetzt es bei Ihnen und Judit liegt, sie auch das Leben zu lehren.« Er blickte zu Boden, wo das Blut der Manjaris den Raumhafen befleckte, und seufzte.
    »Aber ist sehr schade um den Baron Kommodore.«
    »Ich wüßte nicht warum«, widersprach Judit. Sie war zwar noch etwas blaß, aber sie mußte sich inzwischen nicht mehr an ei ner Mauer abstützen und einen Brechreiz unterdrücken. »Er war ein böser Mann. Er verdiente zu sterben.«
    »Judit, Judit.« Li seufzte. »Habe ich Sie gelehrt nichts übers Geschäft? Jetzt wir werden unsere Verschiffungskosten bezahlen müssen selbst, anstatt sie abzupressen Manjari. – Ist sehr schade«, wiederholte er.

    Acorna, die sich immer noch östlich von Celtalan aufhielt, erfuhr nichts von den Geschehnissen auf dem Raumhafen. Das gewaltige Ausmaß der vor ihr liegenden Aufgabe begann sie zu erschöpfen – so viele Orte galt es aufzusuchen, so viele versteckte und als Sklaven arbeitende Kinder zu retten! Aber es wurde im Laufe des Tages zunehmend leichter. Denn die gleichen geheimen, unterirdischen Kommunikationskanäle, die einst die Geschichten über Epona, über Lukia und über Sita Ram verbreitet hatten, trugen jetzt die Kunde in die Welt, daß der prophezeite Tag der Befreiung gekommen war. Wer sich versteckte, würde als Sklave zurückbleiben müssen. Und so begannen die Kinder bereits herauszukommen, bevor sie Acorna überhaupt gesehen hatten.
    »Morgen wirst du nicht mehr überall dabeizusein brauchen«, jubelte Pal begeistert. »Wo auch immer sie einen Schweber des Li-Konsortiums sehen, werden sie zu uns kommen. Du solltest daher jetzt nach Hause gehen und dich ausruhen.«
    »Die Schweberpiloten sind den ganzen Tag lang geflogen«, wandte Acorna ein. »Wenn sie weitermachen können, dann kann ich das auch.« Sie winkte Pedir zu sich: »Können Sie und Ihre Freunde heute noch einen weiteren Flug bewältigen, Pedir? Gut. Da ist noch ein besonderer Ort, den ich jetzt besuchen muß. Für Jana und Khetala.«
    In Anyag hatte die Nachricht von irgendeiner verrückten Frau, die überall vollkommen taugliche Schuldknecht-Arbeiter fortschleppte, die Aufseher ebenso wie die Sklaven erreicht.
    Einige sperrten ihre Arbeitskolonnen in den Schlafbaracken ein. Da der Tag sich bereits dem Ende zuneigte und Siri Tekus Kolonne somit gerade von ihrer Schicht zum Förderschacht zurückkehrte, befahl er seinen Kinderarbeitern einfach, dort Untertage zu bleiben. Es würde keine schichtfreie Zeit Übertage geben, bis diese Acorna-Person gekommen und wieder abgezogen wäre. Sie würde es in Anyag nicht so leicht haben, sie zu ruinieren, wie mit diesen Städter-Fabriken und ihren Waschlappen-Betriebsleitern!
    Aber die Warnung hatte nichts von einer kleinen Armee aus Schweberpiloten, Sanitätern, Ärzten und Wachpersonal des Hauses Li erwähnt, die Acorna begleiteten. Während Delszaki Lis Leute über das Betriebsgelände von Anyag ausschwärmten, Schlafbaracken aufbrachen und die benommenen, blinzelnden Kinder zu den Schwebern brachten, suchte und suchte Acorna nach den Gesichtern, an die sie sich erinnerte.
    »Sie werdn’se nicht finden«, verhöhnte
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