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Das egoistische Gen

Titel: Das egoistische Gen
Autoren: Richard Dawkins
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denselben Produzenten vermittelte mir einen neuen Respekt für dessen Beruf. Im besten Fall werden die Produzenten von Horizon   zu wahren Experten für das Thema, mit dem sie sich gerade befassen. Kapitel 12 verdankt den Erfahrungen, die ich während der engen Zusammenarbeit mit Jeremy Taylor und dem Horizon- Team     machte, mehr als nur seine Überschrift, und ich bin dafür dankbar.
    Vor kurzem stieß ich auf eine unangenehme Tatsache: Es gibt einflußreiche Wissenschaftler, die die Gewohnheit haben, ihren Namen auf Veröffentlichungen zu setzen, bei deren Entstehung sie keine Rolle gespielt haben. Allem Anschein nach bestehen manche Wissenschaftler darauf, daß sie als Mitautoren genannt werden, ohne mehr zu dem Forschungsprojekt beigetragen zu haben als Arbeitsraum, Stipendien und Durchsicht des Manuskripts. Soweit ich weiß, können ganze wissenschaftliche Reputationen auf der Arbeit von Studenten und Kollegen aufgebaut sein! Ich weiß nicht, was man tun kann, um diese Unehrlichkeit zu bekämpfen. Vielleicht sollten die Herausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften eine unterschriebene Erklärung darüber verlangen, was jeder Autor beigetragen hat. Doch das nur nebenbei. Ich erwähne es hier, weil ich das Gegenteil konstatieren möchte. Helena Cronin hat so viel getan, um jede Zeile, ja jedes Wort zu verbessern, daß ich sie als Koautorin aller neuen Teile dieses Buches genannt hätte, wenn sie sich nicht strikt dagegen gewehrt hätte. Ich bin ihr zutiefst dankbar und bedaure, daß meine Anerkennung auf diese Zeilen begrenzt bleiben muß. Ebenso danke ich Mark Ridley, Marian Dawkins und Alan Grafen für ihren Rat und die konstruktive Kritik an bestimmten Abschnitten. Thomas Webster, Hilary McGlynn und andere bei Oxford University Press haben meine Launen und alle Verzögerungen guten Mutes ertragen.
    RICHARD DAWKINS

 
Vorwort zur ersten Auflage
    Dieses Buch sollte beinahe wie Science-fiction gelesen werden, denn es zielt darauf ab, die Vorstellungskraft anzusprechen.
    Doch es ist keine Science-Fiction: Es ist Wissenschaft.
    Tatsächlich erscheint mir die Wirklichkeit noch phantastischer als ein utopischer Roman. Wir sind Überlebensmaschinen – Roboter, blind programmiert zur Erhaltung der selbstsüchtigen Moleküle, die Gene genannt werden. Dies ist eine Wahrheit, die mich immer noch mit Staunen erfüllt. Obwohl sie mir seit Jahren bekannt ist, scheine ich mich niemals an sie gewöhnen zu können, und eine meiner Hoffnungen geht dahin, daß es mir gelingen möge, auch andere in Erstaunen zu versetzen.
    Drei imaginäre Leser haben mir beim Schreiben über die Schulter geschaut, und ihnen widme ich nun dieses Buch.
    Zunächst der allgemein interessierte Leser, der Laie. Ihm zuliebe habe ich beinahe völlig auf eine technische Sprache verzichtet, und wo ich nicht umhin konnte, Spezialausdrücke zu verwenden, werden diese erläutert. Inzwischen frage ich mich, warum wir nicht auch aus den Fachzeitschriften einen Großteil unserer Fachsprache verbannen. Mein Ausgangspunkt war, daß der Laie zwar keine Spezialkenntnisse besitzt, aber auch nicht dumm ist. Durch starke Vereinfachung kann jeder die Wissenschaft für den Laien verständlich machen. Ich habe es mir nicht leicht gemacht und versucht, einige subtile und komplizierte Gedanken in nichtmathematischer Sprache allgemeinverständlich auszudrücken, ohne daß sie ihren Gehalt verlieren. Inwieweit mir dies gelungen ist, weiß ich nicht; ebensowenig weiß ich, wieweit ich ein anderes meiner Ziele verwirklichen konnte: den Versuch nämlich, dieses Buch so unterhaltsam und fesselnd zu machen, wie seine Materie es verdient.
    Ich bin seit langem der Ansicht, die Biologie sollte als ebenso aufregend wie eine Kriminalgeschichte empfunden werden, denn sie ist genauso spannend und geheimnisvoll. Ich wage nicht zu hoffen, daß ich mehr als nur einen winzigen Bruchteil der Faszination, die der Gegenstand zu bieten hat, vermittelt habe.
     
    Mein zweiter imaginärer Leser war der Fachmann. Er war ein strenger Kritiker, der bei einigen meiner Analogien und Sprachfiguren tief Luft holte. Seine Lieblingsausdrücke sind „mit Ausnahme von“, „aber andererseits“ und „hm“. Ich habe ihm aufmerksam zugehört und sogar ein Kapitel einzig ihm zuliebe völlig neu geschrieben, aber schließlich mußte ich die Geschichte auf meine Art erzählen. Der Fachmann wird immer noch nicht restlos glücklich mit meiner Darstellungsweise sein. Doch meine größte Hoffnung ist, daß
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