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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Alyson Noël
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während ich das Pendel von meiner Fingerspitze schwingen lasse, bis es von selbst stillhält. »Das Pendel ist ein sehr mächtiges Weissagungsinstrument. Aber lass dich nicht beirren, nieta . Auch wenn man es leicht als Magie bezeichnen könnte, kommen die Antworten, die es liefert, von einem Ort tief in deinem Inneren.«
    Ich blinzele und weiß nicht genau, ob ich sie verstanden habe.
    »Das Pendel stimmt sich bloß auf dein eigenes höheres Bewusstsein ein und bringt die Antworten zum Vorschein, die du bereits kennst, zu denen du aber möglicherweise keinen unmittelbaren Zugang hast.«
    »Willst du damit sagen, dass es durch die Dunkelheit blickt und das findet, was ich in meinem Herzen bereits weiß ?«
    »Genau.« Sie erwidert mein Grinsen und schickt ein leises Lachen hinterher, das auf der Stelle das ganze Zimmer heiterer macht. »Oft verheddern wir uns dermaßen in Abwägungen und Entschlusslosigkeit, dass wir keinen Zugang mehr zu der Wahrheit finden, die in uns lebt. Dann kommt das Pendel zum Zug. Es hilft dir, durch den Wirrwarr zum Kern der Sache vorzudringen.«
    »Also, wie fangen wir an ?« Ich starre auf den Kristall, begierig darauf, endlich mit der langen Liste von Fragen zu beginnen, die sich in meinem Kopf türmen.
    »Zuerst möchte ich, dass du die Augen schließt und dir vorstellst, von Licht umgeben zu sein.«
    Ich tue nichts dergleichen und verziehe nur den Mund, da ich die Stichhaltigkeit des Ganzen anzweifele.
    »Wann immer du eine Weissagung vornimmst, selbst wenn du lediglich die Antworten tief in deinem Inneren ergründest, musst du dich schützen.«
    »Wovor genau muss ich mich schützen ?« Ich runzele die Stirn, da ich nicht weiß, worauf sie hinauswill.
    »Vor dunklen Wesen. Niedrigeren Geistformen.« Sie fixiert mich mit ihrem Blick. »Du siehst sie vielleicht nicht, aber sie lauern immer in der Nähe, sie sind allgegenwärtig. Sie finden sich in jeder Dimension der Mittelwelt und leben von der Energie anderer. Deshalb musst du immer gut aufpassen, dich vor ihnen zu wappnen, und ihnen keine Gelegenheit geben, sich an dich zu hängen. Sie können großen Schaden verursachen und nutzen jede Bresche, die du ihnen bietest. Also bieten wir ihnen lieber keine, okay ?«
    Mehr brauche ich nicht, um die Augen fest zu schließen und mir mich selbst umgeben von einer strahlend weißen Lichtwolke vorzustellen.
    »Gut.« Ihre Stimme klingt weich, erfreut. »Jetzt müssen wir entscheiden, welche Richtung ein Nein als Antwort bedeutet und welche ein Ja. Wir fangen am besten damit an, dass wir ein paar einfache Fragen stellen, auf die wir die Antwort bereits kennen, und warten ab, wie es reagiert.«
    Ich senke den Blick, mustere eindringlich den kleinen Amethysten, der in die Spitze des Pendels eingelassen ist, und versuche, einen ernsthaften Tonfall zu wahren. »Ist mein Name Daire Lyons-Santos ?« Verblüfft sehe ich zu, wie das Pendel von selbst zu schwingen beginnt. Zuerst bewegt es sich langsam vor und zurück, doch es dauert nicht lange, bis es einen Kreis im Uhrzeigersinn zu beschreiben beginnt, obwohl sich meine Finger nicht geregt haben.
    »Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass im Uhrzeigersinn Ja heißt.« Ich schaue zu Paloma, die bestätigend nickt.
    »Das Pendel müsste von selbst langsamer werden, dann darfst du es zum kompletten Stillstand bringen, ehe du ihm eine Frage stellst, von der du weißt, dass die Antwort darauf nein lauten wird.«
    Ich konzentriere mich auf das Pendel. Sogleich bin ich derart überwältigt von Freude darüber, dass ich wieder mit Paloma üben und mich der Magie nähern darf, die zum Greifen nahe ist, dass ich beschließe, dem Pendel eine Frage zu stellen, die nicht nur zu einem deutlichen Nein führen wird, sondern mich schon zum Lachen bringt, als ich sie ausspreche. »Pendel, sage mir: Bin ich in Cade Richter verliebt ?«
    Ich presse die Lippen aufeinander, um mir ein Grinsen zu verkneifen, doch es ist zwecklos. Es ist einfach zu lächerlich. Außerdem hat mich Paloma aufgefordert, eine Frage zu stellen, die zu einem unmissverständlichen Nein führen wird, und die Frage, ob ich in Cade verliebt bin, entspricht dem genau.
    Ich starre das Pendel an, und meine Erheiterung verwandelt sich rasch in Verwirrung, als es erneut beginnt, im Uhrzeigersinn zu schwingen. Zuerst in trägen Schleifen, doch dann immer schneller, bis der Amethyst in schwindelerregendem Tempo herumsaust.
    Um ihn ein für alle Mal zum Stehen zu bringen, grapsche ich unsanft nach ihm.
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