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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Alyson Noël
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der griechischen Mythologie, die sich nach Narziss verzehrte, bis nur noch ihre Stimme von ihr übrig war.
    Was sollte das mit Dace zu tun haben ?
    Ich sehe Paloma forschend an, da ich dringend Antworten brauche.
    »Sie sind miteinander verbunden, nieta . Das ist alles, was ich weiß. Wie tief diese Verbindung reicht, musst du selbst herausfinden. Aber sie ist eindeutig tief genug, dass das Pendel die beiden verwechselt.«
    »Das ist unmöglich !«, rufe ich. »Sie sind sich überhaupt nicht ähnlich !«
    Doch Paloma nickt nur und legt ihre Hand über meine. »Meine Patientin wird bald hier sein. Machen wir mit den Federn weiter, solange noch Zeit ist.«
    Als Palomas Patientin eintrifft, mache ich mich auf den Weg nach draußen. Doch als ich an einem Fenster vorbeikomme und einen Blick auf einen dunkel dräuenden Himmel erhasche, kehre ich rasch um und gehe in mein Zimmer, wo ich vor meinem Schrank stehen bleibe und überlege, was ich tun soll.
    Sosehr ich die alte Armeejacke liebe, die ich ständig trage – und die ich von der Kostümbildnerin bei einem Blockbuster-Film bekommen habe, an dem Jennika vor zwei Jahren mitgearbeitet hat –, sie ist nicht geeignet für einen Winter in New Mexico. Ich brauche etwas Schwereres, Dickeres, etwas, das mich zuverlässig vor der harten Winterkälte schützt.
    Ich betrachte meine mageren Besitztümer, bestehend aus Jeans, Tops, lässigen Stiefeln und nicht viel mehr. Das Wärmste, was ich besitze, ist der schwarze V-Pulli, den ich mir im Duty-Free-Shop am Charles-de-Gaulle-Flughafen auf dem Weg nach Marokko gekauft habe, damit ich im Flugzeug etwas Warmes anzuziehen habe.
    Immerhin hat mich das Leben aus dem Koffer gelehrt, meine Habseligkeiten auf ein Minimum zu beschränken. Bücher, Klamotten, Schuhe, Schmuck – alles, was ich nicht mehr brauche, gebe ich entweder weiter oder lasse es liegen. Und da mein letzter Wohnort L. A. war, bin ich in puncto Winter etwas mager ausgerüstet.
    Ich trommele mit den Fingern auf meine Hüften, verziehe den Mund und blicke herum, als würde ich damit rechnen, dass aus dem Nichts etwas Neues auftaucht. Dann überlege ich, ob ich vielleicht etwas von Paloma borgen kann, bis ich in einen vernünftigen Kleiderladen komme, obwohl ich bezweifele, dass sie etwas Brauchbares besitzt. Ganz egal, wie tief die Temperaturen auch sinken, ich habe sie noch nie etwas Dickeres tragen sehen als ein Baumwollkleid und eine Strickjacke.
    Ich richte den Blick nach oben und mustere den noch unerforschten braunen Pappkarton im obersten Schrankfach. Obwohl ich jetzt schon mehrere Monate in diesem Zimmer wohne, fällt es mir immer noch schwer, es als meines zu betrachten. Irgendwie bin ich es einfach nicht gewohnt, mir Räume anzueignen. Seit ich ein Kind war, waren alle meine Wohnsitze bestenfalls vorläufig. Und obwohl mir Paloma freie Hand dabei lässt, alles Erforderliche zu tun, um das Zimmer zu meinem eigenen zu machen, sind die einzigen Zeichen für meine Existenz ein paar Kleidungsstücke im Schrank, ein kleiner Stoß Socken und Unterwäsche in der großen Kommode und der Laptop, den ich auf den alten, hölzernen Schreibtisch gestellt habe – was allesamt locker in eine Reisetasche passt, wenn es Zeit ist weiterzuziehen.
    Dieses Zimmer ist immer noch sehr stark Djangos Zimmer, und so gefällt es mir auch. Dadurch fühle ich mich meinem Vater auf eine Weise nahe, wie ich es bisher noch nie erlebt habe.
    Auf der Frisierkommode steht in einem hübschen Silberrahmen ein Bild von ihm, das gemacht wurde, als er sechzehn war, genauso alt wie ich jetzt. Und seine Initialen sind direkt neben meinem Computer in die Tischplatte geritzt – das schroffe D. S. halb so groß wie meine Hand. Selbst der Traumfänger über dem Fensterbrett gehört ihm, also habe ich wohl wie selbstverständlich angenommen, dass der Inhalt der Schachtel oben im Schrank auch ihm gehört. Und bis jetzt hatte ich nicht das Gefühl, ich hätte das Recht herumzuschnüffeln.
    Obwohl ich mit meinen eins achtundsechzig nicht gerade klein bin, ist das Regalbrett das entscheidende Stückchen zu hoch für mich, um nach der Schachtel zu greifen, ohne zu riskieren, dass sie mir auf den Kopf knallt. Ich überlege, die handbemalte Kiste, in der sich die Instrumente für meine Arbeit als Suchende befinden, zum Schrank herüberzuzerren, damit ich daraufsteigen und die Schachtel herunterholen kann, doch dann fällt mir etwas Besseres ein.
    Ich beschließe, ein wenig von der Magie einzusetzen, die ich
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