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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit
Autoren: Kristen Heitzmann
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Fäuste unter ihren Oberschenkeln.
    »Ich werde jetzt rausgehen und Sofie etwas erzählen, das dir vielleicht helfen kann. Und ich erwarte von dir, dass du unsere Unterhaltung respektierst. Wenn du es nicht tust, habe ich noch eine Menge mehr zu sagen und wir kommen wieder hier herauf und machen weiter, bis wir fertig sind. Ich habe den ganzen Tag Zeit.«
    Ihr Kinn zitterte, aber sie sah nur dabei zu, wie er aufstand und zur Tür ging. Er warf noch einen kurzen Blick über die Schulter, dann ging er die Treppe hinunter, an dessen Fuß Elaine saß.
    »Sagen Sie mir Bescheid, wenn Carly das Zimmer verlässt, ja?«
    Elaine nickte. Er hatte das Gefühl, dass sie bereits wachsam gewesen war. »Danke, Elaine. Ihre Tochter ist eine wunderschöne Braut.«
    »Sie hat mein Kleid getragen.«
    »Es war vollkommen.«
    »Aber sie hat nicht das Grüne zum Grünen getan. Und das werden sie merken.« Sie blickte ruckartig über ihre Schulter. »Sie merken es immer.«
    »Sagen Sie mir, wenn Carly herunterkommt.«
    Sie nickte feierlich und er ging zurück in den Garten, wo er Sofie zurückgelassen hatte.
    Doria Michelli stand bei ihr und sah ihn kommen. »Siehst du«, sagte sie, »ich habe es dir doch gesagt.«
    Sofie fuhr herum. »Wo ist denn Carly?«
    »Drinnen. Elaine bewacht die Treppe. Sie sagt mir Bescheid, wenn Carly runterkommt.«
    »Was hast du …«
    Chaz und Rico stimmten einen neuen Song an und Star nahm das Mikrofon in die Hand und sang mit ihnen. Ihre Stimme klang überraschend voll.
    Er zog sie von ihrer Mutter fort in einen ruhigeren Teil des Gartens. »Wir hatten ein offenes Gespräch über das, was sie getan hat. Aber ich wollte dir erzählen, dass ich etwas gefunden habe, was ihr helfen könnte, das Trauma zu verarbeiten.« Er beschrieb, was er in Erfahrung gebracht hatte.
    »Ich habe davon im Studium gehört«, erklärte sie ihm. »Du glaubst, es ist eine posttraumatische Störung?«
    »Was meinst du?«
    »Ich habe mich hier auf Trauertherapie konzentriert.«
    Die Hände in die Hüften gestemmt, blickte er zum Haus hinüber und dann wieder zu Sofie. »Ich bin mir nicht sicher, ob sie wirklich trauert, Sofie.«
    Beunruhigt starrte sie ihn an, hörte ihm aber zu.
    »Trauer ist sicherlich auch irgendwo im Spiel, aber im Moment geht es ihr darum, die Kontrolle zu behalten.« Dass Sofie schwieg, sagte ihm, dass er genau ins Schwarze getroffen hatte. »Ihr ganzes Leben lang wurde sie beherrscht. Nicht gequält oder geängstigt, sondern Eric hat die Liebe als Werkzeug, als Waffe benutzt.«
    Sie schluckte. »Und du glaubst, dass Carly jetzt dasselbe tut?«
    »Ich weiß nicht, an wie viel sie sich noch erinnert«, fuhr er fort, »aber sie hat die Art, wie Eric dich kontrolliert hat, verinnerlicht. Wenn sie die Oberhand behält, hat sie die Liebe und Aufmerksamkeit, nach der sie sich sehnt, ohne beherrscht zu werden, was sie hasst.«
    Sofie presste eine Hand auf ihre Stirn. »Und du meinst, dass diese Therapie …«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es könnte ihr helfen, das Trauma dessen, was auf dem Dach geschehen ist, zu verarbeiten, damit die eigentliche Arbeit beginnen kann.«
    Sie dachte darüber nach. Schließlich blickte sie auf. »Ich habe dich so vermisst.«
    Er räusperte sich, plötzlich heiser. »Ja. Es gibt da ein Loch, das ich zu ignorieren versuche, aber ich trete immer wieder mitten rein.«
    Sie schob ihre Hand in seine. »Und ich vermisse es, mich zu fragen, ob du wohl anrufst.«
    »Ich bin ein emanzipierter Verehrer. Frau kann mich auch anrufen.«
    »Ich vermisse es, mit dir über den Glauben zu streiten und ...«
    »Das mit dem Streiten passiert vielleicht nicht mehr. Du und deine Familie, ihr habt mehr Einfluss auf mich, als ihr ahnt.«
    »Oh Matt, da bin ich aber froh!«
    »Wenn du dich das nächste Mal aus dem Staub machen willst, musst du an mir vorbei.«
    Sie lachte. »Da bin ich ziemlich geschickt.«
    »Und ich bin eine ziemlich gute Straßensperre.«
    »Was ist mit Carly?«
    »Ich mag Kinder.«
    »Aber sie ist Erics Tochter.«
    Er rieb sich das Gesicht. »Ich erwarte ja auch nicht, dass das alles einfach wird. Aber jeder von uns hat seine Lasten. Vielleicht können wir alles auf einen Karren werfen und uns beim Schieben abwechseln.«
    Sie nahm seine Hände. »Du bist ein großer, starker Mann. Vielleicht sollten Carly und ich auf dem Wagen fahren.«
    »Klar. Mit euch beiden werde ich Mühe haben, mich zu behaupten.«
    Ein paar Kinder rempelten ihn beim Fangenspielen an.
    Sie lächelte ihnen
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