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Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge

Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge

Titel: Das Echo der Lüge - Miller, S: Echo der Lüge
Autoren: Sophie Miller
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leisten.« Ein paar schweigende Schritte. »Es ist schwierig, nach einer Pleite wieder auf die Beine zu kommen.«
    »Pascal scheint es zu gelingen.« Ich wollte das Thema weit von mir schieben, aber zwischen David und mir ließ es sich nicht ausklammern.
    »Diesmal werden dem Hai wohl die Zähne gezogen«, antwortete er.
    Eine rote Ampel zwang uns, stehen zu bleiben.
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Nein.« Ein ernster Blick. »Ähnlich wie du möchte ich mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben.«
    »Und Jessica?«
    Bevor er antworten konnte, unterbrach ein lautes Geknatter unser Gespräch. Während die Autos langsam anfuhren, kam aus dem Hintergrund eine schwere Maschine heran. Geschickt nutzte der Fahrer die kleinste Lücke und hielt vor uns.
    »Das Empfangskomitee kommt zu spät. Entschuldigen Sie.« Er setzte den Helm ab.
    »Ray!« Unwillkürlich tat ich einen Schritt auf ihn zu. »Zu spät?« Ich war völlig verwirrt. Neben mir der frierende David, meinen Koffer in der Hand, vor mir der Ermittler auf dem Motorrad. »Ist denn ganz Frankfurt auf den Beinen, um mich zu begrüßen?«
    »Sieht so aus.« Ray warf David einen abschätzigen Blick zu. Er zeigte auf seine Maschine. »Sie wollten doch mal eine Spritztour mit mir machen. Wäre jetzt nicht der ideale Zeitpunkt?«
    »Im Januar?«, mischte sich David ein.
    Das Motorrad war blau, hatte eine erhöhte Lenkstange, die Fußstützen waren weit vorn. Es sah gemütlich aus, wie Ray darauf thronte. »Das ist Ihr Chopper?« Der Beifahrersitz kam mir winzig vor.
    Er strubbelte sein Haar und sah mich aus diesen verdammt hellen Augen an. »Zögern Sie nicht lange. Wir haben Schneeluft. Sie werden es lieben!«
    »Du wirst dir eher den Hintern abfrieren«, ging David da zwischen.
    »Ich kann leider nicht«, antwortete ich lächelnd. »Ich habe den Koffer dabei.«
    Hinter Ray hielten die Autos bei Rot. Die Fußgängerampel sprang auf Grün.
    »Wollen wir?« David packte den Rollgriff fester und zog den Koffer auf die Straße.
    »Weißt du was?« Ich blieb auf meiner Straßenseite. »Du hast bestimmt rausgekriegt, in welchem Hotel mich die Staatsanwaltschaft untergebacht hat.«
    »Ja, und?« Mitten auf der Straße drehte sich David um.
    »Sei so nett und bring meinen Koffer dorthin!«
    Ich musste über den verdutzten David lachen, der sich nicht vom Fleck rührte, während Passanten die Straße in beiden Richtungen überquerten. Ich musterte Ray; er war unrasiert und trug einen Wollschal zur Lederjacke.
    »Ich bin noch nie Chopper gefahren.« Ich schwang mich auf den Rücksitz. »Lassen Sie’s erst mal langsam angehen.«
    Bevor er den Helm aufsetzte, begegneten sich unsere Blicke. In seinen Augen spiegelte sich etwas. Vielleicht Freude.
    ***
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