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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt
Autoren: Peter F. Hamilton
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silbern-blaue Brücke Jeavons mit der unteren Spitze des Golden Park verband. Wie immer war der Birmingham Pool voller Gondeln. Ein halbes Dutzend Anlegestellen säumte das Ufer neben dem Abzweig in den Outer Circle Canal, allesamt von mehreren wartenden Gondeln belegt. Der Ge-Adler ließ sich ein Stück auf die Liegeplätze herabsinken, während Edeard herauszufinden versuchte, welches der schimmernden schwarzen Boote der Bande gehörte. Falls das Ganze wirklich eine Falle war, würden sie ihre Flucht gut geplant haben.
    Kurz bevor es geschah, wurde der Ge-Adler zweier anderer Vögel gewahr, die immer näher kamen. Er schwenkte herum und blickte gerade rechtzeitig nach oben, um zu sehen, wie sich sein Angreifer auf ihn herabstürzte. Es war ebenfalls ein Ge-Adler, größer und mit in scharfe Eisendornen gekleideten Krallen. Der Aufprall traf ihn mit voller Wucht. Goldene und smaragdgrüne Federn stoben davon. Dornen gruben sich in den Ansatz seiner Vorderflügel, durchschnitten Haut und Muskeln, zertrennten Gefäße. Dann wirbelte der größere Ge-Adler herum und versuchte nach dem zentralen Flügelknochen zu schnappen. Edeards Ge-Adler wehrte sich, drehte sich zur Seite, um seinen Kiefer um den Hinterflügel seines Angreifers zu schließen. Beide gerieten ineinander verschlungen ins Trudeln, stürzten in rasantem Tempo dem Boden entgegen. In diesem Moment schlug der zweite Angreifer zu, Eisenklingenkrallen stießen in Fleisch. Unisono kreischten Edeard und sein Ge-Adler auf, als dessen Flügel brach. Edeard sah Krallen, die auf sein Gesicht einharkten, und duckte sich. Jäh verschwand der Geist des Ge-Adlers aus seiner Wahrnehmung, zurück blieb nur eine zu Boden trudelnde Masse. Die beiden anderen Ge-Adler schossen über den Birmingham Pool davon. Edeard vermeinte, das Klatschen zu hören, als der Körper seines Vogels auf das Wasser aufschlug.
    »Was ist passiert?«, schrie Kanseen.
    »Gütige Herrin, sie haben auf uns gewartet.« Edeard riss sich von dem toten Ge-Adler los und sah, wie Dinlay am Ende der Macoun Street auftauchte. »Stop! Dinlay, um der Herrin willen, ich flehe dich an.« Er trieb seine erschöpften Beine noch härter an, sprintete auf das Ende der Straße zu. Noch dreißig Meter.
    »Ich seh sie«, antwortete Dinlay frohgemut. Er ließ den Trupp an seiner Sinneswahrnehmung teilhaben, und so sahen auch sie die drei Bandenmitglieder, die sich oberhalb einer Anlegestelle zusammenrotteten. Auf ihren Gesichtern lag ein grausames Grinsen. Zum ersten Mal war in Dinlays Geist so etwas wie Unsicherheit zu spüren. Er wurde langsamer und blieb schließlich stehen, zehn Meter entfernt, an der Kante des Pools. Noch immer taten die Bandenmitglieder nichts weiter als warten. »Bleibt ja da stehen«, befahl ihnen Dinlay, heftig keuchend nach seiner wilden Jagd, und fuchtelte dabei mit dem Finger wie ein altersschwacher Schulmeister vor seiner ungehorsamen Klasse.
    Die Männer lachten ihn aus.
    In gleichen Augenblick kam Edeard aus der Macoun Street gestürzt. Direkt zu seiner Linken befand sich der Outer Circle Canal mit der silbern-blauen Brücke, die sich über den Birmingham Pool hinweg geradewegs in den Golden Park spannte. Rechts von ihm endeten die Gebäude, um einer geschwungenen Uferpromenade um das Becken zu weichen. Oberhalb der zahlreichen Liegeplätze waren Kisten ordentlich aufeinandergestapelt. Davor sortierten Händler ihre Ware und wickelten ihre Geschäfte mit den Gondolieri ab. Hohe Hasfol-Trauerweiden bildeten ein langes Band zwischen dem Pool-Ufer und der sichelförmigen Vorderfront der Promenade, ihre blau-gelb gestreiften Blätter begannen sich mit dem Ende des Sommers allmählich zu kräuseln. Zahlreiche Fußgänger schlenderten müßig dahin.
    »Dinlay«, rief Edeard, während er so schnell er konnte auf seinen isolierten Truppkameraden zurannte.
    Dinlay blickte sich um, mit einer Hand seine Brille richtend.
    In diesem Moment trat Arminel hinter einem der Hasfolbäume hervor, fünfzehn Meter von Dinlay entfernt. In der rechten Hand hielt er einen Revolver. Hilflos sah Edeard zu, wie Dinlay endlich die Gefahr, in der er schwebte, bemerkte und Anstalten machte, sich umzudrehen. Arminel hob seine Waffe.
    » Nein! «, brüllte Edeard seinem Widersacher entgegen. »Ich bin es, den du willst.«
    Dinlay öffnete den Mund, um erschrocken aufzuschreien.
    Arminel schoss. Er lächelte, als er den Abzug betätigte.
    Dinlays Schild war nicht stark genug, um einen Pistolenschuss abzuwehren. Und
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