Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Moment schnappte sich Isoix ein viel größeres Messer und warf es den flüchtenden Schlägern hinterher. Es wirbelte durch die offene Tür hinaus auf die Straße und verfehlte nur knapp eine vorbeigehende Frau. Die begann laut zu schreien.
    Edeard sprang über das Balkongeländer hinweg und ließ sich auf die Straße darunter fallen. Er kam hart auf und rollte sich ab, als sein Sprunggelenk nachgab. Seine Schulter krachte gegen eine der Stufen, die zur Tür des Bekleidungsgeschäfts hinaufführten. Der grelle Schmerz, der ihn durchfuhr, ließ ihn aufbrüllen, einen Moment lang verschleierten Tränen seinen Blick.
    Seine Fernsicht erfasste Boyd, der gerade über den Bäckereitresen setzte. Kanseen kam die Macoun Street hinaufgesprintet, ihren Mantel bei den Ständen auf dem Boden zurücklassend. Macsen und Dinlay traten aus ihrem Laden heraus, selbstbewusst und forsch. Ihre Schilde vereinigten sich, als sie in der Mitte der Straße stehenblieben und den Weg versperrten. Alle drei Bandenmitglieder rannten auf sie zu.
    »Lasst sie laufen«, befahl Edeard.
    Auf Macsens Gesicht spiegelte sich eine Fassungslosigkeit, die fast schon an Entrüstung grenzte. »Was?«
    Edeard war wieder auf die Beine gekommen und begann, die Straße hinunterzuwanken. »Lasst sie.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein.« Die drei Bandenmitglieder waren kaum mehr zwanzig Meter von Macsen und Dinlay entfernt.
    »Es ist eine Falle. Sie wussten, dass wir hier sind.«
    »Blödsinn«, sendete Dinlay zurück. »Ich kann sie komplett abtasten, sie haben nur ein paar kleine Messer dabei. Das ist alles.«
    »Dabei wird es nicht bleiben. Irgendwo erwartet uns mehr als das. Bitte, lasst sie einfach laufen, ich werde sie mit dem Ge-Adler verfolgen.«
    Macsen zögerte. Er machte einen Schritt auf den Straßenrand zu.
    »Nein!«, zischte Dinlay grimmig. Weit öffnete er seine Arme, während die drei Bandenmitglieder weiterhin auf sie zustürmten.
    »Dinlay, hör auf«, brüllte Edeard. Inzwischen rannte er, den Schmerz in seinem Gelenk ignorierend. Nicht weit hinter ihm war Kanseen; sie preschte wie ein Schlachtross voran, die Zähne entschlossen zusammengebissen. Boyd kam die Stufen von der Bäckerei hinuntergeschlittert und spurtete ihnen hinterher.
    »Stehenbleiben«, rief Dinlay laut, streckte eine Hand aus, als würde allein das die ganze Stadt zum Innehalten zwingen. »Ihr seid verhaftet.«
    »Kacke«, fluchte Macsen leise und begann sich instinktiv wieder in Richtung Dinlay zu bewegen. Sie trafen sich, als die drei Bandenmitglieder in sie hineinrannten. Fäuste wirbelten umher, Beine traten aus. Dritte Hände fingerten und stießen. Macsen ging mit einem der Schläger zu Boden, der direkt auf ihm landete, und schlug mit dem Kopf auf das Pflaster. Dinlay wurde heftig gegen die Wand eines Hutladens geschleudert und ruderte wild mit den Armen, um das Gleichgewicht zurückzugewinnen. Dann rappelte sich das Bandenmitglied, das auf Macsen lag, wieder auf und ergriff zusammen mit seinen Komplizen die Flucht. Sofort heftete sich Dinlay an ihre Fersen.
    »Komm zurück!«, schrie Edeard frustriert. Er erreichte Macsen, der, sich mit einer Hand den Hinterkopf haltend, taumelnd wieder auf die Beine kam. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Macsen. Er zuckte vor Schmerz zusammen.
    Edeards Fernsicht konnte Dinlay mühelos folgen, als er auf das nördliche Ende der Macoun Street zurannte. Die drei Bandenmitglieder befanden sich zehn Meter vor ihm. »Ihn retten«, stieß er knurrend aus. Er war stinkwütend auf Dinlay. Er sandte einen einzelnen, unmissverständlichen Gedanken an seinen Ge-Adler, der daraufhin sofort in die Lüfte aufstieg.
    Kanseen bremste ihren Lauf, als sie bei Edeard und Macsen eintraf. Ihr Gesicht war knallrot. Ein Stück dahinter kam Boyd angekeucht. »Los, kommt«, sagte Edeard und setzte sich wieder in Bewegung. Kanseen sah ihm mit verzweifeltem Blick nach und setzte sich sodann wieder in Bewegung.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, rief Boyd, als er an Macsen vorbeirannte.
    »Ja, alles klar.« Macsen holte tief Luft und stürmte ebenfalls los.
    Der Ge-Adler jagte die Macoun Street entlang, hatte Edeard und Kanseen schon bald überholt. Zügig schoss er voran, erhob sich hoch über die Dächer und spähte hinab. Dinlay hetzte unverdrossen weiter, die Brille schief im Gesicht. Die drei Bandenmitglieder hatten beinahe das Ende der Straße erreicht. Sie kamen direkt unterhalb des Birmingham Pool heraus, wo eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher