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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino
Autoren: Robert Asprin
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Anrufen aus dem Hauptquartier zu erleichtern. Wie das Dienstmodell auch, besaß dieses Gerät die Möglichkeit der Aufnahme und Wiedergabe.
    »Das ist die Wiedergabe des Anrufs, den ich soeben erhalten habe«, erklärte er. »Ich möchte wissen, was du davon hältst.«
    Noch während er sprach, erschien das Abbild von General Blitzkrieg im Zimmer, wie er an seinem Schreibtisch saß, auf die Ellenbogen gestützt, die Hände vor sich verschränkt.
    »Guten Morgen, Hauptmann Joker.« Das Abbild lächelte. »Tut mir leid, daß ich Sie so früh wecken muß.«
    »Eigentlich«, ertönte die Phantomstimme des Hauptmanns, »ist es hier Nachmittag, Sir.«
    Wenn die interstellare Kommunikation inzwischen auch zum Alltag gehörte, war das Problem der Koordinierung von Tagen, erst recht aber von Stunden zwischen weit voneinander entfernten Siedlungen immer noch nicht aus der Welt geräumt.
    »Wie auch immer.« Der General zuckte die Achseln. »Ich habe gute Nachricht für Sie, Hauptmann. Sie und Ihre Kompanie bekommen einen neuen Auftrag. Die entsprechenden Befehle werden gerade zusammengeschnitten und mit dem ausführlichen Informationsmaterial an Sie geschickt, aber ich dachte, ich sollte Sie erst einmal persönlich anrufen, um Ihnen mitzuteilen, was auf Sie zukommt.«
    »Das ist freundlich von Ihnen, Sir. Was ist das für ein neuer Auftrag?«
    »Eine recht hübsche Arbeit.« Der General lächelte. »Objektschutz, um genau zu sein. Das Schöne daran ist, daß Sie das Fette Chance bewachen werden - das neueste, größte Casino auf Loreley. Ein lauer Lenz im Paradies, wenn Sie mich fragen. Was halten Sie davon?«
    »Meine erste Reaktion müßte natürlich lauten: >Warum wir?< ... Sir.«
    Das Lächeln des Generals begann ins Verkniffene abzugleiten.
    »Hauptsächlich deswegen, weil der Besitzer ausdrücklich Sie und Ihre Truppe angefordert hat. Hauptmann. Ich schätze, daß der ganze Medienrummel, den Sie bisher veranstaltet haben, langsam Dividenden auszuschütten beginnt.«
    »Was ich meinte, Sir, war folgendes: Warum sich überhaupt an die Weltraumlegion wenden? Wir sind erheblich teurer als jeder andere uniformierte Wachdienst. Wer ist überhaupt der Besitzer?«
    »Es steht hier«, sagte der General und zeigte auf ein Blatt Papier, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag. »Ja. Hier ist es. Der Vertragspartner heißt Gunther Rafael.«
    »Es fällt mir schwer, das zu glauben.«
    »Wie war das. Hauptmann?«
    »An der Sache sind zwei Dinge faul, General«, fügte Narrisch eilig hinzu. »Zunächst einmal bin ich Herrn Rafael zwar noch nie persönlich begegnet, kenne aber seinen Ruf. Er war schon immer ein erklärter Gegner des Glücksspiels in jeder Form. Deshalb fällt es mir schwer zu glauben, daß er ein Casino besitzen soll.«
    »Ich verstehe.« Der General furchte die Stirn. »Und die zweite Sache?«
    »Die zweite Sache ist die, daß Gunther Rafael vor fast einem Jahr gestorben ist.« »Ach ja?« Inzwischen blickte Blitzkrieg ausgesprochen finster drein, während er sein Papier studierte. »Ach so ! Da liegt das Problem. Das war mein Fehler, Hauptmann. Es ist Gunther Rafael junior, der Sie anheuert. Anscheinend teilt der Sohn die Abneigung seines Vaters gegen Glücksspiel nicht. Beantwortet das Ihre Frage?«
    »Nicht die erste: Warum wir?«
    »Vielleicht glaubt er, daß es mehr Publicity bringt, Sie anzuheuern. Das müssen Sie schon Herrn Rafael fragen«, erwiderte der General. »Aber ich möchte Sie warnen. Hauptmann. Es gehört nicht zur Politik der Legion, Klienten davon abzuhalten, uns anzuheuern. Haben Sie mich verstanden?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Also gut. Wie ich sagte, Ihr Marschbefehl folgt noch. Es wurde eine andere Kompanie der Legion abgestellt, um Ihre gegenwärtigen Aufgaben zu übernehmen. Sie und Ihre Kompanie werden sofort nach Eintreffen der entsprechenden Befehle nach Loreley in Marsch gesetzt. Ist das klar?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Schön. Genießen Sie Ihren neuen Auftrag, Hauptmann Joker. Blitzkrieg Ende.«
    Narrisch schaltete die Holoeinheit aus und ließ sich in einen Sessel sinken.
    »Also schön, Beeker«, sagte er. »Was stimmt an diesem Bild nicht?«
    Der Butler schürzte nachdenklich die Lippen.
    »Nun«, sagte er, »abgesehen von den offensichtlichen Fragen, die sich dadurch aufdrängen, daß Sie Ihren Auftrag unmittelbar von General Blitzkrieg und nicht Oberst Streitaxt erhalten, die doch Ihre unmittelbare Vorgesetzte in der sogenannten Befehlshierarchie ist, lassen sich meine Gefühle, wie ich meine,
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