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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino
Autoren: Robert Asprin
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zusammenhängen mußte, daß der Hauptmann, bevor er sich zur Legion gemeldet und den Namen >Joker< angenommen hatte, ein gewisser Willard Narrisch gewesen war, einer der jüngsten Megamillionäre des Universums und künftiger Alleinerbe des riesigen Narrisch & Dämlack-Imperiums. Dieser Teil der Information war bekanntgeworden, als Joker die Tradition der Anonymität per Pseudonym, wie die Legion sie im allgemeinen praktizierte, ignoriert und den Medien seine wahre Identität und Herkunft offenbart hatte, wodurch sich in bis dahin nie gekanntem Ausmaß das öffentliche Interesse auf ihn, seine Einheit und die Legion als Ganzes richtete. Die Medien waren davon begeistert gewesen, der General anscheinend nicht.
    »Sagen Sie der Fernmeldeabteilung Bescheid«, fuhr Blitzkrieg fort, ohne Tonfall oder Lächeln zu verändern. »Die sollen mir Hauptmann Joker an die Strippe holen. Ich habe einen neuen Auftrag für ihn und sein Lumpenpack.«
    »Jawohl, Sir«, antwortete der Adjutant zackig und verließ eiligst das Büro.
    Dem Adjutanten machten verschiedene Dinge Sorgen, als er sich auf den Weg zum Fernmelderaum begab, um dem Befehl des Generals Folge zu leisten.
    Zum einen hatte er selbst daran gedacht, um eine Versetzung in Jokers Kompanie zu bitten, und hatte bisher nur den richtigen Zeitpunkt abgewartet, um die dafür erforderlichen Unterlagen einzureichen. Jetzt schien ihm allerdings nicht der richtige Zeitpunkt zu sein - das legte weder die Laune des Generals nahe noch die Tatsache, daß es so aussah, als hätte er für diese Einheit und ihren Kommandanten etwas Unangenehmes im Sinn.
    Zum anderen fragte er sich, ob Hauptmann Joker überhaupt wußte, wie feindselig der General gegen ihn eingestellt war, und ob er, sollte er es tun, dazu in der Lage sein würde, mit dem Unannehmlichkeiten, die gerade auf ihn gezielt wurden, zurechtzukommen oder sie zu vermeiden.
    Und schließlich fiel dem Adjutanten noch etwas ein, was der General anscheinend übersehen hatte: Wenn der Omega-Haufen während Oberst Streitaxts Abwesenheit dem General direkt unterstehen sollte, dann würde Blitzkrieg schlußendlich auch für alles die Verantwortung zu tragen haben, was sie bei diesem neuen Auftrag unternehmen sollten.
    Der Adjutant gelangte zu dem Schluß, daß es wohl das beste wäre, sich für eine Weile als Beobachter im Abseits zu halten - und nicht in unmittelbarer Nähe des eigentlichen Geschehens und/oder seiner Konsequenzen.
Kapitel 1
Tagebucheintrag #171
    Im Gegensatz zu dem Eindruck, den der erste Band dieser Aufzeichnungen vermittelt haben mag, sind Butler weder allgegenwärtig noch allwissend, nicht einmal solche, die, wie es bei mir der Fall ist, durch jahrelange Erfahrung gereift sind.
    Um diese Feststellung zu bekräftigen, möchte ich hiermit einräumen, daß ich nicht anwesend war, als der Anruf vom Hauptquartier der Weltraumlegion eintraf, der ein neues Kapitel in der Karriere meines Arbeitgebers innerhalb dieser Organisation eröffnen sollte. Tatsächlich war ich noch nicht einmal im >Club<, wie seine gegenwärtigen Untergebenen den umgebauten Komplex zu nennen pflegen. Vielmehr befand ich mich, da es mein freier Tag war, in der Siedlung oder, wie die Legionäre es nennen, >m der Stadt<. Ich kann mir allerdings nicht einmal in den wildesten Phantasien meines Egos einbilden, daß meine Nichtanwesenheit irgendeine Bedeutung für den Zeitpunkt dieses Anrufs gehabt haben könnte, war sich das Hauptquartier doch meiner genauen Rolle im Verhältnis zu meinem Arbeitgeber im unklaren und wußte man dort doch nicht das geringste über meine Arbeitszeiten. Es war also bestenfalls ein unglücklicher Zufall.
    Nun stellt Abwesenheit für jemanden in meiner Position natürlich keine Entschuldigung dafür dar, daß er seinen Herrn aus den Augen verliert. Ich bin der einzige Zivilist, der das Privileg besitzt, einen jener Armbandkommunikatoren tragen zu dürfen, die unter dem Kommando meines Arbeitgebers zum Markenzeichen der Kompanie wurden, und habe große Anstrengungen unternommen, um einen engen Rapport zu jener geradezu tödlich schüchternen Legionärin (von allen liebevoll >Mutter< genannt) herzustellen, die alle Fernmeldevorgänge beaufsichtigt. Folglich erfuhr ich von der Existenz des Anrufs, sobald er vermittelt worden war. Es bedarf keiner weiteren Erwähnung, daß ich meinen Freizeitvertreib sofort abbrach und in aller Eile in den Club zurückkehrte, wo ich die Kompanie in hellem Aufruhr vorfand.
    Die Legionäre unter dem
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