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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)
Autoren: Jack McDevitt
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schwarz.
    Ray lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Und wie geht es jetzt weiter, George?«
    »Wir sind beim letzten Akt angelangt, Ray. Es ist vorbei. Blackstone wird den Wählern eine Antwort liefern. Er weiß, dass wir sie ihm zugespielt haben. Er wird nicht herausfinden können, warum. Aber er steht in unserer Schuld, und das weiß er. Darum glaube ich auch nicht, dass wir von ihm Prügel zu erwarten haben.« George stand auf und trat ans Fenster. Der Himmel hing voller schwerer Wolken. Kein Mond war zu sehen in dieser Nacht. »Wir werden morgen bekannt geben, dass Blackstone vermutlich recht hat. Die Leute im Museum werden annehmen, das wäre in dem Paket gewesen. Und die Sache ist erledigt.«
    »Tja, ich hoffe, das stimmt wirklich.« Ray streckte die rechte Hand aus. »Herzlichen Glückwunsch, Mr President!«
    George ging gerade einige Gesetze durch, die auf seine Unterschrift warteten, als Kim anrief. »Mr President«, sagte sie, »Blackstone ist am Apparat. Ich weiß nicht, wo er die Nummer herhat, aber …«
    »Schon gut, Kim. Lassen Sie ihn drei Minuten warten, dann stellen Sie ihn durch!«
    George widmete sich wieder der Lektüre eines Gesetzesentwurfs zum Ausbau der Nationalparks. Oder, was vielleicht zutreffender war, er versuchte es. Der Anruf machte ihn nervös. Er sah bereits auf seine Armbanduhr, als das Telefon erneut blinkte. Er drückte auf den Knopf, und Blackstones Bild erschien auf dem Monitor. »Mr President«, sagte der Milliardär, »wir sollten uns unterhalten.«

42
    Zwei Männer vom Secret Service geleiteten Bucky ins Oval Office und bezogen zu beiden Seiten der Tür Position.
    »Die werden Sie nicht hierhaben wollen«, meinte Bucky und zeigte auf die beiden Männer. »Was wir zu besprechen haben, ist vertraulich.«
    Cunningham saß hinter dem mächtigen Mahagonischreibtisch, sah die beiden Secret-Service-Agenten an und nickte.
    »Aber, Sir …«
    »Wir sind alte Freunde«, erklärte Cunningham.
    »Filzen Sie mich doch erst, wenn Sie sich dann besser fühlen!«, fügte Bucky hinzu.
    »Das haben wir bereits getan, Sir«, entgegnete einer der beiden.
    Bucky schaute sie verwundert an. »Wann?«
    »Elektronisch«, lautete die Antwort. »Als Sie das Weiße Haus betreten haben, und dann noch einmal, als Sie das Büro betreten haben.«
    »Ist Wissenschaft nicht was Tolles?«, kommentierte Bucky. »Nicht nur, dass wir zum Mond fliegen können, wir können auch jemanden filzen, ohne ihn anzutasten!«
    Die beiden Männer schauten Cunningham fragend an.
    »Es ist in Ordnung«, sagte der Präsident. »Lassen Sie uns allein!«
    Sie gingen und schlössen die Tür hinter sich.
    »Ich bin nicht so naiv zu glauben, unser Treffen würde nicht in Bild und Ton festgehalten«, bemerkte Bucky, als sie unter sich waren. »Aber sorgen Sie dafür, dass Sie diese Bänder oder Disks oder was zum Henker Sie dafür benutzen an sich bringen, ehe es jemand anderes tut!«
    »Dafür kann ich sorgen«, versicherte Cunningham. »Vielleicht sind Sie so freundlich, mir zu sagen, warum Sie das für nötig halten. Und bitte schnell: Ich habe in zehn Minuten eine Besprechung.«
    »Sagen Sie sie ab!«
    »Niemand erteilt dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Anweisungen«, entgegnete Cunningham entschieden.
    »Dann ersuche ich Sie darum, sie abzusagen. Bitte.«
    »Also hören Sie, Mr Blackstone …«
    »Bucky.«
    »Also hören Sie, Bucky, ich gewähre Ihnen innerhalb von drei Stunden nach Ihrem Anruf ein persönliches Zusammentreffen. Es gibt Senatoren, die auf so etwas vier bis fünf Monate warten müssen. Kommen wir also zur Sache! Sie haben es zum Mond geschafft, und Sie haben bewiesen, dass jemand vor Ihnen dort war. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem bemerkenswerten Erfolg, und ich mache dringend darauf aufmerksam, dass ich über das, was Sie entdeckt haben, genauso wenig wusste wie der Rest der Welt. Also, worum geht es bei diesem Zusammentreffen?«
    Bucky lächelte. »Gut gesprochen. Das bringt mich ernsthaft in Versuchung, beim nächsten Mal für Sie zu stimmen.« Er deutete auf einen Sessel vor Cunninghams Schreibtisch. »Darf ich mich setzen?«
    Der Präsident nickte.
    »Es gibt da nur ein kleines Problem«, sagte Bucky dann.
    »So?«
    »Jerry Culpepper erhielt einen geheimnisvollen Anruf, der ihn – und mich – zum NASA-Archiv geführt hat, wo wir, dank seiner Befähigung, den wirklich vagen Hinweis richtig zu deuten, eine ganz erstaunliche Tafel entdeckt haben, die Sidney Myshko im Januar 1969 vom Mond mitgebracht
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