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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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retten?«
    Sie drehte sich um. Ihr Herz begann zu singen und sie wurde augenblicklich von einem Gefühl überwältigt, dass alles gut würde, als sie den Bourbon Kid hinter sich erkannte. Er hatte sich die dunkle Kapuze seiner Jacke über den Kopf gezogen, ein sicheres Zeichen, dass er sich in vollem Kampfmodus befand. Außerdem hatte er in einer Hand eine große Pistole. Er bedrohte damit drei Zombies, die sich aus Richtung des Konzertsaals näherten. Sie hielten sich zurück, aber es war nicht zu übersehen, dass sie nur auf eine günstige Gelegenheit warteten, um anzugreifen. Emily analysierte die Situation. Sie befanden sich in einem einstürzenden Korridor mit grotesker Schlagseite mit drei Zombies hinter ihnen und sechs zwischen ihnen und der Empfangshalle sowieeinem Spalt im Fußboden, der sich von Sekunde zu Sekunde verbreiterte. Der Kid begann sie durch den Korridor in die Richtung zu ziehen, aus der sie soeben gekommen war und wo die drei Zombies warteten. Der nächste mögliche Fluchtweg führte durch die Hotellobby, aber sie hatte das untrügliche Gefühl, dass ihre Überlebenschance sich enorm verbesserte, wenn sie dem Kapuze tragenden Serienkiller folgte.
    »Ich hätte wirklich schon früher auf Sie hören sollen«, entschuldigte sie sich, während sie mit ihm durch den Korridor eilte. Zwei große männliche Zombies am Ende des Korridors machten Anstalten, sie zu verfolgen, achteten zwar wachsam auf die Pistole des Kid, hielten sich jedoch bereit, jeden Moment einen Angriff zu versuchen.
    »Nun, jetzt ist wohl nicht der richtige Zeitpunkt, um dir eine ich-hab’s-dir-ja-gesagt-Standpauke zu halten«, sagte der Kid. »Jedoch nur fürs Protokoll, ich hab’s dir verdammt noch mal gesagt.«
    »Ja. Ich weiß. Können Sie mich nicht einfach hier rausschaffen und mir die Standpauke später halten?«
    »Ich gebe mir alle Mühe. In einer Minute, wenn ich sage ›lauf‹, dann rennst du diesen Korridor hinunter, biegst am Ende nach rechts ab und folgst den Hinweiszeichen zum Notausgang.«
    »Und was tun Sie?«
    »Ich töte diese Mistkerle.«
    Der Kid hielt Wort. Ein paar Sekunden später griff er die drei Zombies vor ihm an und rief Emily gleichzeitig zu, sie solle losrennen. Mit wild pochendem Herzen schoss Emily durch die Lücke, die der Kid geschaffen hatte, und steuerte auf das Korridorende zu. Auf halbem Weg dorthin, als sie erkannte, dass sich kein Zombie mehr vor ihr befand, hielt sie an und schaute zurück. Zwei der verdreckten Kreaturen hatten sich des Kid bemächtigt, der seine Pistole fallen gelassen hatte. Es sah aus, als versuchten sie, ihn an der Wand festzunageln. Jeder hatte einen seiner Arme gepackt, und sie zerrten ihn zurück, damit der dritte Zombie freie Bahn hatte.
    Wenn Emily während der letzten Stunden eine Lektion gelernt hatte, dann die, dass man stets tun sollte, was der Kid befahl. Und das war in diesem Fall, zum Notausgang zu rennen. Ihn zurückzulassen war vielleicht nicht das Tapferste, was man tun konnte, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass er schon zurechtkommen würde.
    Jedenfalls hoffte sie es.

EINUNDSECHZIG ♦
    Invincible Angus’ Bemühungen, sich aus dem Kühlraum zu befreien, hatten ihn in einen Zustand extremer Hilflosigkeit versetzt. (Und der Kühlraum seinerseits außerdem in einen Zustand extremer Kälte.) Die Wut darüber, von einem Idioten wie Sanchez ausgetrickst und eingesperrt worden zu sein, brannte in ihm wie ein ständig höher loderndes Feuer. Es steigerte seinen Wunsch, irgendjemanden zu töten, ob Sanchez oder einfach die nächste Person, die ihm über den Weg lief, war eigentlich egal.
    Indem er versuchte, das Schloss mit einem Schuss von innen zu öffnen, hatte er es lediglich geschafft, Sanchez zu vertreiben. Einen Schuss auf die Stahltür abzufeuern, hatte sich als keine sehr glückliche Idee erwiesen. Die Kugel prallte von der Stahltür ab und schlug in die Decke ein. Falls er es mit weiteren Schüssen versuchte, könnte Angus das unglückliche Opfer einer Schusswunde sein, hervorgerufen durch einen Querschläger aus seiner eigenen Waffe.
    Beinahe zwanzig Minuten lang fror er sich den Arsch ab, während er mit verschiedenen anderen Methoden versuchte, das Türschloss aufzubrechen. Zuerst wählte er den Frontalangriff und rammte seine Schulter gegen die Tür. Doch damit handelte er sich nur heftige Schmerzen ein. Dann hämmerte er mit dem Griff seiner Pistole auf das Schloss ein. Auch das ohne Erfolg. Sein dritter Versuch war genauso unproduktiv. Während
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