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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2
Autoren: J.R.R. Tolkien
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erblühten wieder und zogen nicht mehr von Luthanien nach Tol Eressea (Text 19); und sie sprachen mit den Ingwaiwar in deren eigener Sprache, dem Altenglischen (Text 21).
Ælfwine war ein Engländer der angelsächsischen Periode, ein Abkömmling von Ing(we), dessen Liebe zu den Elben und dessen Wissen sich aus der Überlieferung seiner Familie herleiteten (Text 15, 16).
Ælfwine kam nach Tol Eressea, wo Altenglisch gesprochen wurde; er wurde von den Elben Lúthien, ›Freund‹, genannt, der Mann aus Luthanien (Insel der Freundschaft) (Text 15, 16, 19).
    Alles, was ich sagen will, ist, dass nur dieser Ablauf mir möglich scheint, um das verstreute Material zu einer fortlaufenden Erzählung zusammenzufügen. Zugegeben, um die einzelnen Fakten in den Rahmen einzupassen, mussten sie manchmal ein wenig gewaltsam interpretiert werden. Zum Beispiel die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Ingwaiwar und Ing(we): Sie sind »die Söhne von Ing« (Text 19), »seine Sippe« (Text 22), »die Kinder der Kinder von Ing« (Text 22), doch er scheint der König und Lehrmeister der Nordseevölker geworden zu sein, die in keiner Verbindung zuLuthanien oder den Elben standen (Text 23, 24). Über welches Volk herrschte er, als die Elben sich zum ersten Mal nach Luthanien zurückzogen (Text 18, 23)? Auch die »hundert Zeitalter«, welche die Elben in Luthanien zubrachten, ehe die Einwanderung der Menschen begann (Text 27), wollen nur schwer in den übrigen Ablauf passen.
    Zweifellos ließ mein Vater bei der Niederschrift dieser Notizen seine Gedanken frei schweifen; man bekommt den Eindruck, dass neue Ideen rasch die alten zersetzten, so dass man keinen festen Erzählkern herauslösen kann. Eine endgültige Fassung zu rekonstruieren ist daher sicher ein unrealistisches Ziel, und dieser Versuch ist wahrscheinlich nicht weniger konstruiert als jener der »Eriol-Geschichte« (vgl. S. 432f.). Doch glaube ich, dass wenigstens deutlich wird, in welcher Richtung die Überlegungen meines Vaters zu der Zeit gingen.
    Es gibt nur wenige Hinweise auf den weiteren Verlauf der »Ælfwine-Geschichte« nach seinem Aufenthalt in Tol Eressea (wie oben S. 441 bemerkt, hat der Seefahrer »nur noch die Aufgabe, die Fakten zusammenzutragen und sie aufzuzeichnen«); folgende Notiz findet sich auf einem Zettel:
    (29) Wie Ælfwine limpe trank, aber sich nach seiner Heimat sehnte und nach Luthanien zurückkehrte; und dann wurde sein Verlangen nach den Elben unstillbar, und er ging zum alten Tavrobel zurück und wohnte im Haus der Hundert Kamine (wo noch immer wächst das Kind des Kindes der Kiefer von Belawryn) und schrieb das Goldene Buch.
    [Dazu gehört ein Titelblatt:]
    (30) Das Buch der Verschollenen Geschichten
    und die Geschichte der Elben von Luthanien
    [das ist?]
    Das Goldene Buch von Tavrobel
    das nämliche, das Ælfwine schrieb und im Haus
    der Hundert Kamine zu Tavrobel niederlegte,
    wo es noch immer ruht, und jeder, der mag, es lesen kann.
    Die Texte (29) und (30) enthalten ein paar sonderbare Details. Beim »alten Tavrobel« muss es sich um das ursprüngliche Tavrobel in Luthanien handeln (nach dem das Tavrobel in Tol Eressea benanntwurde, ebenso wie Kortirion in Tol Eressea seinen Namen von Kortirion = Warwick in Luthanien erhielt); und das Haus der Hundert Kamine und die Kiefer von Belawryn (vgl. S. 416 und Anmerkung 4) wurden von Tol Eressea nach Luthanien verlegt. Vermutlich hatte mein Vater die Absicht, die Stellen, wo in der Rahmenerzählung zu den Verschollenen Geschichten vom Haus der Hundert Kamine die Rede ist, zu überarbeiten; es sei denn, es sollte im neuen Tavrobel in Tol Eressea ein weiteres Haus der Hundert Kamine geben.
    Zum Schluss sei auf einen interessanten Eintrag im Quenya-Wörterbuch hingewiesen: Parma Kuluinen »Das Goldene Buch – das Buch, in dem Sagen gesammelt sind, besonders solche von Ing und Earendel«.
    Mein Vater hat jedenfalls von allen diesen Entwürfen nur die Geschichte von Ælfwines Jugend und seiner Reise nach Tol Eressea weiterentwickelt und ihr eine vollständige und abgerundete Form gegeben, und diesem Werk wende ich mich nun zu; doch es ist notwendig, zuerst jene vorher behandelten Texte zusammenzustellen, die sich mit diesem Werk befassen.
    Zu Beginn des Verbindungsstücks zur Geschichte von Tinúviel erzählt Eriol, er stamme »aus einer alten Stadt der Menschen, umgürtet mit einer Mauer, die nun zerbröckelt und verfallen« war und sprach »vom nahen Fluss, über dem eine Burg mit einem hohen
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