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Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Titel: Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1
Autoren: Bastei Lübbe
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sicher, welche die Phase sein sollte, von der das Buch gesprochen hatte. Wozu aber hatten wir Tommy!
    »Ich glaube, ich weiß es«, sagte er bedächtig. »Wir sind hier auf der Erde, und seit Menschengedenken hat der Mensch den Mond in Phasen eingeteilt. Und zwar in Vollmond, Halbmond und Neumond. Warum sollte man für uns eine ganz andere Phase wählen, die die Position eines Fixsterns zum Ausgangspunkt hat? Nein, ich wette, es muss die synodische Periode sein. Und zwar von Neumond zu Neumond.«
    »Und wieso nicht von Vollmond zu Vollmond?«, fragte ich neugierig.
    »Weil man bei Neumond den Beginn setzt. Man spricht ja auch vom zunehmenden Mond und von dem alten Z, das wie ein umgekehrtes C aussieht. Vollmond ist in der Phase genau die Hälfte.«
    Ich musste Tommy erneut bewundern. Die Phase einesMondes musste mit dem Neumond beginnen und wieder enden. Alles andere machte keinen Sinn.
    »Tommy«, sagte ich anerkennend, »du bist Spitze! Bleibt aber immer noch ein Problem.«
    »Ich weiß«, nickte er. »Welchen Punkt der Phase haben wir heute? Und wie viel Zeit haben wir noch mit unseren Gaben?«
    »Genau.« Ich lehnte mich zurück. »Und wie kriegen wir das jetzt raus?«
    »Geh noch mal auf die Seite mit den Mondphasen!«, sagte Sanne. »Da waren doch noch mehr Links.«
    Ich klickte zurück zu der Seite.
    »Da!«, schrie Sanne mir ins Ohr, und ich zuckte zusammen. »Da steht Mondphase am … geh da mal drauf!«
    Als sich die neue Seite aufbaute, wussten wir sofort, dass wir einen Treffer gelandet hatten. Hier gab es einen Kalender, und alles, was man tun musste, um den jeweiligen Stand der Mondphase zu erfahren, war, das Datum einzugeben.
    »Welchen Tag haben wir heute?«, fragte ich und ließ meine Hand über der Tastatur schweben.
    »Den 20.«, sagte Tommy wie aus der Pistole geschossen.
    »Okay«, murmelte ich und tippte das Datum ein: 20.07.01
    Als das Ergebnis kam, trauten wir unseren Augen kaum.
    »Neumond … «, flüsterte Sanne, »… am 20. Juli ist dieses Jahr um 19 Uhr 44 … «
    »Heute Abend!«, rief ich und konnte es nicht fassen.
    »Heute Abend«, wiederholte Tommy ruhig. »Druck das mal aus, damit Janine uns auch glaubt.«
    Ich klickte auf Drucken und klickte mich dann aus dem Internet aus. Jetzt hatten wir das, was wir brauchten. Doch was nun? Ich nahm das Blatt aus dem Drucker und schaltete den Computer aus. Dann setzten wir Drei uns wieder im Kreis auf den Teppich.
    Tommy sah auf die Uhr.
    »Gleich fünf. Wir haben nicht einmal mehr drei Stunden … «
    »Ich weiß absolut nicht, wie wir das in der kurzen Zeit hinkriegen sollen«, sagte Sanne ratlos.
    »Vielleicht ist es nur ein Test«, meinte ich nachdenklich.
    »Auf jeden Fall sollten wir nicht zu spät losgehen«, sagte Tommy. »Denkt daran, was passiert, wenn wir zu spät kommen!«
    »Dann wird die Gabe alle beseelen … « Sanne bekam es mit der Angst. »Und was würde dann passieren?«
    Tommy griff sich gedankenverloren ein paar Chips. »Dann würde jeder Mensch auf der Welt Gedankenlesen können. Das wäre furchtbar. Es gäbe keine Geheimnisse mehr. Jeder wüsste, was der andere denkt. So können die Menschen gar nicht zusammenleben. Das würde Kriege geben.«
    Betroffen starrten wir ihn an. Aber je mehr Tommys Worte auf mich einwirkten, desto klarer wurde mir, dass er absolut recht hatte. Gerade als ich vorschlagen wollte, dass wir bessersofort aufbrechen sollten, ging die Tür auf und Janine kam herein. Ohne ein Wort setzte sie sich zu uns.
    »Was hast du denn so lange gemacht? Du warst zwanzig Minuten auf dem Klo!«, sagte Sanne und schüttelte den Kopf.
    »Ich brauch halt ein bisschen länger … «, druckste Janine und schaute zu Boden. Irgendetwas an ihr war anders. Ich wusste nur nicht, was. Irgendwie kam es mir so vor, als sähe sie anders aus als vorher. Aber was war anders? Hatte sie ein schlechtes Gewissen? Jedenfalls verhielt sie sich so. Auch Tommy und Sanne schien das aufzufallen.
    »Hast du was angestellt?«, fragte Tommy sie direkt.
    Janine senkte den Kopf, sagte aber nichts. Tommy sah mich an. Ich zuckte die Schultern. Ich hatte ja auch keine Ahnung, was mit ihr los war. Da blickte Janine trotzig auf und gestand uns. »Ich hab mir was gewünscht!«
    »Du hast was?«, entfuhr es uns allen fast gleichzeitig.
    »Ich habe mir etwas gewünscht«, wiederholte sie leise. Und dann zeigte sie stumm auf die Wunschkugeln, die immer noch in unserer Mitte lagen. Ich konnte es nicht glauben. Es waren nur noch vier!
    »Du hast einfach
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