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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium
Autoren: Robert Ludlum
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gestohlen. Die Strafe für derartige Verbrechen ist Tod durch Genickschuss in den Feldern.«
    »Heiland«, murmelte Bourne. »Ich werde keine Fragen stellen. Sie haben Grund genug. Aber wie wollen Sie es anstellen?«

    »Er hat diesmal keine Wachen bei sich. Vielleicht warten sie auf der Straße in die Berge auf ihn. Aber jetzt sind sie nicht bei ihm. Sie setzen sich in Bewegung, und wenn er Ihnen folgt, werde ich ihm folgen. Wenn er Ihnen nicht folgt, werde ich wissen, dass Ihre Reise nicht unterbrochen werden wird, dann werde ich nachkommen.«
    »Nachkommen?« Bourne runzelte die Stirn.
    »Nachdem ich das Schwein getötet habe, und seine Schweineleiche an einem angemessenen und für ihn schändlichen Ort hinterlassen habe. Auf der Frauentoilette.«
    »Und wenn er uns folgt ?«, fragte Jason.
    »Dann wird sich mir eine Gelegenheit bieten, während ich für Sie die Augen offenhalte. Ich werde seine Wachen sehen, aber sie werden mich nicht sehen. Ganz gleich, was er tut, es wird einen Augenblick geben, wo er sich von seinen Wachen trennt, und wenn auch nur ein paar Schritte weit. Das wird reichen, und man wird dann annehmen, dass er Schande über einen seiner Männer gebracht hat.«
    »Dann gehen wir jetzt.«
    »Sie kennen den Weg, Sir.«
    »Als ob ich eine Karte hätte.«
    »Ich treffe mich mit Ihnen am Fuß des ersten Hügels hinter dem hohen Gras. Erinnern Sie sich?«
    »Das wäre schwer, die Stelle zu vergessen. Ich hätte mir dort fast ein Grab in China eingehandelt.«
    »Nach sieben Kilometern biegen Sie in den Wald ab, auf die Wiesen zu.«
    »Das habe ich vor. Sie haben mich das gelehrt. Gute Jagd, Wong.«
    »Danke, Sir, die werde ich haben. Grund genug dafür habe ich.«
     
    Die zwei Amerikaner schritten über den ramponierten Platz, entfernten sich aus dem schwachen Licht und traten in völlige Dunkelheit. Eine korpulente Gestalt in Zivilkleidung beobachtete sie aus dem Schutz, den der Schatten eines Betontunnels ihm bot. Er sah auf die Uhr und nickte
dann mit einem schwachen Lächeln zufrieden. Dann drehte Oberst Soo Jiang sich um und ging durch den Tunnel in den Gebäudekomplex des Grenzübergangs zurück – eiserne Tore, hölzerne Wachhäuschen und Stacheldraht in der Ferne, alles in stumpfgraues Licht getaucht. Die Präfektin der Zhuhai-Shi-Guangdong-Provinzkontrolle, die mit fast männlich wirkenden Schritten begeistert auf ihn zuging, begrüßte ihn.
    »Das müssen sehr wichtige Männer sein, Oberst«, sagte die Präfektin mit einem Blick, der gar nicht feindselig wirkte, sondern eher blinde Verehrung ausdrückte. Und Furcht.
    »Oh, das sind sie, das sind sie wirklich«, pflichtete der Oberst ihr bei.
    »Das müssen sie ganz sicherlich sein, wenn sich ein so bedeutender Offizier wie Sie so um sie kümmert. Ich habe das Telefongespräch mit dem Mann in Guangzhou geführt, wie Sie das verlangt haben, und er hat mir gedankt, aber er hat nicht nach meinem Namen gefragt …«
    »Ich werde dafür sorgen, dass er ihn erfährt«, unterbrach sie Jiang müde.
    »Und ich werde dafür sorgen, dass nur meine besten Leute an den Toren sind, um sie zu begrüßen, wenn sie heute Nacht nach Macao zurückkehren.«
    Soo sah die Frau an. »Das ist nicht nötig. Man wird sie nach Beijing bringen, zu streng geheimen Konferenzen auf höchster Ebene. Meine Anweisung lautet, dass ich alle Aufzeichnungen entfernen muss, aus denen hervorgeht, dass sie die Grenze von Guangdong überquert haben.«
    »So vertraulich ist das?«
    »Ja, allerdings, Genossin. Es handelt sich um geheime Staatsgeschäfte, und Sie müssen dafür sorgen, dass sie selbst gegenüber Ihren engsten Vertrauten geheim bleiben. Ihr Büro bitte.«
    »Sofort«, sagte die breitschultrige Frau und machte militärisch kehrt. »Ich habe Tee oder Kaffee, ja sogar britischen Whisky aus Hongkong.«
    »Ah ja, britischen Whisky. Darf ich Sie begleiten, Genossin? Meine Arbeit ist beendet.«

    Die beiden etwas grotesk wirkenden Gestalten, die in eine Wagneroper gepasst hätten, marschierten in einer Art watschelndem Gleichschritt auf die schmutzige Glastür zum Büro der Präfektin zu.
     
    »Zigaretten!«, flüsterte Bourne und packte McAllister an der Schulter.
    »Wo?«
    »Dort vorne, etwas abseits von der Straße, links, im Wald!«
    »Die habe ich nicht gesehen.«
    »Sie haben auch nicht darauf geachtet. Wer dort raucht, hält die Hand darüber, aber sie sind trotzdem da. Die Baumrinde wird einen kurzen Augenblick lang beleuchtet, und dann ist sie wieder dunkel. Kein
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