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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell
Autoren: Robert Ludlum
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rechts, direkt auf ein anderes Feuer zu, und auf die verlorenen Seelen, die davor kauerten.
    Er warf einen Blick in den Außenspiegel und sah, dass ihm eines der Motorräder immer noch auf den Fersen war. Hatte er den zweiten Verfolger abgeschüttelt? Er brauste auf das Feuer zu und wartete bis zum letzten Augenblick, dann trat er abrupt auf die Bremse. Während die Leute in alle Richtungen liefen, krachte der Motorradfahrer, vom Feuer geblendet, in den Toyota. Der Russe stürzte von der Maschine auf das Autodach und dann auf den Boden.
    Arkadin war schon aus dem Wagen gesprungen. Er hörte den Fahrer stöhnen, als er aufzustehen versuchte, und trat ihm hart gegen den Kopf. Als er wieder einsteigen wollte, krachten Schüsse gegen die Stoßstange neben ihm. Er duckte sich; das Sturmgewehr, das er dem
Toten im Aufzug abgenommen hatte, lag außer Reichweite auf dem Beifahrersitz. Er versuchte die Fahrertür zu erreichen, doch es kamen immer wieder Gewehrschüsse, die ihm den Weg versperrten.
    Schließlich legte er sich auf den Boden und kroch unter dem Auto hindurch, als die Luft erneut vom Krachen eines Schusses erzitterte. Er kam auf der anderen Seite hervor, riss die hintere Wagentür auf und hätte beinahe eine Kugel in den Kopf bekommen. Rasch tauchte er unter das Auto zurück und begriff nach wenigen Sekunden, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als das Auto zurückzulassen. Ihm war klar, dass sein Gegner genau das erreichen wollte.
    Er schloss kurz die Augen und versuchte anhand der Richtung, aus der die Kugeln kamen, abzuschätzen, wo der russische Motorradfahrer sein musste. Dann drehte er sich um neunzig Grad und zog sich an der vorderen Stoßstange unter dem Auto hervor.
    Der Russe feuerte erneut und zertrümmerte die Windschutzscheibe, doch die Kunststoffschicht hielt das Sicherheitsglas in einem spinnennetzartigen Muster zusammen. Durch die vielen Sprünge war die Scheibe praktisch undurchsichtig, sodass ihn sein Verfolger nicht mehr sehen konnte, als er die Flucht ergriff. Arkadin sah die Gesichter der Obdachlosen und Ausgestoßenen vorbeihuschen, als er in wildem Zickzack zwischen ihnen hindurchlief. Dann übertönte das satte Brummen des Motorrads die Stimmen, die in Hindi und Urdu aufgeregt miteinander sprachen. Diese von Gott verlassenen Leute bewegten sich wie das Meer und teilten sich, um ihm den Weg frei zu machen, und der Russe folgte der Bewegung der Masse.
    Nicht weit entfernt sah er eine Stützkonstruktion aus Stahlträgern in Betonfundamenten, und er rannte darauf zu. Das Motorrad brach aus der Menschenmenge hervor und raste auf ihn zu, doch er war bereits in dem Labyrinth verschwunden.
    Der Russe fuhr etwas langsamer heran. Zu seiner Linken stand ein provisorischer Wellblechzaun, der in der feuchten indischen Luft bereits zu rosten begann, also wandte er sich nach rechts und fuhr um die Stahlträger herum. Er blickte in den dunklen Abgrund hinunter, in dem die massiven Betonfundamente wie riesige Zähne steckten. Sein AK-47-Gewehr hatte er feuerbereit.
    Er hatte die Grube halb umrundet, als Arkadin, der auf einem Träger lag wie ein Leopard auf der Lauer, sich auf ihn stürzte. Der Fahrer wurde zurückgerissen und drehte reflexartig am Gasgriff, sodass das Motorrad einen Satz nach vorne machte und sich unter Arkadins Gewicht aufbäumte. Die Maschine beschleunigte und warf die beiden Männer ab, die gegen die Stahlträger geschleudert wurden. Der Russe prallte mit dem Kopf gegen einen Träger und verlor das Gewehr aus den Händen. Arkadin wollte sich auf ihn stürzen, als er bemerkte, dass ein Metallsplitter hinten in seinem Oberschenkel steckte und sich bis zum Knochen hineingebohrt hatte. Mit einem heftigen Ruck, der ihm den Atem nahm, zog er den Splitter aus seinem Bein. Der Angreifer warf sich auf ihn, während Arkadin immer noch benommen war vor Schmerz. Er steckte einen Schlag nach dem anderen ein, gegen den Kopf, in die Rippen und gegen das Brustbein, bis er schließlich den Metallsplitter hochriss und ihn dem Russen ins Herz bohrte.
    Der Mann riss überrascht den Mund auf, und seine Augen sahen Arkadin verständnislos an, dann verdrehten sie sich, und er sank auf den blutgetränkten Boden. Arkadin drehte sich um und wankte zu der Rampe, die zur Straße hinauf führte, doch er fühlte sich wie gelähmt. Seine Beine waren steif und reagierten kaum auf die Befehle seines Gehirns, das sich anfühlte wie in Watte gehüllt. Er fröstelte, das Atmen fiel ihm schwer, und nach ein paar
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