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Das Böse in dir

Titel: Das Böse in dir
Autoren: Linda Ladd
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Ärgernisses das einzige, was sie sich zuschulden kommen ließ. Allerdings wäre ich aufgeflogen, wenn ich sie deshalb festgenommen hätte, weshalb ich duldete, dass sie weiter ihre Auslage zur Schau stellte. Und das tat sie auch, mit großer Hingabe und voller Stolz auf ihre wippenden Brüste.
    Es wunderte mich ein wenig, dass der junge Mann bei ihr im Boot, offenbar ihr Freund, seine eigene Freundin sogar noch zu diesem Verhalten anstachelte. Er schien genauso viel Gefallen an ihren Verrenkungen zu finden wie alle anderen. Vielleicht war er ja auch nur ihr Bruder. Ich wage zu behaupten, dass Black nicht so seelenruhig zugeschaut hätte, wenn ich auf den Gedanken gekommen wäre, eine Oben-ohne-Show hinzulegen. Nicht, wenn ich die kleinen Eifersuchtsanfälle in Betracht zog, die ihn gelegentlich überkamen. Von allen Seiten hörte ich das Johlen von Männern, das Tuten von Bootssirenen und die üblichen »Ausziehen«-Rufe. Ach, herrje, das Mädchen war sicher eine der leicht geschürzten Kellnerinnen, wie sie die Restaurantkette Hooters beschäftigte – wenn nicht, hätte sie schleunigst dort anheuern sollen. Bud hatte die ganze Szene bestimmt auf Film gebannt, um sie für die Nachwelt festzuhalten oder sie sich im Revier zusammen mit den anderen Jungs anzuschauen. Vermutlich Letzteres.
    Ich setzte meine Überwachung unbeeindruckt vom Umfang ihrer Brustimplantate fort. Inzwischen versank die Sonne langsam hinter den Baumwipfeln und bereitete sich auf die Nachruhe vor, während der Mond sich anschickte, ihre Arbeit zu übernehmen. Allerdings war ich überzeugt, dass die Party auf dem Wasser bis in die frühen Morgenstunden andauern würde. Vielleicht würde sich die Zusammensetzung der Flotte verändern. Einige Jugendliche würden ihre Boote losmachen und eilig davonfahren, weil sie um eine bestimmte Zeit bei Mom und Dad auf der Matte stehen mussten. Doch an ihrer Stelle würden andere kommen, um mitzufeiern. Ja, in der Partybucht ging es jetzt erst richtig los, und je später es wurde, umso betrunkener und lauter würde es werden. Deshalb setzte der Sheriff hier den ganzen Sommer lang jede Nacht verdeckte Ermittler ein. Nur gut, dass das nicht zu meinen Aufgaben gehörte. Ich schiebe lieber am Nachmittag Dienst.
    Eine Weile beobachtete ich, in der Hoffnung, Zeugin einer Drogenübergabe zu werden, die zwei Country-and-Western-Kneipen, die sich an der Bucht niedergelassen hatten. Die beiden Lokale, Manny’s und das Kangeroo Trapeze, standen Seite an Seite, und ich bin sicher, dass dort mehr Bier verkauft wurde als im Busch-Stadion während der World Series. Da es zunehmend dunkler wurde und nicht danach aussah, dass wir Glück bei der Verbrecherjagd haben würden, setzte ich mich auf und leerte den Rest meines Wild Cherry Pepsi. Es schmeckte süß und rann mir angenehm kalt die ausgetrocknete Kehle hinunter. Obwohl der Tag fast zu Ende war, war es noch immer schwül. Außerdem hatte Black recht behalten. Meine ganze Rückseite war verbrannt von der Sonne. Das würde heute Nacht im Bett ein Spaß werden. Offenbar würden wir phantasievoll sein müssen. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als für heute Schluss zu machen und vom Heck ins Wasser zu springen, um meine knallrote Haut zu kühlen.
    Kurz dehnte ich meine verkrampften Nackenmuskeln. Inzwischen hatte das Boot mit den drei weißen Männern das barbusige gestiefelte Cowgirl an Bord genommen. Anscheinend hatten die Jungs Geschmack. Sie hatten das Boot direkt vor Bud ans Ufer gezogen und verstauten ihre Ausrüstung, um an Land und zu Fuß zur nächsten Kneipe zu gehen. Das Mädchen war noch immer oben ohne, obwohl sie das sicher nicht nötig gehabt hätte. Außerdem war das riesige Tattoo des Logos von Dog der Kopfgeldjäger auf ihrer rechten Brust wirklich elegant. Als ich die Kamera in Richtung Bud schwenkte, bemerkte ich, dass er ohne Deckung und die Videokamera in der Hand dastand. Wahrscheinlich war die Versuchung, sich eine Nahaufnahme der Tätowierung zu sichern, einfach zu groß gewesen.
    Verdammt, man brauchte kein Genie zu sein, um zu erkennen, dass er das Trio vom Gebüsch aus filmte, und sich auch den Grund zu denken – und Genies waren diese drei Typen sicher nicht. Außerdem würden sie bestimmt nicht davor zurückschrecken, Bud mit ihrem mit amerikanischen Flaggen verzierten Baseballschläger ordentlich zu vermöbeln, weil er ihre scharfe Braut angaffte. Also beschloss ich, Bud wieder einmal den Hintern zu retten. Da hierfür eine kleine Ablenkung
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