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Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Anna Kien
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Telgar stimmte ihm innerlich zu, sagte aber weiterhin nichts. Er wollte Tamboo erst einmal reden und sich nicht überrumpeln lassen wie die armen Männer mit dem Rausch-Saft. "Zusammen könnten wir den Handel mit den begehrten Steinen größer und besser machen. Von überall würden sie kommen und uns alles bringen, was wir wollen, um den Stein zu bekommen." Er machte wieder eine ausholende Geste und sah verträumt in den Himmel. "Wir könnten wunderschönen Schmuck herstellen, Werkzeuge oder Waffen und dafür noch mehr verlangen. Unsere beiden Sippen vereint wären eine Handelsmacht hier am großen See. Wir ..." Telgar blendete das blumig werdende Geschwafel kurz aus und dachte über die Essenz aus Tamboos Wortschwall nach. Zwei Sippen waren immer stärker als eine. Die festen Lager am See waren ein strategischer Vorteil und die Versorgung kein Problem. Wenn mehr Jäger zur Verfügung stünden, könnten einige Männer auf die Suche nach weiteren Handelswegen geschickt werden und es gäbe trotzdem genug Schutz für die Lager. Mehr Männer könnten mehr Steine abbauen. Vertrauen war jedoch eine unbedingte Voraussetzung für ein solches Unterfangen, welches schon fast der Vereinigung der Sippen gleichkam. Und Telgar hielt Tamboo zwar grundsätzlich nicht für einen schlechten Menschen, aber vertrauen konnte er ihm eigentlich nicht. Tamboo hob gerade die Hand. "Sag jetzt noch nichts." rief er und Telgar dachte, dass er das ganz sicher nicht vorhatte. "Ich weiß, dass es schwer wird, die Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Anteile unter uns aufzuteilen. Jeder hat seine Vorstellungen, man arbeitet alles genau aus, denkt über dieses und jenes nach. Es muss mühsam über jede Kleinigkeit verhandelt werden, alles muss mit den Jägern abgestimmt werden ..." Er seufzte und legte Telgar eine Hand auf die Schulter. "Da kann ich uns viel ersparen." "Das glaube ich dir gern." dachte Telgar und lächelte. Tamboo lächelte ebenfalls, vermutlich rechnete er dabei aber schon seine Gewinne aus. "Ich habe mir schon einige Gedanken für uns beide gemacht ..." setzte er an. "... hör einfach zu und sag mir, was du davon hältst." Tamboo schlug vor, dass Telgar weiterhin den Abbau der Steine sowie den Handel in Richtung der aufgehenden Sonne organisierte. Er selbst wollte neue Handelswege aufbauen und die Expeditionen in fremde Gefilde leiten, wobei natürlich immer alles vorher zwischen beiden Partnern abgesprochen wurde. Alle Aufgaben sollten jeweils von Mitgliedern beider Sippen gemeinsam erfüllt werden, wobei vorher bestimmt wurde, wer die Führung übernahm.
    Durch die weiträumige Verbreitung der Steine würde bald jeder wissen, wo sie gehandelt werden konnten. Das war natürlich auch gefährlich, aber kaum einer konnte auf die Idee kommen, zwei so starke Sippen anzugreifen. Weitere Sippen würden selbst den Weg zum großen See finden, beladen mit wertvollen Dingen. Diese Schätze - wie Tamboo die zu erwartenden Tauschwaren nannte - würden gerecht geteilt werden. Telgar fand die Idee sehr interessant, bat sich jedoch Bedenkzeit aus, auch um alles mit seinen Männern zu besprechen. Er wehrte Tamboos Versuche, ihn zu einer Entscheidung zu drängen, vehement ab und schließlich vereinbarten sie, dass Telgar Tamboo wieder aufsuchen würde, sobald klar war, wie die Sippe zu dem Vorschlag stand.
    Derweil hatte Tisgar Pinaa tatsächlich heimlich einen kleinen Schluck von dem wundersamen Saft probieren lassen und Pinaa stimmte ihm zu, dass es nicht besonders gut schmeckte. Während Tiboo Tisgar und seinen jüngeren Bruder Haroo in ein Gespräch über seine Jagderfolge verwickelte, suchte Ishara ihre Nähe und Pinaa versuchte herauszufinden, wo sie genau herkam. Ishara verstand sie zwar, konnte jedoch nicht klar antworten, da sie offenbar kaum Pinaas Sprache beherrschte. Selbst mit Händen und Füßen war es schwer möglich, ihren Ausführungen zu folgen. Pinaa schüttelte den Kopf und Ishara sah sie traurig an. Niemand aus Tamboos Sippe hatte wohl großes Interesse daran gehabt, ihr die Sprache beizubringen. Pinaa verstand allerdings nicht, dass sogar ihr Mann Tiboo das versäumt hatte. Da sie schon ein Kind erwartete, musste sie doch bereits eine Weile bei ihm sein. Sprach er denn gar nicht mit ihr? Oder durfte sie nicht sprechen? Und wie sollte das Kind denn die Sprache lernen?
    Vielleicht konnte sie ja helfen und Ishara ein paar Worte beibringen. Sie wollte gerne mehr über sie erfahren. Also schlug Pinaa unter Zuhilfenahme einiger
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