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Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Anna Kien
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erklärte sich bereit, die Gruppe zu führen, er würde auch den zweiten Mann für Telgars Seite aussuchen. Auf dem Weg zurück in ihr Lager gab Rogar seiner Hoffnung Ausdruck, dass Tamboo die richtigen Männer für diese Aufgabe ausgesucht hatte und dabei nicht nur nach Beziehungen und seinen eigenen Interessen gegangen war. Auch Telgar war sich in dieser Hinsicht nicht sicher.
    Ilaa drückte ihren kleinen Sohn unglücklich an sich und fragte zum wiederholten Male, wie lange sie wohl wegbleiben würden. Rogar hatte ihren Mann Lantan als Begleitung gewählt und dieser zuckte nun erneut mit den Schultern. Es war abzuwarten, wie fähig und willig Tamboos Männer waren.
    Unter Rogars Führung würden sie zusammen mit Tiboo und Mattoo aus Tamboos Sippe ein Außenlager in den Bergen errichten und zusammen die wertvollen Steine in den ihnen bekannten Höhlen abbauen. Lantan packte seine restliche Ausrüstung zusammen, umarmte Ilaa und seinen Sohn Kan zum Abschied und verließ die Hütte. Rogar wartete schon auf ihn, zusammen brachen sie Richtung Tamboos Lager auf.
    Sie waren erfreut, Tiboo und Mattoo dort marschbereit und Rogars Anweisungen nach ausgerüstet vorzufinden.

Kapitel 2 - Verfeindet
    Es dauerte fast einen ganzen Tag, das Ziel zu erreichen, und so schlugen sie erst bei Sonnenabstieg ihr Außenlager am Fuß der Berge neben einem kleinen Wäldchen auf. Während Lantan und Mattoo die Zelte aufbauten und danach Holz für das Feuer zusammentrugen, suchten Rogar und Tiboo in dem Wäldchen nach Essbarem. Sie fanden Beeren und Vogeleier und legten ein paar kleine Fallen aus.
    Bei Sonnenuntergang verzehrten sie die Ausbeute zusammen am Feuer und Tiboo erzählte von den Reisen, die er mit seinem Vater oder anderen Jägern schon unternommen hatte. Wie Tamboo schmückte auch sein Sohn ihre Erlebnisse gehörig aus, sodass ein einzelgängerisches Tier wie der Luchs schon mal zu drei riesigen blutrünstigen Luchsen werden konnte. Die Geschichte, wie sie die Sippe aufgespürt hatten, aus der seine Frau Ishara stammte, war sein ganzer Stolz. Mit breiter Brust schilderte er ihren Weg. Isharas Sippe schien hinter unzähligen wilden riesigen Seen und Wäldern auf dem Gipfel eines Berges, der die Sonne berührte, bewacht von unvorstellbaren Bestien, gelebt zu haben. Tiboo behauptete zudem, dass er gegen den stärksten Jäger der Sippe hatte kämpfen müssen, um seine Frau zu bekommen. Dieser Jäger wäre doppelt so groß wie er gewesen und hätte eine riesige Keule geschwungen, er hatte ihn jedoch mit List und Schnelligkeit besiegt.
    Tiboo war noch recht jung, aber schon ein erfahrener Jäger und Händler. Er war groß und kräftig gebaut, hatte scharfe graue Augen und wilde schwarze Haare. Seine Hose war wie die seines Vaters mit reichlich Farbe verziert, sein Gürtel mit Schmucksteinen besetzt und er trug eine Kette und ein Armband mit vielen kleinen bunten Federn. Interessanterweise war trotz der vielen lebensgefährlichen Kämpfe, in die er laut seinen Aussagen verwickelt gewesen war, an seinem Körper keine einzige Narbe zu finden. Sein Begleiter Mattoo war erst im letzten Winter zum Jäger geworden und hatte noch keine Frau. Er war jünger und unerfahrener als Tiboo und nickte zu allem, was dieser sagte. Mattoo hatte den größten Teil der Ausrüstung getragen und die eher unbeliebten Aufgaben erledigt. Er trug keinen Schmuck, keine besonderen Sachen und schien ganz und gar unauffällig zu sein. Aber er sog alles in sich auf. Jede Information, alles, was die anderen taten und vielleicht einmal wichtig sein konnte, nahm er auf. Er lernte schnell und vergaß selten etwas.
    Rogar und Lantan hingegen waren sich ziemlich ähnlich und beide schnell einer Meinung, dass Tiboo ein Angeber war, bei dem man erst noch sehen musste, ob ein ganzer Mann hinter den großen Worten steckte. Lantans ebenmäßiges Gesicht mit den schwarzen Augen und langen Wimpern hatte meist einen gelangweilten bis abweisenden Ausdruck. Er sagte nur etwas, wenn es unumgänglich war, mit Rogar oder seinem besten Freund Tisgar lief die Verständigung oft nur über Blicke. Rogar war der erste Jäger der Männer der Berge und hatte schon viel erlebt. Seine Haare und sein Bart zeigten schon die ersten weißen Strähnen, sein Körper wies einige Narben auf und zwei seiner Finger konnte er nach Quetschungen nicht mehr strecken. Wie die meisten Menschen aus den Bergen glaubte auch er nur, was er sah. Die Götter waren für ihn lediglich ein Austausch mit der Natur, und
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