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Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)

Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)

Titel: Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)
Autoren: Jordan Bay
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Kinder und schließlich die Enkel. Doch Ella leistete sich den Luxus, eben nicht jedes Jahr an sie zu denken. Die Akkadia führte nun ein anderes Leben, da gab es keinen Platz für Ablenkung. Sonst biss man schneller ins Gras, als geplant. Und das war schließlich nicht Sinn der Sache, wenn man dazu auserkoren wurde, sich mit der Seele einer göttlichen Bestie zu verbinden. Auch heute noch bekam sie eine Gänsehaut, wenn sie an ihre Wandlung dachte. Diese Schmerzen hatte sie nicht ausgehalten, um nur hundert Jahre später aus Versehen draufzugehen. Sie wollte noch so vieles erleben und lernen, zum Beispiel die Teleportation. Ella konnte sich zwar wie ein Schatten fortbewegen, aber dieses dämliche ‚In deine Bestandteile auflösen‘ funktionierte einfach nicht. Außerdem hatte sie sich fest vorgenommen, irgendwann mal bei Tage durch die Wüsten zu laufen, was nur in Gestalt ihres Löwen ging, da sie sich im Sonnenlicht zwangsweise verwandelte. Aber das barg die Gefahr des Kontrollverlustes, also musste sie weiter trainieren, damit der Worst Case nicht eintrat. Zu zweit machte sich das bestimmt noch besser. Die Akkadia hatte daran nie einen Gedanken verschwendet, aber jemanden zum Quatschen zu haben, wäre irgendwie schön. Und, Herrin im Himmel, sie hatte schon seit Ewigkeiten keinen Sex gehabt. Jeder Kerl, bei dem sie es versuchte, lief nach kurzer Zeit schreiend davon, weil sie ihm das Handgelenk oder etwas anderes brach. Alles Weicheier! Ein Akkadier musste doch mehr aushalten, oder?
    Ella geriet ins Träumen, da wurde die Außentür der ‚Voodoo Lounge‘ aufgestoßen und eine junge Frau kam mit einem Knaben an der Hand herausgetorkelt. Es dauerte einen Moment, bis die Akkadia den Trick erkannte. Denn bei dem spärlich bekleideten Weib handelte es sich um einen Taryk, der die Fähigkeit des Nral verwendete, um die menschlichen Augen seines Opfers zu täuschen. Arm in Arm schwankten die beiden in besagte dunkle Seitengasse und Ella folgte ihnen über die Straße, versteckte sich im Schatten der Hauswand. Sie wollte noch nicht eingreifen. Vielleicht würde sich das hier als Spur erweisen. Der junge Mann drückte die gackernde Frau an die Außenfassade, küsste sie stürmisch und fummelte an ihr herum. Wenn der wüsste ... , dachte Ella kopfschüttelnd. Im Gegensatz zu Menschen sah sie das Nral flackern. Immer wieder verrutschte die Gestalt der drallen Dunkelhaarigen und der männliche Taryk kam zum Vorschein. Gab ein bizarres Bild ab. Nicht, dass sie etwas gegen Liebe unter Männern hatte. Aber mit einem Taryk?! Würg!
    Plötzlich ging ein Zucken durch den Körper des Opfers. Ella ballte ihre Hände zu Fäusten, sodass ihre eigenen Klauen zwangsweise ins Fleisch schnitten, und hielt sich nur mühsam davon ab, bei der Party mitzumischen. Sollte dies doch ein normaler Seelenraub werden?
    „Hey!“, rief jemand. Ein zweiter Taryk kam vom anderen Ende der Gasse auf die beiden zu. „Was machst du da?!“, brüllte er seinen Kameraden an.
    Dieser stieß den Menschen unsanft fort, woraufhin er taumelte und um Besinnung rang. „Halt die Fresse“, antwortete er, „hab’ nur gekostet.“
    „Wenn sie das mitbekommt, bist du so was von tot!“
    Sie? Sie?! Verflucht! Es gab nur ein Wesen innerhalb eines Tarykvolkes, das weiblich war.
    Als die zwei Anstalten machten, den Menschen fortzuschleppen, trat Ella lautlos aus den Schatten und köpfte den ersten, bevor er sie auch nur wahrgenommen hatte. Der zweite drehte sich geifernd herum und schleuderte sein Opfer gegen die Wand, wo der Mann bewusstlos zu Boden ging.
    „Na wen haben wir denn da?“, hechelte er und fuhr sich mit der spinnenartigen Hand durch sein schwarzes Haar, hatte scheinbar keine Angst vor ihr und war damit genauso dämlich, wie er aussah.
    „Drei Mal darfst du raten, Puppe“, gab sie monoton zurück und ging langsam auf ihn zu, ließ den Sai in ihrer rechten Hand rotieren.
    Der Taryk zog ein langes Messer aus einer Scheide am Rücken und warf es von der linken in die rechte Hand, was Ella zum Schmunzeln brachte. „Ich werd’ dich ficken, bis du vor Schmerzen stirbst, und danach noch stundenlang weiter.“
    „Uhh, klingt verlockend“, lachte sie. „Bevor wir damit anfangen, verrat mir doch, wohin du den Kleinen bringen wolltest.“
    Plötzlich veränderte sich etwas im Gesicht des Seelenreißers. Es nahm weibliche Züge an. Die Akkadia blieb abrupt stehen. Ein widerlicher Gestank von Verwesung und Schlimmerem stieg ihr in die Nase und weckte
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