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Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)

Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)

Titel: Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)
Autoren: Jordan Bay
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„Quatsch! Ich hab’ Popcorn gegessen und ‘nen Milchshake getrunken. Ich kann nicht nach Schokolade riechen.“ Sie machte eine Pause. „Hast du das etwa rassistisch gemeint?!“
    „Nein!“ Er ging einen Schritt auf sie zu und atmete bewusst durch die Nase ein, was sie zu irritieren schien. Ein goldener Hauch leuchtete auf ihren Wangen, als stiege ihr die Hitze ins Gesicht. „Das kommt nicht vom Essen. Sondern von dir. Hat dir das noch nie jemand gesagt?“
    „Flirtest du mit mir?“, fragte sie unerwartet, wollte wohl vom Thema ablenken. „Nur weil ich zufällig vorbeigekommen bin und verhindert hab, dass ein Kollege draufgeht, heißt das noch lange nicht, dass du mir Avancen machen sollst.“
    Er lachte. „Glaub mir, das sähe anders aus.“
    „Ahh, ja.“
    Brix überlegte. „Darf ich denn wenigstens den Namen meines Schutzengels erfahren?“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Nur wenn du mir von ihr erzählst.“ Mit dem Kopf deutete sie zu Dottys Grabstein.
    Ein Stich durchfuhr seine Brust. Der Akkadier wendete den Blick ab. Sag ja! , knurrte Naham . Ich will diesen Duft! Vielleicht wurde es Zeit, einen Teil seiner Geschichte loszulassen. Womöglich war es sogar Schicksal, dass er gerade heute auf jemanden traf, der ihn nicht in fünf Minuten vergessen hätte.
    Die Fremde musste ihm den Zwiespalt ansehen, hatte die Augenbrauen fragend hochgezogen. „Okay.“ Er nickte zustimmend und verdrängte das Grummeln in seiner Magengegend. „Nach Sonnenaufgang hätte ich Zeit.“ Brix zwinkerte.
    „Mhm.“ Sie machte ein abschätzendes Gesicht.
    „Keine Sorge. Ich bin ein schlechter Kämpfer“, lächelte er träge.
    „Ich weiß. Du bist keine Gefahr für mich. Aber … ich hab nicht aufgeräumt.“ Sie zuckte mit der Schulter.
    Er grinste. „Wir können auch zu mir.“
    „Nee, lass mal. Ich bin bei Tage gern in meinen eigenen vier Wänden. Du wirst schon damit klar kommen. Wir treffen uns um 6:30 Uhr am Eingang zum ‚Perth Oval‘. Und sei pünktlich, ich warte nicht.“
    Brix nickte. „Kaffee oder Tee zum Frühstück?“
    „Oh, ich trinke nur Süßes.“ Sie lächelte böse und verschwand so plötzlich, wie sie aufgetaucht war. Er starrte in die Dunkelheit und dachte über ihre Worte nach. Hatte sie das absichtlich so formuliert? Brix schüttelte den Gedanken ab und wurde sich der Stille auf dem Friedhof bewusst. Von den abgeschlachteten Taryk blieb außer schwefelartigem Gestank nichts übrig. Auch der Duft nach Schokolade, welcher so viele Erinnerungen in ihm wachgerufen hatte, dass er sich schon jetzt nach mehr sehnte, verflüchtigte sich. Er hatte mal ein Zuhause besessen, eine Heimat. Mit dem Mord an Dotty war das für ihn ganz selbstverständlich gestorben. Und jetzt? Wünschte er sich nichts mehr, als dieses Gefühl endlich wieder zu erleben.
    Er schaute zu dem Grabstein, der so ruhig und einsam im Boden stand wie immer. Normalerweise erzählte er Dotty vom vergangenen Jahr – was er erlebt hatte, welche Gebäude abgerissen oder neu aufgebaut worden waren. Aber heute traute er seiner Aufmerksamkeit keine weitere Ablenkung zu. Ein Gefühl von Veränderung machte sich in ihm breit. Als würde nach dieser Nacht nichts mehr so sein wie früher.
    „Bis nächstes Jahr, Miss Simmons“, versprach er ihr und vor allem sich selbst. Egal, was geschehen würde – nichts sollte ihn je davon abhalten, ihr Grab zu besuchen.
    In den folgenden drei Stunden durchkämmte Brix den ‚Kings Park‘, leider ohne weitere Taryk aufzuspüren. Die Niederlage zog ihn runter. Er wusste, dass er besser war. Hatte es tausendmal bewiesen. Auch wenn er bislang in keinem Krieg mitgekämpft hatte, wie viele der wirklich alten Akkadier, so konnte er sich normalerweise auf seine und die Fähigkeiten der Bestie verlassen. Es nagte an seinem Stolz, dass ihm eine Frau zu Hilfe kommen musste. Der Misserfolg brannte ihm unter den Fingernägeln und wollte durch einen Sieg abgelöst werden. Doch scheinbar hatte heute keiner der Seelenreißer Lust, Perth unsicher zu machen.
    Brix beschloss, in den Randgebieten zu suchen, und teleportierte sich etwa hundert Kilometer nordöstlich, wo es außer gradlinigen Landstraßen und Weizenfeldern nichts weiter gab. In dieser Gegend hatte er länger nicht nach dem Rechten gesehen. Eine gute Gelegenheit, wenn es in der Stadt so ruhig war.
    Er wurde von einer angenehmen Brise empfangen. Hier draußen war es nicht so stickig wie in der Stadt. Außerdem roch es nach Sommer – eine Mischung aus
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