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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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verletzte sie tief.
    „Will das nicht jeder?“, fragte er lässig. Er schnippte mit den Fingern. „Wenn du mir deshalb dieses eindrucksvolle Schauspiel gibst, kannst du damit aufhören. Derartige Vorstellungen langweilen mich.“ Er reckte sich hoch und blickte verächtlich auf sie herab. „Was mich verblüfft, ist die Sicherheit, mit der du zu glauben scheinst, ich würde dir Geld geben. Wie kommst du auf die Idee?“
    Dianne starrte ihn immer noch an und fuhr sich mit der Zungenspitze in den Mundwinkel. „Muss ich deinen Bemerkungen entnehmen, dass du dich weigerst, mir zu helfen?“, fragte sie kurz und nahm allen Mut zusammen, ihm in die Augen zu sehen.
    Manoel hielt ihrem Blick beinahe unverschämt stand. Er zwang sie, verlegen die Lider zu senken. Sie fand es auch nach so langer Zeit unglaublich schwierig, ihm selbstsicher zu begegnen, und sie fürchtete, ihre Augen könnten ihre Gefühle widerspiegeln.
    Es bereitete ihr eine Art schmerzlicher Freude, ihn anzusehen, doch gleichzeitig kehrten Erinnerungen zurück, die sie bisher immer ins Unterbewusstsein verdrängt hatte. Sie kannte jeden Zug seines schmalen Gesichts. Sie hatte ihn geküsst, seine Lippen auf ihrem Körper gespürt. Sie war ihm so nahe gewesen, dass sie nicht mehr klar zu denken vermocht hatte, es war alles Gefühl. Und jetzt, nach Jahr und Tag, ließen sie die Erinnerungen nicht unberührt.
    Er steckte die Daumen in den Gürtel seiner Hose und ging auf ihre Frage nicht ein. „Sag mir nur eines, wozu brauchst du das Geld?“
    Dianne straffte die Schultern. „Das ist eine persönliche Angelegenheit“, sagte sie. „Außerdem kann es dir ja gleichgültig sein, da du mir ohnehin nicht helfen willst.“
    „Ich erinnere mich nicht, kategorisch erklärt zu haben, dass ich dir nicht helfen will!“, entgegnete er hochmütig und musterte sie wachsam. „Du bist zu schnell beleidigt, Dianne. Du kannst doch nicht erwarten, dass du nach drei Jahren Menschen und Dinge unverändert vorfindest.“
    Dianne presste die Handflächen aneinander. „Ich erwarte nichts Derartiges“, sagte sie vorsichtig abwägend. „Mir ist klar, dass das Leben weitergeht und nichts unverändert bleibt. Ich möchte nur unnötige Komplikationen vermeiden, um dein Leben nicht durcheinanderzubringen.“
    Manoel fluchte heftig und kam drohend auf sie zu. „Bildest du dir wirklich ein, du könntest hierherkommen, ohne mein Leben durcheinanderzubringen, wie du es ausdrückst?“, fragte er wütend. „Guter Gott, wir sind Menschen und keine Automaten! Alles, was du hier tust, hängt mit dem zusammen, was war, und wird sich zwangsläufig auf das auswirken, was kommt.“
    Dianne zitterte unter dem Einfluss seiner zornigen Erregung. „Du verstehst mich nicht“, meinte sie erstickt. „Ich musste zu dir kommen. Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst hätte wenden sollen!“
    „Und du brauchst Geld?“ Er beherrschte sich nur mühsam. Wie zum Sprung bereit, mit Augen, die vor unterdrückter Wut funkelten, stand er vor ihr.
    „Ja“, antwortete Dianne mit Anstrengung.
    „Wie viel?“
    Dianne schluckte hart. „Zwei- zweihundert Pfund“, stotterte sie.
    Er zog die Brauen zusammen. „Zweihundert Pfund? Das sind ungefähr zweitausendfünfhundert Francs?“
    „Ungefähr – ja.“ Dianne nickte.
    Manoel kaute eine volle Minute auf seiner Unterlippe herum, dann wiederholte er: „Zweihundert Pfund, wie?“ Sein musternder Blick glitt über ihren schlanken Körper und blieb mit einem unverschämten Ausdruck auf ihren halb geöffneten Lippen haften. „Wozu brauchst du das Geld, Dianne? Erwartest du vielleicht ein Baby?“
    „Nein!“ Dianne starrte ihn entsetzt an. „Nein! Wie kannst du wagen, so etwas auch nur anzudeuten?“ Verärgert merkte sie, dass ihr die Stimme umschlug. Sie musste ein paar Mal tief durchatmen, um sich zu beruhigen.
    „Warum nicht?“, versetzte er mit grausamer Offenheit. „Warum sollte ich es nicht andeuten? Ist das in England etwas so Ungewöhnliches? Sind die Männer dort anders als in der übrigen Welt? Ich denke, nicht. Du bist eine schöne Frau, Dianne, warst es immer. Wie viele Nächte habe ich wach gelegen und daran gedacht, wie schön du warst, wenn du in meinen Armen lagst.“ Er verzog spöttisch die Lippen. „Bestimmt hat doch inzwischen ein anderer Mann die Freuden genossen, die ich genießen durfte –“
    Diannes Hand schoss vor, sie versetzte ihm einen heftigen Schlag auf die Wange. Dann lief sie mit einem leisen Aufschrei, der fast
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