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Das Auge des Sehers (German Edition)

Das Auge des Sehers (German Edition)

Titel: Das Auge des Sehers (German Edition)
Autoren: Anne Gold
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schenkte sich nach, gähnte und machte es sich auf dem Sofa bequem. Schräge Welt! Sie glaubt, dass er sie nur noch begehrenswert findet, wenn sie genauso dünn ist wie er. Dabei steht er auf Mollige. Was findet eigentlich Monika an mir? Ich bin weder attraktiv noch reich. Ganz anders Yvo. Er ist ein Mann von Welt, sieht gut aus und hat viel Geld. Da kann ich nicht mithalten. Ich werde … ich werde … Monika fand ihren Francesco am Abend schnarchend auf dem Sofa. Sie küsste ihn liebevoll, deckte ihn zu und verzog sich ins Arbeitszimmer.

23. Kapitel
    Das Puzzle setzte sich langsam zusammen und der Fall, so hoffte der Kommissär, würde bald unter dem Vermerk «gelöst» zu den Akten gelegt werden können. Nadine hatte in Bern übernachtet und würde sich ein wenig verspäten, wie sie per SMS verlauten liess. So nutzte Ferrari den ruhigen Vormittag, um Mangold im Spital zu besuchen. Es ging ihm den Umständen entsprechend gut. Nachdem er wieder einigermassen nüchtern war, hatten ihn die Ärzte untersucht und eine zertrümmerte Kniescheibe festgestellt. Mangold begrüsste ihn ziemlich aufgeräumt. Er war dem Kommissär nicht einmal besonders böse, sondern schmiedete bereits neue Pläne. Er würde sich einen besonders raffinierten Anwalt nehmen und die Bank Heimburg verklagen. Die seien letztlich durch ihre schlechte Beratung für seine Misere verantwortlich. Von der geäusserten Rückzahlung seiner Schulden hingegen wollte er nichts mehr wissen. Zuerst müsste die Bank blechen. Dann würde man weitersehen.
    Zurück im Büro war Nadine auch nicht untätig gewesen. Ein Anruf bei Yvo Liechti, eine Stunde verstreichen lassen und schon kam seine Rückmeldung. Über sein Beziehungsnetz hatte er erfahren, dass der Name Arthur Schwegler bei allen drei Bauten in irgendeiner Art und Weise gefallen war. Yvos Rückfrage, ob sie Thuri als Mörder verdächtige, überging Nadine geflissentlich. Die Untersuchung der Waffe brachte hingegen keine neuen Erkenntnisse. Nebst einer Anzahl Fingerabdrücke, die eindeutig Jason Untala zugeordnet werden konnten, fand man noch weitere verwischte. Eine Zuordnung fiel daher negativ aus. Einzig interessant war die Bemerkung, dass die Fingerabdrücke von einer feinen Hand stammten. Immerhin etwas.
    «Wie können wir Schwegler überführen?»
    Nadine zuckte zusammen und stiess einen schrillen Schrei aus. Als sie Ferraris Grinsen sah, kniff sie gefährlich die Augen zusammen.
    «Spinnst du? Schleichst dich in mein Büro, ohne anzuklopfen. Irgendwann falle ich noch tot um. Na warte, das kriegst du zurück.»
    «Ich wusste gar nicht, dass du so schreckhaft bist. Lustig. Und was meinst du zu meiner Frage?»
    «Sehr lustig, wirklich. Also, Schwegler ist durch und durch sauber. Einige Bussen. Er macht sich anscheinend ein Spielchen daraus, seinen Wagen vor dem Haus im Parkverbot abzustellen. Ansonsten gibt er nicht viel her. Er versteuert ein ziemlich hohes Einkommen. Die Kanzlei scheint gut zu laufen.»
    «Vielleicht ist er ein Spieler oder hat besondere Hobbys.»
    «Nutten? Das hab ich schon gecheckt. Negativ. Bei den Kollegen von der Sitte ist er unbekannt.»
    «Wir können ihm also nichts vorwerfen, weder Korruption noch Bestechung. Ein weisses Blatt. Und in Bezug auf die Stiftung hat er nur seine Pflicht getan, nämlich Unheil abgewendet, indem er unliebsame Kumpane aussortierte. Anstiftung zum Mord oder gar Mord können wir ihm schon gar nicht nachweisen.»
    «Sein Rachefeldzug war nicht im Sinn von Arian. Als er davon erfuhr, stellte er Schwegler zur Rede. Vielleicht drohte ihm Arian mit dem Rauswurf. Dann hätte er vermutlich einen Teil seiner Kunden und wohl auch seinen Status eingebüsst.»
    «Möglich. Aber wie sollen wir ihn überführen? Sein Alibi ist niet- und nagelfest. Er hielt einen Vortrag bei den Rotariern.»
    «Bist du auch sicher, dass er wirklich dort war? Vorwärts, ruf einen deiner Spezis an, der dort Mitglied ist.»
    «Das brauche ich nicht. Nur einen Augenblick, bin gleich zurück. Du könntest inzwischen deinem Chef einen Kaffee bringen.»
    «So weit kommts noch.»
    Ferrari rannte durch den Flur und kam nach wenigen Minuten zurück.
    «Danke für den Cappuccino.»
    «Glaub nur nicht, dass das zur Gewohnheit wird.»
    «Wie könnte ich. Schwegler musste absagen. Starkes Fieber.»
    «Wer bei uns im Kommissariat … alles klar, unser Staatsanwalt.»
    «Wer sonst?»
    «Dann fehlt Arthur Schwegler das Alibi. Es sei denn, er hat sich von jemandem pflegen lassen. Soll ich
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