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Das Auge des Sehers (German Edition)

Das Auge des Sehers (German Edition)

Titel: Das Auge des Sehers (German Edition)
Autoren: Anne Gold
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nachfragen?»
    «Lieber nicht, Nadine. Sonst scheuchen wir ihn nur unnötig auf. Es ist besser, wenn er sich in Sicherheit wiegt. Irgendwann macht auch er einen Fehler. Wo war eigentlich Im Obersteg, als Jason getötet wurde?»
    «Der sass im ‹Braunen Mutz›. Bestätigen kann das aber niemand. Er liess sich dort volllaufen.»
    «Hm. Wer könnte uns mehr über Arthur Schwegler erzählen?»
    «Yvo habe ich bereits gefragt. Der weiss praktisch nichts über ihn. Alura? Sie ist im Moment an den Vorbereitungen für die Sendung. Oder wie wärs mit Andrea Grossen?»
    «Wir lassen Alura in Ruhe. Die können wir morgen fragen. Bleibt Andrea Grossen. Ich rufe sie an und mache einen Termin ab.»
    Rotarierfreund Jakob Borer, den Ferrari über Schwegler ausfragen wollte, konnte auch nicht weiterhelfen.
    «Negativ! Glauben Sie, dass Schwegler der Mörder ist?»
    «Ehrlich gesagt, ja. Nur fehlt es uns an Beweisen.»
    «Der taucht nirgends auf, mit Ausnahme des Rotary-Clubs. Aber auch da ist er eher ein Aussenseiter.»
    «Obwohl er im Stiftungsrat einer umstrittenen Stiftung sitzt?»
    «Nun aber mal halblang, Ferrari. Die Stiftung ist nicht umstritten. Schliesslich gehören Yvo Liechti und Andrea Grossen dazu, zwei ehrenwerte Persönlichkeiten der Basler Gesellschaft. Ich hoffe nicht, dass sie Ihre Weisheiten in Basel herumposaunen.»
    «Nur unter uns, Herr Staatsanwalt. Ich bin diskret wie immer. Es bleibt hier in diesem Zimmer.»
    «Natürlich. Sie sind imstande und schreien es heute Abend live in der Sendung heraus.»
    «Ich werde nicht im Studio sein. Nadine, Monika und ich schauen uns die Sendung bei uns zu Hause an.»
    «Das mache ich auch, wie vermutlich die halbe Schweiz. Bin gespannt, ob sich diese Alura Randa bewährt. Schrecklicher Name, wer hat sich nur diesen Blödsinn ausgedacht?»
    «Alura ist ein Profi.»
    «Sie hatte ja auch einen guten Lehrmeister. Ah … da ist ja auch unsere Frau Kupfer.»
    «Ja, da bin ich, die liebe, gute Frau Kupfer.»
    «Zynisch wie immer … Bringen Sie mir den Mörder, Herrschaften. Und zwar dalli, dalli. Zwei Opfer reichen vollkommen. Die Stimmung ist ziemlich angeheizt. Nicht auszudenken, wenn diese Alura heute Abend vor laufender Kamera erschossen würde. Das … das wäre der Supergau», Borer rang nach Luft.
    «Ihre Pflanzen sind am Serbeln, Herr Staatsanwalt.»
    «Meine … ja, es stimmt. Meine Kleinen welken. Schrecklich! Es erstaunt mich, dass Sie das merken.» Er strich vorsichtig über ein Blatt. «Was ist nur mit dir?»
    «Vielleicht von der Pest befallen?»
    «Unsinn. Wobei …», er blickte intensiv zum Kommissär. «Vielleicht haben Sie sogar recht, Frau Kupfer. Es wäre möglich, dass ihnen jemand übel mitspielt.»
    «Also, ich muss schon bitten, Herr Staatsanwalt!»
    «Vielleicht hängts ja mit ihrem Hightechprodukt zusammen.»
    «Womit?»
    «Mit Ihrem Supersensationsklimagerät.»
    «Sie meinen … es könnte sein, Frau Kupfer. Ich werde es wieder abstellen, obwohl es ein Vermögen gekostet hat, und die Heizung runterdrehen. Dann friere ich zwar, aber da muss ich durch. Ihr sollt nicht wegen mir leiden, meine kleinen Lieblinge.»
    «Ein guter Tipp, Nadine. Er wird dir ewig dankbar sein.»
    «Bis zum nächsten Mal, wenn wir aneinandergeraten.»
    «Andrea Grossen wartet auf uns, und zwar in der Grün 80. Ich habe ihr gesagt, dass wir mit ihr über Arthur Schwegler sprechen möchten.»
    «Draussen? Machst du jetzt voll auf Outdoormacho?»
    «Dort findet im Dezember ein vorweihnächtlicher Bankanlass statt, den Andrea Grossen mitorganisiert. Wenn wir sie jetzt sprechen wollen, führt kein Weg an dieser schönen Anlage vorbei. Für jüngere Menschen heisst er übrigens Park im Grünen. Aber keine Sorgen, wir treffen uns im Restaurant ‹Seegarten›.»
    Andrea Grossen sass an einem Fenstertisch und winkte ihnen zu.
    «Danke, dass Sie sich Zeit für uns nehmen.»
    «Keine Ursache. Wir organisieren hier am Nikolaustag einen Event für Kinder. Der ist schon zur Tradition geworden.»
    «Für die Familien Ihrer Mitarbeiter?»
    «Nein, für alle, die kommen möchten. Wir verschicken zwar Einladungen an unsere Kunden, doch letztendlich können und wollen wir das nicht kontrollieren. So etwas spricht sich herum. Zuerst war es ein intimer, bescheidener Anlass. Inzwischen hat der Nikolaus alle Hände voll zu tun.» Für einen kurzen Moment lag ein Strahlen in ihren Augen. «Sie wollten mich wegen Thuri sprechen?»
    «Überrascht Sie das?»
    «Eigentlich nicht. Ich bin vielmehr
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