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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0
Autoren: Dan Abnett
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hatten mit dem Rücken zu Ihm gestanden, da sie sich davor fürchteten, Seine Gestalt direkt anzusehen. Jetzt drehten sie sich einer nach dem anderen zögerlich um. Die Drillinge zischten bei Seinem Anblick und würgten giftdurchweichte Klumpen ihrer letzten Mahlzeit hoch, die in ihren Kehlsäcken vorverdaut wurden. Das andere Trio wandte sich Ihm zu, doch nur sein Anführer, der Große mit den grünen Seidengewändern und der komplexen Körperkunst, sah Ihn erbleichend an. Der tätowierte Anführer war so groß und muskulös wie Etrodai, aber seine beiden Begleiter waren kleine, nicht richtig ausgeformte Wesen mit den morbiden blinden Augen von Psionikern. Die beiden Einzelwesen drehten sich ebenfalls um. Die Gestalt in der roten Rüstung des Blutpakts sank auf die Knie und betete unterdrückt. Der andere, die kadaverhaft bleiche Xeno-Brut in glänzendem Schwarz, gaffte nur.
    »Gut«, seufzte Er. Er drehte sich um und starrte durch die Öffnung des Hauptdecks auf das Raubwesen, das in dem Nullfeld eingesperrt war. »Und du, Karess? Bist du bereit?«
    Aus dem Nullfeld draußen ertönte ein brutaler Fluch über Kom. Er war ebenso originell wie anatomisch entsetzlich.
    Er lächelte. Dies war das Einzige, was Etrodai nicht ertragen konnte. Das Lächeln seines Magisters war das Schrecklichste, was es in der gesamten Schöpfung gab. Er schauderte und hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen.
    »In zwei Rotationen genau von jetzt an«, sagte Enok Innokenti, Magister und Kriegsführer, »wird das Signal kommen, und dann wird mein Heer über diesen Sternhaufen herfallen und das Feuer seiner Sonnen mit Blut auslöschen. Der Kreuzzug des Imperiums der Menschheit wird zusammenbrechen und um einen raschen Tod flehen.«
    Er hielt inne. Er lächelte immer noch. »Im Schutz des Großangriffs wird die eigentliche Arbeit beginnen.«
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EINS
Kurz vor Mitternacht
    »Wie oft haben wir schon hier gestanden, Sie und ich, und das Gelände vor der Schlacht betrachtet? Wie oft haben wir gewonnen? Wie oft müssen wir verlieren, um all diese Siege und Ausblicke auf Siege zu verspielen? Einmal, alter Freund. Einmal. Ein einziges Mal. Nur einmal.«
    – Kriegsmeister Slaydo vor Balhaut zu einem Adjutanten
     
    »Ein schlimmer Tag steht bevor!«, rief der Mann laut. »Ein schlimmer Tag steht bevor! Ein schlimmer Tag ist im Anzug!«
    Er war auf den Karren eines Almosenverteilers geklettert und ignorierte alle Versuche, ihn herunterzuziehen, während er mit ausgestreckten Armen und gekrümmten Fingern sowohl den Himmel als auch die langsam größer werdende Menge anschrie.
    »Ein schlimmer Tag steht uns allen bevor! Ihnen! Und Ihnen, mein Herr! Und Ihnen auch, meine Dame! Neun weitere Wunden! Neun mal neun!«
    Manche in der Menge buhten ihn aus. Andere beschrieben das Zeichen des Adlers oder der Beati, um etwaiges Pech abzuwehren, das er mit seinen Worten heraufbeschwor. Wieder andere, nahm Anton Alphant zur Kenntnis, hörten sehr aufmerksam zu.
    Das Geschwafel des Mannes beinhaltete nichts Neues. Er und solche wie er in den Lagern hatten in den vergangenen Tagen regelmäßig derartige Szenen verursacht. Es war nicht gut für die Moral, und es machte die Pilgermassen ganz gewiss nicht beliebt bei den Stadtbehörden.
    Almosenverteiler, deren Rang an den blauen Bändern ersichtlich war, die an ihren langen Staubmänteln flatterten, versuchten den Mann mit gutem Zureden vom Wagen zu holen. Seine Füße hatten bereits mehrere Säcke mit Getreideschnitten und Zwieback umgestoßen, die sie mitgebracht hatten, um sie im Lager zu verteilen. Ein Ayatani aus einer der Fremdwelt-Abordnungen hatte sich einen Weg durch die Menge gebahnt und hielt ein Gebetspaddel in die Höhe, während er dem Mann Segnungen zurief. Zwei Junior-Adepten der Ekklesiarchie hielten Zinnbecher in den Händen und benutzten ihre silbernen Aspergillen, um dem Laienprediger Wasser entgegenzuspritzen. Heiliges Wasser, war Alphant sicher, das sie sich für viel Geld aus den Weihwasserbecken des Heiligen Balneariums gekauft hatten.
    Alphant schloss die Finger um die Ampulle mit heiligem Wasser in seiner eigenen Jackentasche. Er hatte einen schrecklich weiten Weg zurückgelegt, um es zu bekommen, und es hatte ihn sein letztes Geld gekostet. Er würde es nicht so großzügig vergeuden.
    »Vielleicht sollten wir dafür sorgen, dass er aufhört«, sagte Karel.
    »Wir«, lächelte Alphant. »Sie meinen mich.«
    »Alle hören auf Sie.«
    »Er hat ein Recht auf seine Meinung. Jeder Einzelne
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