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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Laura Jane Arnold
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wollen, deshalb fügte ich schnell hinzu, »Aber vielleicht stimmt es ja. Vielleicht gibt es einen Widerstand. Vielleicht gibt es auch diesen Seelentropfen. Und wenn ja, wird kaum etwas davon bekannt sein. Ansonsten wäre es ja kein geheimer Widerstand.«
    Ich versuchte Keira aufmunternd anzusehen und anscheinend klappte es auch halbwegs. Ich sah wie ihre Mundwinkel, für einen flüchtigen Moment, nach oben zuckten und sie mich dankbar ansah. Sie wusste, dass es unwahrscheinlich war, aber für den Moment gab es ihr Hoffnung und die konnte ich ihr zumindest geben. Einen Funken Hoffnung. Sobald ich Zuhause war, würde ich die Truhe erforschen. Keiras Stimme war wieder ein leises Flüstern. Als ob sie fürchtete, ich würde ihr die winzige Hoffnung gleich wieder nehmen, sobald sie ihre nächste Frage aussprach.
    »Glaubst du, ich werde sie wiedersehen?«
    Mein Magen zog sich erneut zusammen. Was sollte ich bloß darauf antworten. So weit ich wusste, war keine Seele je wieder in ihren Körper zurückgekehrt. Allerdings hatte ich auch schon gehört, dass man bei Nacht das helle Leuchten von Seelen sehen konnte, die den Seelensammler entkommen waren. Wieder zögerte ich. Meine Freundin kam mir so zerbrechlich vor, dass ich Angst hatte, etwas Falsches zu sagen.
    »Ich weiß es nicht Keira. Ich wünschte ich hätte darauf eine Antwort. Aber die habe ich nicht. Ich hoffe es. Ich hoffe es so sehr…«
    Ich drückte ihre Hand und legte alles Mitgefühl, das ich aufbringen konnte, in meine eisblauen Augen. Keira nickte traurig. Sie wusste, dass ich ihr diese Frage nie hätte beantworten können.
    »Janlan, woran hast du vorhin gedacht? Als ich dich nach deinem Großvater fragte.«
    Ich fluchte innerlich. Sie kannte mich genauso gut wie ich sie. Ihr war nicht entgangen, dass meine Gedanken abgeschweift waren. Ich versuchte zu lügen. Ich wusste, dass sie es mir nicht abnehmen würde. Ich war keine besonders gute Lügnerin und sie konnte ich am allerwenigsten täuschen. »Ich habe versucht mich an die Gerüchte zu erinnern. Nichts weiter.«
    Ich versuchte etwas mehr Glaubwürdigkeit in meine Worte zu legen, indem ich unschuldig mit den Schultern zuckte. Ich konnte sie nicht täuschen. In ihren Augen funkelte Skepsis. Sie war nicht überzeugt, ließ es aber für den Moment auf sich beruhen. »Wie geht es deinem Vater?«
    Es war ein armseliger Versuch sie abzulenken. Aber ich wollte ihr vorerst nichts von meiner Erinnerung erzählen, und das würde ich tun, wenn sie mich auch nur eine Minute länger mit ihrem musternden Blick anstarrte. Sie wusste genau, wie sie mich dazu brachte, ihr die Wahrheit zu erzählen. Sie seufzte leise. Wieder zuckte ich innerlich zusammen.
    »Er sitzt seit gestern Abend an ihrem Bett und hält ihre Hand. Ich hab ihn nicht einmal dazu bekommen etwas zu essen. Es ist fast, als hätten sie auch seine Seele mitgenommen.«
    Keira erschauderte. Am liebsten hätte ich mir selbst eine Ohrfeige verpasst. Eine blödere Frage hätte ich nicht stellen können.
    »Entschuldige«, flüsterte ich leise. Sie zuckte mit den Schultern.
    »Du kannst doch nichts dafür. Ich bin nur froh, dass sie dich nicht auch erwischt haben… Ich wollte gestern gleich nach dir sehen, als du nicht an dein Handy gegangen bist, aber mein Vater ließ mich nicht. Ich hab mir die ganze Nacht Sorgen gemacht, aber ich konnte ihn auch nicht alleine lassen.«
    Sie war es, die nun entschuldigend zu mir sah.
    »Natürlich nicht. Und wie du siehst, geht es mir blendend.«
    Ich lächelte sie überheblich an. Fast sah ich, wie auch sie anfangen musste zu kichern, aber ihre Trauer erdrückte es im Keim. Sie versuchte trotzdem die heitere Stimmung aufzunehmen.
    »Naja, blendend würde ich nicht sagen. Wo bist du dieses Mal dagegen gelaufen oder drauf gefallen?«
    Ich folgte ihrem Blick und landete bei dem noch sehr frischen Bluterguss an meinem rechten Oberarm. Er hatte ein hässliches Lila. Ich hatte extra ein Top gewählt, das längere Ärmel hatte, aber blöderweise waren diese hochgerutscht. Wie immer war ich dankbar, dass ich nie rot wurde.
    »Ehmm ja das…«
    Schnell versuchte ich in meinem Kopf eine Geschichte zu erfinden, die mich ein wenig besser da stehen lassen würde. Aber es war sinnlos. Keira wusste, wie ich war, und würde sofort schalten, dass es nicht die Wahrheit sein konnte. Ich seufzte verärgert über die Tatsache, dass sie mich mal wieder erwischt hatte. »Ich schwöre dir, die Tür zur Küche ändert ständig ihre Größe.«
    Sie
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