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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht
Autoren: Mike Resnick
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und er setzte ihr einen kräftigen linken Haken ans Kinn.
    Er dachte, er hätte sie ausreichend aus dem Konzept gebracht, um sich seine Waffe von der anderen Seite der Kirche holen zu können, und begann, darauf zuzulaufen. Aber Lara erkannte, was er vorhatte. Sie sprang auf eine Bank, rannte sie der Länge nach entlang und hechtete sich durch die Luft. Ihre ausgestreckten Hände erreichten den Rest der Stange, die den von der Decke geschossenen Ventilator gehalten hatte, und daran schwang sie sich, so weit sie konnte, und dann ließ sie los.
    Ihre Füße trafen el-Shakir in den Rücken. Er prallte mit dem Gesicht voran gegen die Kirchenwand. Er wankte, dann drehte er sich nach ihr um, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sie seiner Waffe einen weiteren Tritt versetzte.
    Diesmal näherte er sich Lara vorsichtig, behielt nicht nur ihre Hände, sondern auch ihre Füße im Auge, aber wiederum war sie zu schnell und verpasste ihm aus der Drehung heraus einen Tritt in die Rippen, der ihn rückwärts gegen die Wand warf.
    Vorsicht, sagte sie sich. Du zeigst ihm zu viel, was du auf dem Kasten hast. Lass ihn lieber ein paar Schläge anbringen, sonst kauft er dir nie ab, was du geplant hast.
    Sie blieb stehen und erwartete ihn. In dem Moment, als er innerhalb ihrer Reichweite war, senkte sie ihre Deckung, nur ein wenig, nur ein paar Zentimeter, aber weit genug, um ihm ihr ungeschütztes Kinn darzubieten. Er schoss einen Schwinger ab, der sie gegen eine Bank schleuderte. Sie ließ sich darüber fallen, dann rappelte sie sich langsam auf.
    Sie stand gerade rechtzeitig wieder da, um sich einen Tritt an den Kopf einzufangen, versuchte ein paar halbherzige Schläge, die zwar trafen, aber keinen Schaden anrichteten, und machte sich dann auf den k. o.-Schlag gefasst, den sie kommen sah.
    Sie verlor beinahe die Besinnung, als seine Faust in ihr Gesicht krachte. Sie stürzte zu Boden und musste nicht nur so tun, als sei sie im Augenblick zu geschwächt und benommen, um wieder auf die Beine zu kommen.
    »Das war dumm!«, sagte er wütend. Er ging zum Altar hinüber, hob das Amulett auf und hängte es sich um den Hals. »Endlich!«
    »Du hast gewonnen«, brummte Lara, immer noch am Boden.
    »Und ich werde nie wieder verlieren.« Er runzelte die Stirn. »Weißt du, da war etwas zwischen uns, etwas Echtes. Ich konnte es fühlen.« Er sah sie an, während sie sich das Blut vom Mund wischte. »Ich hätte dich zu meiner Königin machen können.« Er legte seine Hand auf das Amulett. »Das kann ich noch immer. Komm her.«
    Sie quälte sich hoch und ging auf ihn zu.
    »Du hasst mich, nicht wahr?«, sagte er mit einem amüsierten Lächeln. »Ich kann es in deinen Augen sehen.«
    Sie antwortete nicht.
    »Leg deine Arme um mich und küss mich«, befahl er ihr. »Aber richtig.«
    Sie legte ihre Arme um seinen Hals und gab ihm einen langen, leidenschaftlichen Kuss.
    »Ja«, sagte er, als sie sich voneinander lösten, »was man über die charismatischen Kräfte des Amuletts sagt, ist ganz sicher nicht gelogen.«
    »Bin ich deine Königin?«
    »Ich fürchte nein«, sagte er. »Du hasst mich immer noch. Ich könnte dir nie den Rücken zukehren.«
    »Ich liebe dich«, behauptete sie.
    »Aus dir spricht das Amulett. Aber irgendwann werde ich es ablegen, um zu duschen oder zu schlafen oder aus einem anderen Grund, und dann wirst du nicht nur merken, dass du mich die ganze Zeit über gehasst hast, sondern du wirst auch versuchen, mich zu töten, bevor ich es mir wieder umhängen kann.« Er schaute sie an. »Dennoch, du hast mich zu ihm geführt. Dafür bin ich dir etwas schuldig. Sag, dass du mich als den Erwarteten akzeptierst, und ich werde dich belohnen, indem ich dir dein Leben lasse.«
    »Ich erkenne dich als den Erwarteten an.«
    »In Ordnung«, sagte er. »Du bist der Vorbote meines Messias. Ich werde dir heute nichts zuleide tun, und nichts kann mir etwas anhaben. Ich werde in Kürze in den Sudan zurückkehren. Es wäre am besten, wenn du dort nie wieder auftauchen würdest, denn sollten wir uns jemals wiedersehen, werde ich dich als meine Blutfeindin betrachten.« Er starrte sie an, und ein fanatischer Glanz schien sich über sein gut aussehendes Gesicht zu legen. »Darauf hast du das feierliche Wort des Mahdis.«
    Und dann verließ Khaled Ahmed Mohammed el-Shakir die Grand Anse-Kirche, seine Beute um den Hals tragend, bereit, Anspruch auf die Herrschaft über die Welt zu erheben und den Weg zu seinem Thron mit dem Blut all jener zu reinigen, die
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