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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower
Autoren: Stephen Chbosky
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eine Antwort. Aber nach allem, was sie gesagt hatte, nahm ich an, dass ich einfach tun sollte, wozu ich Lust hatte. Nicht darüber nachdenken. Es gar nicht laut aussprechen. Und wenn sie es nicht wollte, konnte sie es ja einfach sagen – und wir würden mit dem Packen weitermachen.
    Also küsste ich sie. Und sie küsste mich. Und dann legten wir uns auf den Boden und küssten uns weiter, ganz sanft. Wir machten leise Geräusche. Und hielten still. Und machten weiter. Irgendwann gingen wir rüber zum Bett und legten uns auf die ungepackten Sachen. Und wir berührten einander oberhalb der Hüfte auf unseren Kleidern.
Und dann unter unseren Kleidern. Und dann ohne die Kleider. Und es war wunderschön. Und sie war wunderschön. Und sie nahm meine Hand und schob sie in ihre Hose. Und ich berührte sie. Und es war, als würde alles plötzlich einen Sinn ergeben … Bis sie ihre Hand in meine Hose schob und mich berührte.
    Da hielt ich sie zurück.
    »Was ist? Habe ich dir wehgetan?«
    Ich schüttelte den Kopf. Nein, es fühlte sich sogar gut an. Ich wusste nicht, was war.
    »Tut mir leid. Ich wollte nicht …«
    »Nein. Es muss dir nicht leid tun.«
    »Tut es aber.«
    »Bitte, wirklich. Es war sehr schön.« Ich wurde fast wütend.
    »Bist du noch nicht so weit?«
    Ich nickte. Aber das war es nicht. Ich wusste nicht, was es war.
    »Es ist okay, wenn du noch nicht so weit bist.« Sie war wirklich nett zu mir, und trotzdem fühlte ich mich einfach nur elend.
    »Möchtest du heim?«
    Ich habe wohl genickt, denn sie half mir, mich anzuziehen. Und dann zog sie ihre Bluse an. Und ich wollte mich dafür treten, dass ich mich wie ein kleines Kind verhielt. Weil ich Sam doch liebte. Und wir zusammen waren. Und ich machte es kaputt, machte es einfach kaputt. Es ging mir wirklich elend.
    Schließlich brachte sie mich nach unten und fragte: »Soll ich dich fahren?«

    Ich war mit Dads Wagen da. Ich war nicht betrunken. Aber sie sah wirklich besorgt aus.
    »Nein, ist schon okay.«
    »In diesem Zustand lasse ich dich nicht fahren.«
    »Tut mir leid. Dann laufe ich.«
    »Es ist zwei Uhr morgens. Komm, ich fahr dich heim.«
    Sie ging die Autoschlüssel holen. Ich blieb an der Tür stehen. Ich fühlte mich, als würde ich sterben.
    »Charlie, du bist ja so weiß wie die Wand. Willst du ein Glas Wasser?«
    »Nein. Ich weiß nicht.« Ich musste weinen.
    »Komm, leg dich einfach aufs Sofa.«
    Sie legte mich aufs Sofa. Sie holte einen feuchten Lappen und tupfte mir damit die Stirn ab.
    »Du kannst heute Nacht hierbleiben. Okay?«
    »Okay.«
    »Beruhige dich einfach. Atme tief durch.«
    Das tat ich. Und kurz bevor ich einschlief, sagte ich noch etwas.
    »Ich kann das einfach nicht mehr«, sagte ich.
    »Ist okay, Charlie. Schlaf jetzt einfach«, sagte Sam, aber ich redete schon nicht mehr mit Sam. Ich redete mit jemand anderem.
    Und dann schlief ich ein und hatte diesen Traum. Mein Bruder und meine Schwester und ich sahen mit Tante Helen fern. Alles war wie in Zeitlupe. Die Geräusche waren ganz zäh. Und Tante Helen machte das, was Sam gemacht hatte …
    Da wachte ich auf. Und hatte nicht den leisesten Schimmer, was eigentlich los war. Sam und Patrick standen über
mich gebeugt, und Patrick fragte mich, ob ich Frühstück wolle. Ich habe wohl genickt, denn wir gingen in die Küche. Sam sah immer noch besorgt aus. Patrick sah aus wie immer. Ihre Eltern waren da, und wir aßen Speck mit Eiern, und jeder machte Smalltalk. Ich weiß nicht, warum ich Dir von dem Speck mit Eiern erzähle. Es ist nicht wichtig, überhaupt nicht wichtig. Mary Elizabeth und die anderen kamen vorbei, und während Sams Mutter noch damit beschäftigt war, alles zweimal zu kontrollieren, gingen wir schon mal nach draußen. Sams und Patricks Eltern stiegen in den Van. Patrick setzte sich ans Steuer von Sams Pick-up und sagte, er werde uns ja dann in ein paar Tagen sehen. Dann umarmte Sam alle und verabschiedete sich. Da sie Ende des Sommers noch einmal für ein paar Tage kommen wollte, war es mehr ein »Bis bald« als ein Lebewohl.
    Ich kam als Letzter dran. Sam ging zu mir und drückte mich. Und dann flüsterte sie mir ins Ohr und sagte viele wunderbare Sachen – dass es okay sei, dass ich letzte Nacht noch nicht so weit war, und dass sie mich vermissen würde und dass sie wolle, dass ich auf mich achtgab, während sie fort war.
    »Du bist mein bester Freund«, war alles, was ich darauf erwidern konnte.
    Sie lächelte und küsste mich auf die Wange, und für einen Moment
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