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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott
Autoren: Clive Cussler
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gebracht.« Dann sank er auf die Knie und fing an zu beten.
    »Deine Frömmelei wird die Barbaren nicht in Schafe verwandeln, Alter«, bemerkte Severus sarkastisch. »Nur das Schwert kann hier Abhilfe schaffen.« Er drehte sich um, faßte Noricus am Arm und gab seine Kommandos. »Befehle dem Bucinator, zur Schlacht zu blasen. Weise Latinius Macer an, die Sklaven zu bewaffnen. Formiere die Männer zum Schlachtkarree. In dieser Formation marschieren wir zum Fluß.«
    Noricus salutierte und lief dann zum Mittelpunkt des Lagers.
    Die Fußsoldaten bildeten unverzüglich ein im Innern offenes Viereck. Die syrischen Bogenschützen gingen an den Flanken, zwischen den bewaffneten Sklaven an der Außenseite, in Stellung, während die Römer Spitze und Schluß der Kolonne bildeten. Im Zentrum befanden sich Venator, sein kleiner Stab ägyptischer und griechischer Diener und eine drei Mann starke Sanitätsabteilung.
    Statt schnell zum Angriff vorzurücken, nahmen sich die Barbaren Zeit und kesselten die Kolonne langsam ein. Zunächst versuchten sie, die Soldaten aus den dicht geschlossenen Reihen zu locken, indem ein paar Männer vorgeschickt wurden, die seltsame Worte schrien und bedrohlich gestikulierten. Doch die kleine Gruppe des Feindes geriet nicht in Panik und wurde nicht in die Flucht geschlagen, wie die Barbaren das gehofft hatten.
    Centurio Severus war viel zu erfahren, als daß er Furcht empfand. Er trat vor die Linie, die seine Männer bildeten, und begutachtete das Terrain, in dem es von Barbaren nur so wimmelte.
    Verächtlich winkte er ihnen zu. Dies war nicht das erste Mal, daß er einer überwältigenden Übermacht gegenüberstand. Mit sechzehn Jahren hatte sich Severus freiwillig zur Legion gemeldet. Er war vom gewöhnlichen Soldaten aufgestiegen und hatte in den Schlachten gegen die Goten an der Donau und die Franken am Rhein verschiedene Auszeichnungen für außerordentliche Tapferkeit errungen. Nach seiner regulären Dienstzeit war er Söldner geworden, ein Mann, der sich demjenigen verdingte, der das meiste Geld bot, und in diesem Fall war das Junius Venator gewesen.
    In seine Legionäre setzte Severus unerschütterliches Vertrauen. Die Sonne glitzerte auf ihren Helmen und den gezogenen Schwertern. Das waren geübte Kämpen, schlachterprobte Männer, sieggewohnt, die noch nie eine Niederlage hatten hinnehmen müssen.
    Die meisten Tiere, einschließlich seines Pferdes, waren auf der beschwerlichen Reise von Ägypten hierher gestorben. Deshalb schritt er nun an der Spitze der rechteckigen Formation und wandte sich alle paar Schritte um, um ein aufmerksames Auge auf den Feind zu richten.
    In diesem Augenblick stürzten die Barbaren mit einem Gebrüll, das wie eine tosende Brandung anschwoll und sich brach, den sonnenüberfluteten Hang hinab und fielen über die Römer her. Die erste Angriffswelle wurde von den langen Wurfspeeren der Soldaten und den Pfeilen der syrischen Bogenschützen zurückgeworfen. Die zweite Welle kam, brandete gegen die dünnen Linien und wurde wie Weizen unter der Sichel niedergemäht. Die glitzernden Schwerter färbten sich rot mit Barbarenblut. Die Sklaven, getrieben von saftigen Flüchen, bedroht von der Peitsche Latinius Macers, hielten sich prächtig und gaben nicht nach.
    Als von allen Seiten Barbaren heranstürmten, die immer wieder von den hinteren Reihen Verstärkung erhielten, kam die Abteilung ins Stocken. Breite rote Rinnsale durchzogen die Erde des sanften Abhangs. Nackte Körper brachen leblos zusammen, doch die Nachdrängenden beachteten während des Kampfes die Leichen ihrer Stammesgenossen nicht. Zersplitterte Waffen, die auf dem Schlachtfeld verstreut waren, schnitten in ihre bloßen Füße, während sie ihre ungeschützten Körper blindwütig gegen die schrecklichen Eisenschäfte warfen, die ihnen in Brustkörbe und Mägen fuhren. Im Nahkampf waren sie der römischen Disziplin hoffnungslos unterlegen.
    Dann nahm die Schlacht eine Wende. Als die Barbaren merkten, daß sie gegen die Schwerter und Speere nicht ankamen, zogen sie sich zurück und gruppierten sich neu. Während die Frauen mit Steinen warfen, schossen die Männer Pfeilschwärme ab und schleuderten ihre primitiven Speere gegen den Feind.
    Die Römer hielten die Schilde über ihre Köpfe wie große Schildkrötenpanzer und setzten standhaft ihren Marsch zum Fluß und in die Sicherheit ihrer Schiffe fort. Jetzt waren nur noch die syrischen Bogenschützen in der Lage, den Barbaren Verluste beizubringen. Es waren
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