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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott
Autoren: Clive Cussler
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dieser erstaunlichen Sammlung nicht einmal annähernd erfassen. Als Kunstschatz war sie unbezahlbar, ihr Wert als Hort des Wissens war überwältigend. Zuletzt fragte er leise: »Wie lange wird's dauern, bis Sie hier fertig sind?«
    »Wir transportieren zuerst die Schriftrollen ab, später dann die Kunstgegenstände«, erwiderte Lily. »Die Skulpturen folgen zuletzt. Wenn wir rund um die Uhr arbeiten, dann hoffen wir, im Januar die Galerie geräumt und die gesamte Kollektion sicher nach Maryland transportiert zu haben.«
    »Beinahe sechzig Tage«, bemerkte Sandecker.
    »Und was ist mit der Konservierung und Übersetzung der Schriftrollen?«
    Lily zuckte mit den Achseln. »Die Konservierung dauert am längsten. Das liegt an den knappen Geldmitteln. Wir glauben, daß zur gesamten Übersetzung und dem vollen Verständnis dessen, was wir hier gefunden haben, zwanzig bis fünfzig Jahre notwendig sind.«
    »Über die Finanzierung machen Sie sich mal keine Sorgen«, sagte der Präsident aufgeregt. »Dieses Projekt genießt höchste Priorität. Dafür garantiere ich.«
    »Wir können die Völker nicht länger im Glauben lassen, daß all diese prachtvollen Schätze zerstört wurden«, warnte Schiller. »Wir müssen den Fund bekanntgeben – und das bald.«
    »Stimmt«, meinte Senator Pitt. »Die Empörung unseres eigenen Volkes und der ausländischen Regierungen ist seit der Explosion nicht abgeflaut.«
    »Wem sagen Sie das?« murmelte der Präsident. »Meine Popularitätskurve ist um fünfzehn Punkte gefallen. Der Kongreß macht mir Schwierigkeiten, und alle ausländischen Staatsmänner würden mich am liebsten kreuzigen.«
    »Entschuldigen Sie bitte, Gentlemen«, sagte Lily zögernd, »aber wenn Sie die Bekanntmachung noch zehn Tage hinauszögern könnten, dann glaube ich, daß wir – die Mitglieder, die am Projekt arbeiten, und ich – einen ganz außergewöhnlichen Film und ein Videoband von den wichtigeren Stücken des Inventars aufzeichnen können.«
    Senator Pitt warf dem Präsidenten einen Blick zu. »Ich glaube, Dr. Sharp hat uns gerade die richtige Sensation angeboten. Eine dramatische Enthüllung durch das Weiße Haus, unterstützt von einer Dokumentation – das klingt nach einer ganz hervorragenden Idee.«
    Der Präsident griff nach Lilys Hand und tätschelte sie väterlich. »Vielen Dank, Dr. Sharp. Sie haben mir soeben einen Stein vom Herzen genommen.«
    »Haben Sie sich schon weitere Gedanken darüber gemacht, wie und wo die Artefakte gezeigt werden sollen?« fragte Sandecker und kümmerte sich überhaupt nicht um die Irritation, die in seiner Stimme mitschwang.
    Der Präsident lächelte breit. »Wenn ich den Kongreß zur Bereitstellung der notwendigen Mittel überreden kann – und ich bin ziemlich sicher, daß ich das kann –, wird an der Washington Mall eine Nachbildung der Bibliothek von Alexandria errichtet werden, die jedes Stück enthalten wird, das Junius Venator von Ägypten nach Amerika gebracht hat. Und wenn andere Länder einen Blick auf ihr Erbe werfen wollen, dann werden wir ihnen die Ausstellungsstücke gerne leihweise zur Verfügung stellen. Aber die Sammlung bleibt Eigentum des amerikanischen Volkes.«
    »Oh, vielen Dank, Mr. President!« hauchte Lily.
    Admiral Sandecker schüttelte ihm die Hand. »Danke, Sir. Ich glaube, diese Worte haben jedes Herz höher schlagen lassen.«
    Schiller lehnte sich herüber und flüsterte in Lilys Ohr: »Sorgen Sie bloß dafür, daß die Schriftrollen mit den geologischen Daten zuerst übersetzt werden. Wir können vielleicht die Kunstschätze behalten, aber das Wissen muß mit der ganzen Welt geteilt werden.«
    Lily nickte.
    Nachdem die fieberhafte Begeisterung und die Fragen etwas nachgelassen hatten, führte Lily den Präsidenten und seine Begleiter zu einer Ecke der Galerie hinüber, in der Pitt und Giordino, der gerade das Plättchen auf einem Zylinder durch ein Vergrößerungsglas musterte, an einem Klapptisch saßen.
    Der Präsident erkannte sie und ging schnell auf sie zu. »Ist das eine Freude, Sie gesund und munter wiederzusehen, Dirk«, sagte er mit warmem Lächeln. »Im Namen der gesamten Nation möchte ich Ihnen für Ihr erstaunliches Geschenk Dank sagen.«
    Pitt stand auf und lehnte sich schwer auf seinen Stock. »Ich bin nur froh, daß sich alles zum Besten gewendet hat. Wenn mein Freund Al und Colonel Hollis nicht gewesen wären, dann läge ich unter dem Gongora Hill begraben.«
    »Würden Sie bitte das Geheimnis lüften?« bat Schiller.
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