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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott
Autoren: Clive Cussler
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Sobald die Rotorblätter aufhörten, sich zu drehen, ging Admiral Sandecker auf die Tür zu, um die Herren zu begrüßen.
    »Schön, Sie zu sehen, Admiral«, sagte der Präsident gutgelaunt. »Meinen Glückwunsch zu Ihrer hervorragenden Arbeit – obwohl ich zugeben muß, daß ich nicht geglaubt habe, daß die NUMA so etwas durchziehen könnte.«
    »Vielen Dank, Mr. President«, erwiderte Sandecker in seiner üblichen kratzbürstigen Art. »Wir alle sind dankbar, daß Sie genug Zutrauen zu unserem verrückten Plan hatten und uns grünes Licht gaben.«
    »Eine glatte Sache, wirklich eine glatte Sache.« Der Präsident drehte sich um und sah Senator Pitt an. »Aber Sie müssen dem Senator danken. Er kann sehr überzeugend sein.«
    Nach einigen weiteren Worten, die Sandecker und Schiller wechselten, kletterten alle die kurze Leiter hoch und schoben sich gebückt durch eine verborgene Tür ins Innere eines riesigen, doppelachsigen, zehnrädrigen Kiestransporters.
    Zwei der Secret-Service-Agenten des Präsidenten, die Arbeitsklamotten trugen, stiegen zum Fahrer ins Führerhaus. Weitere vier quetschten sich in einen alten Dodge-Lastwagen, der etwas abseits geparkt stand.
    Das Äußere des Transporters wirkte vergammelt, staubig, und die Farbe war an vielen Stellen verblaßt. Das Innere des viereinhalb Meer langen und zweieinhalb Meter breiten Stauraums jedoch war in einen Wohnraum mit einer kleinen Küchenecke und sechs bequemen Sitzen umgebaut worden. Die Seitenteile der Ladefläche hatte man etwas erhöht, und das Dach war mit einer zwei Zentimeter hohen Kiesschicht bedeckt, die die Tarnung vervollständigte.
    Die Tür zur Ladefläche wurde geschlossen, sie nahmen ihre Plätze in den komfortablen Sitzen ein und ließen die Sicherheitsgurte zuschnappen.
    »Entschuldigen Sie die merkwürdige Art des Transportmittels«, sagte Sandecker, »aber wir können es uns nicht leisten, das Geheimnis dadurch zu enthüllen, daß Hubschrauber neben der Grabungsstätte landen und starten.«
    »Meine erste Fahrt in einem Kieslaster«, scherzte der Präsident. »Die Federung läßt sich mit der Lincoln Limousine des Weißen Hauses gar nicht vergleichen.«
    »Wir haben sechs von diesen Wagen zu Transportern umgebaut«, berichtete Sandecker.
    »Eine gute Wahl«, lachte der Senator und klopfte mit den Knöcheln gegen die Metallwand. »Sind serienmäßig kugelsicher.«
    Das Lächeln auf dem Gesicht des Präsidenten verschwand, und er wurde ernst. »Es ist doch nichts durchgesickert?« erkundigte er sich.
    Sandecker schüttelte den Kopf. »Auf unserer Seite gibt es jedenfalls keinerlei Hinweise.«
    »Diesmal gibt es auch keine Lecks im Weißen Haus«, garantierte Schiller und ging damit auf die Anspielung des Admirals ein. »Da ist der Deckel drauf.«
    Der Präsident schwieg einen Augenblick. »Wir haben verdammtes Glück gehabt, daß wir damit durchgekommen sind«, erklärte er schließlich. »Topiltzins Mob hätte eine Racheorgie starten können, nachdem die Menschen erst einmal bemerkt hatten, daß er tot war.«
    »Nachdem der Schock verflogen war«, sagte Sandecker, »wanderten sie auf dem Berg herum und starrten in den Explosionskrater, als handele es sich um ein übernatürliches Phänomen. Die Anwesenheit der Frauen und Kinder sorgte dafür, daß sich die blutigen Ausschreitungen auf ein Minimum beschränkten. Hinzu kam, daß sich der engste Kreis von Topiltzins Helfern und Ratgebern schnell aus dem Staub machte und in Richtung Mexiko verschwand. Ohne Führung, müde und hungrig ist die Menge dann langsam wieder über die Grenze in ihre Städte und Dörfer verschwunden.«
    »Nach Berichten der Einwanderungsbehörde«, warf Schiller ein, »sind ein paar tausend weiter nach Norden gezogen, aber ein Drittel dieser Leute wurde bereits aufgegriffen.«
    Der Präsident seufzte. »Zumindest ist das Schlimmste vorüber. Wenn der Kongreß unseren Plan zu Hilfsmaßnahmen für Lateinamerika billigt, dann würde das unseren Nachbarn im Süden sehr helfen, ihre Finanzen wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Und was ist mit der Familie Capesterre?« fragte Sandecker. »Was passiert mit denen?«
    »Das Justizministerium beschlagnahmt alle Besitztümer der Familie in unserem Land.« Das Gesicht des Präsidenten war ausdruckslos, aber in seinen Augen schimmerte ein stählerner Glanz. »Dies nur unter uns: Colonel Hollis von den Special Operations Forces plant gegenwärtig eine Angriffsübung auf eine Insel in der Karibik. Der Name tut nichts zur Sache.
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