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Das Aktmodell

Das Aktmodell

Titel: Das Aktmodell
Autoren: Jina Bacarr
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an der Idee, mit ihr die passende Partnerin für seine Erkundungen der verschiedenen mystischen und sexuellen Spielarten gefunden zu haben. Daran, dass sie ihn begleiten könnte auf seinen Ausflügen in die hedonistische, exzessive Unterwelt von Paris, wo Frauen nackt tanzten und die dekadenten Männer kokett herausforderten.
    Er nannte es seinen
Cirque Erotique
, seinen erotischen Zirkus, wo auf ausschweifenden Feiern in Privathäusern junge
Mesdemoiselles
ohne Höschen auf Fahrrädern von Zimmer zu Zimmer fuhren und so den Herren einen vorzüglichen Blick auf ihre bloß gelegten Hinterbacken gönnten. Oder andere sich als Liebessklavinnen anboten und starke Drogen konsumierten, um die eigene Lust zu steigern, während sie den Bitten ihres Herrn nachkamen. Und wieder andere sich für wollüstige Dreier zur Verfügung stellten und dabei stets darauf achteten, dass die Herren den doppelten Spaß hatten.
    Er liebte diese Welt, liebte es, den Frauen zuzusehen, wie sie liebten und erregten, verführten und verführt wurden. Eine Welt, in der die Magie in jedem Kuss zu finden war und in der jeder Kuss magisch war. Eine Welt, die ihn fesselte und überwältigte.
    Die Welt der Schwarzen Künste.
    Das Mädchen stöhnte. Sie bewegte sich. “Oohh…”
    Einen Arm hatte sie über die Brust gelegt und presste damit ihre üppigen Rundungen zusammen. Ihm stockte der Atem. Der Anblick ihres weißen Fleisches entzückte sein Auge, aber sein Verstand riet ihm, sie zuzudecken. Ansonsten würde sie sich vielleicht noch erkälten.
    Er war mit der Garderobe der Hausherrin nur zu gut bekannt, und so brauchte er nicht lange, um einen Kapuzenumhang aus rotem Samt für die schöne Unbekannte zu finden. Er bedeckte den nackten Körper des Mädchens mit dem Mantel, dann hob er sie auf und schwelgte in dem Gefühl ihres federleichten Körpers in seinen Armen. Ihre Hand entspannte sich, und der Gegenstand, den sie darin gehalten hatte, fiel auf den Teppich.
    Seine Kehle zog sich zusammen. Nein, das konnte nicht sein. Doch es war seine eigene Statue des ägyptischen Gottes Min. Hatte sich das Mädchen heimlich ins Haus geschlichen, um sie zu stehlen? Welche anderen Schätze hatte sie gesucht? Juwelen? Goldstücke? Seidengewänder? War sie in Wirklichkeit nichts weiter als eine Diebin und nicht die Göttin, für die er sie gehalten hatte?
    Er sollte sie auf die Straße werfen und vergessen. Diese Frauen waren sinnliche Geschöpfe, die für ihre Dienste Küsse und verbotenen Sex versprachen. Nackte junge Frauen in den Fängen der Leidenschaft, küssend, lutschend, den Mann mit seidenen Tüchern fesselnd, Augenbinden und Penisringe einsetzend, um seine Erektion so lange zu halten, bis er jedes Mädchen befriedigt und sie in orgiastischem Glück hatte aufschreien lassen.
    War sie so eine?
    Er betrachtete ihr liebliches Gesicht, die Fülle und Schönheit ihrer Brüste, die elegante Kurve ihres sich hebenden und senkenden Brustkorbs. Ihre helle Haut zeichnete sich so weiß und rein gegen den leuchtend roten Umhang ab. Er würde verrückt werden, wenn er sie nicht malen konnte, und deshalb würde er sie behalten. Aber er würde vorsichtig mit seinen Gefühlen sein. Sehr vorsichtig.
    Er bettete sie auf ein roséfarbenes Sofa und legte ein rotes Seidenkissen unter ihren Kopf. Er berührte ihre Wangen, die gerade Linie ihrer Nase, die vollen Lippen und ihre Brüste. Er ließ seine Finger über die zarten Konturen ihres flachen Bauches und die Innenseiten ihrer Schenkel wandern, bevor sie sich in den gelockten roten Haaren verloren, die ihre Scham bedeckten.
    Sein Traum lag in seinen Armen, seine bezaubernde Mademoiselle. Doch eine Sache konnte er sich nach wie vor nicht erklären. Wieso hatte sie die Statue des Min gestohlen? Aus welchem Grund? Wusste sie von ihren geheimnisvollen Kräften? Ja?
    Er schon.
    Sein Interesse für das Okkulte war geweckt worden, als die Besitzerin des roten Samtumhangs, die wunderschöne und reiche Comtesse, ihm die kleine Statue geschenkt hatte. Nicht nur als Bezahlung für das Porträt, das er von ihr gemalt hatte, sondern vor allem für sein Engagement in ihrem Boudoir.
La Comtesse
behauptete, dass die Statue in der Pyramide eines mächtigen, für seine sexuellen Heldentaten berühmten Pharaos gefunden worden war. Die Statue hatte magische sinnliche Kräfte, in die sie ihn nur zu gern einweihen wollte, wie ihre einladende Pose auf dem Bett deutlich machte. Er hielt ihr Gesicht zwischen seinen Händen, senkte dann seinen
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