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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen
Autoren: Kyle Mills
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attraktiv vor.
    Und wenn ich nach dem Prinzip »weder das eine noch das andere« verfuhr? Vielleicht war hier kreatives Denken angesagt. »Bring die Ba…«
    Sie runzelte missbilligend die Stirn.
    »Ich wollte sagen, bring die Leute von der Anti-Tabak-Lobby in den Raum mit den Vorstandsmitgliedern.«
    »Wie bitte?«
    »Und dann können wir uns einen Kaffee holen.« Ich machte mich auf die Suche nach dem Kopierraum. »Gibt es hier irgendwo Doughnuts?«
     
    Es gab tatsächlich Doughnuts – die kleinen mit dem Puderzucker oben drauf, die maßgeblich an der Entwicklung meiner aktuellen Philosophie beteiligt gewesen waren und meinen Blutzucker in die Höhe brachten. Anne saß auf einem Tisch, trank Kaffee und unterhielt sich mit den besorgt aussehenden Leuten, die hin und wieder hereinkamen, um den Kopierer zu benutzen. Ich versuchte, mich an der Unterhaltung zu beteiligen, konnte mich aber nur schlecht konzentrieren. Mein Plan sah vor, dass ich die Vertreter der Anti-Tabak-Lobby und die Mitglieder des Vorstands weich kochte, indem ich sie alle zusammen für fünfundvierzig Minuten in einen Raum steckte. Allerdings hielt ich es dann doch nur eine halbe Stunde aus.
     
    »Sie denken doch wohl nicht, dass Ihnen das jemand glaubt, nur weil Sie es laut und oft genug wiederholen?« Scalia hatte seine kleinen Füße auf den Konferenztisch gelegt, was für einen Mann mit seinen Proportionen lebensgefährlich war. Die übrigen Vertreter der Anti-Tabak-Lobby saßen zwar auf derselben Seite des Tisches wie er, doch sie hatten sich an einem Ende zusammengedrängt, so weit wie möglich von Scalia entfernt. Auf der anderen Seite des Tisches hatten die Vorstandsmitglieder von Terra Platz genommen. Ich zählte – es waren alle da. Und sie sahen alle ziemlich sauer aus.
    »Ich bin nicht hergekommen, um mit Ihnen zu reden, und ich habe keine Ahnung, was Sie hier zu suchen haben. Also warum halten Sie nicht einfach …«
    Ich hatte meine Hausaufgaben gemacht und wusste, dass Scalia gerade von Terras Vorstandsmitglied Richard Peg angebrüllt wurde, einem Ex-Manager von Exxon. Er verstummte, als ich eintrat. Aller Augen lagen auf mir.
    »Meine Damen und Herren«, sagte ich lässig. »Jenen unter Ihnen, die mich noch nicht kennen, möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Name ist Trevor Barnett. Bei Terra bin ich Vizepräsident für Strategie und Planung gewesen, und jetzt arbeite ich mit Larry Mann von der Gewerkschaft zusammen.« Ich brachte es fertig, relativ ruhig zu klingen. »Ich bin …«
    »Was soll der Schwachsinn?«, unterbrach mich Peg, der wohl noch etwas eingeschnappt war. »Wir haben alles fallen lassen und sind hierhergekommen, weil man uns gesagt hat, dass wir mit Ihnen reden würden.« Er wies auf die andere Seite des Tisches. »Und nicht mit denen da.«
    Scalia starrte ihn finster an. »Vielleicht sollten Sie sich zusammenreißen und …« Ich hob eine Hand, und zu meiner Überraschung hielt er tatsächlich den Mund.
    »Es sind Besprechungen mit dem Vorstand von Terra und den hier anwesenden Vertretern der Anti-Tabak-Lobby angesetzt worden. Aber ich hielt es für effektiver, die beiden Besprechungen zusammenzulegen.«
    »Ich bezweifle, dass es uns auch nur einen Schritt weiterbringen wird, mit diesen Leuten da zu reden.«
    »Befürchten Sie etwa, wir würden von Ihrem neuesten Plan erfahren, mit dem Sie den Zigarettenumsatz unter Grundschülern verdoppeln wollen?«, sagte Scalia, der damit eine lautstarke Auseinandersetzung auslöste, an dem sich gut wie alle Anwesenden beteiligten. Ich setzte mich an den Kopf des Tisches.
    »Ich würde gern Mr Pegs Frage beantworten«, brüllte ich. Sie hörten schlagartig damit auf, sich zu streiten.
    »Wie Sie wissen, hat der Produktionsstillstand in der Tabakindustrie im letzten Monat zu großen Problemen geführt, die sich angesichts des Streiks noch weiter verschlimmern dürften.« Ich deutete auf mich und auf die Vorstandsmitglieder. »Was wir wollen, ist kein Geheimnis. Wir wollen einen hieb- und stichfesten Schutz vor den ständigen Schadensersatzklagen …«
    Die Anti-Tabak-Leute fingen alle auf einmal zu reden an. O’Byrne, der einen lukrativen Deal mit meinem Vater geschlossen hatte, war besonders laut.
    »Lassen Sie mich ausreden!«
    Wieder verstummten alle.
    »Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass wir diesen Schutz nicht umsonst bekommen, egal, wie sehr wir die Regierung unter Druck setzen. Sinn und Zweck dieser Besprechung ist es, eine Vereinbarung zu treffen, mit der
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