Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
Vom Netzwerk:
hat­te.
    »Und du willst Arzt wer­den? – Hier liegt Floyd. Mein Gott, sie ha­ben ihn be­reits ob­du­ziert.« Schnell deck­te sie die Lei­che wie­der zu. Den An­blick ih­res to­ten Freun­des, der eine un­an­sehn­lich zu­ge­klam­mer­te Y-Nar­be vom Hals bis zum Bauch hat­te, konn­te sie nicht län­ger er­tra­gen.
    »Wie­so in­ter­es­sierst du dich für Floyds Lei­che? Ich dach­te, du woll­test nur sein Blut steh­len. Und die­ses fin­den wir wohl kaum hier, son­dern im La­bor.«
    »Oh, bist du wie­der an Bord?«, scherz­te Svet­la­na grin­send.
    Tor­ge ver­kniff sich einen Kom­men­tar. Als sie den Raum ver­las­sen woll­ten, be­merk­te er auf ei­ner Ar­beits­plat­te un­ter­halb der Fens­ter­rei­he eine Akte, auf der Floyds Name stand.
    »War­te mal«, flüs­ter­te er, »hier liegt der Ob­duk­ti­ons­be­richt. Mal se­hen, ob et­was In­ter­essan­tes zu fin­den ist.«
    Svet­la­na schau­te Tor­ge über die Schul­ter, als er die Akte durch­blät­ter­te und den Be­richts­text über­flog. Plötz­lich tipp­te er mit dem Zei­ge­fin­ger auf einen Ab­satz.
    »Du hast of­fen­bar mit dei­ner Ver­mu­tung recht. Hier steht, es wur­den win­zi­ge Me­tall­split­ter ge­fun­den.«
    »Dann wur­de er er­schos­sen?«, frag­te Svet­la­na auf­ge­regt.
    »Auf kei­nen Fall, es gab ja kei­ne äu­ße­ren Ver­let­zun­gen.«
    »Wie sind dann die Split­ter in sei­nen Kör­per ge­langt? Kannst du mir das er­klären?«
    »Kei­ne Ah­nung. Aber wir soll­ten ver­su­chen, es her­aus­zu­fin­den.«
    »Hast du ge­ra­de wir ge­sagt?«
    »Ich kann dich doch nicht hän­gen las­sen, oder? Wenn ich schon mit dir zu­sam­men hier ein­ge­bro­chen bin, dann hel­fe ich dir auch wei­ter, bis wir wis­sen, wes­halb Floyd er­mor­det wur­de und vor al­len Din­gen, wie er er­mor­det wur­de.«
    »Du glaubst mir also, dass hier et­was nicht stimmt?«
    Tor­ge nick­te und be­gann, mit sei­nem Han­dy die Sei­ten des Ob­duk­ti­ons­be­richts zu fo­to­gra­fie­ren. Svet­la­na dräng­te auf Eile, denn ih­rer Mei­nung nach wa­ren sie schon viel zu lan­ge dort. Und wo­nach sie ei­gent­lich such­ten, hat­ten sie noch nicht ein­mal ge­fun­den. Schnell fo­to­gra­fier­te Tor­ge Sei­te für Sei­te, bis er plötz­lich stutzte und in­ne­hielt.
    »Lass uns be­ei­len, Tor­ge – bit­te. Wir müs­sen noch das Blut fin­den und dann nichts wie weg hier.«
    »Hier passt et­was nicht zu­sam­men«, be­merk­te Tor­ge nach­denk­lich.
    »Ach ja, das ist ja mal was ganz Neu­es. Lass uns ver­schwin­den, bit­te!«
    »Nein, war­te mal. Hier steht, Floyd sei mit Plu­to­ni­um in Be­rührung ge­kom­men, was als To­des­ur­sa­che be­stätigt wird.«
    »Plu­to­ni­um? Wie ist das mög­lich?«
    »Svet­la­na, du hast ab­so­lut recht. Hier ist et­was ober­faul.«
    Has­tig fo­to­gra­fier­te Tor­ge die rest­li­chen Sei­ten, leg­te den Ob­duk­ti­ons­be­richt sorg­fäl­tig zu­rück und ver­ließ mitSvet­la­na die­sen un­wirt­li­chen Raum.
    Das La­bor, wo sie nach Tor­ges Blut­pro­be su­chen woll­ten, lag auf der an­de­ren Sei­te des Kor­ri­dors. Ihre Au­gen muss­ten sich erst wie­der an die Dun­kel­heit des Flu­res ge­wöh­nen. Als bei­de ins La­bor schli­chen, hör­ten sie plötz­lich Ge­räusche ei­nes her­an­na­hen­den Fahr­zeugs und Se­kun­den später sa­hen sie durch die Fens­ter Schein­wer­fer­licht. Auf dem Hin­ter­hof hielt ein Lei­chen­wa­gen, gleich­zei­tig tauch­te der Haus­meis­ter auf.
    »Ver­dammt, das hat uns ge­ra­de noch ge­fehlt«, flüs­ter­te Tor­ge. »Und wo kommt der Haus­meis­ter so schnell her?«
    »Wo­her soll ich das wis­sen? Viel­leicht wohnt er hier im Ge­bäu­de.«
    Die Män­ner, die den Lei­chen­wa­gen fuh­ren, un­ter­hiel­ten sich mit ihm. Tor­ge und Svet­la­na konn­ten nicht verste­hen, was sie sag­ten.
    »So ein Mist«, hauch­te Svet­la­na. Von ih­rer Selbst­si­cher­heit war in die­sem Mo­ment kaum mehr et­was üb­rig­ge­blie­ben. Sie trau­te sich nicht ein­mal, einen schnel­len Blick durch das Fens­ter zu ris­kie­ren. Tor­ge schloss die Tür und hoff­te, nie­mand wür­de sie be­mer­ken. Sie ver­hiel­ten sich ab­so­lut ru­hig. Während Svet­la­na sich hin­ter ei­nem Re­gal vers­teck­te, das mit­ten im Raum stand, blieb

Weitere Kostenlose Bücher