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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Autoren: Martin de Wolf
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über­stra­pa­ziert zu ha­ben und sie in den nächs­ten Se­kun­den hin­aus­ge­wor­fen wür­de. Doch das Ge­gen­teil trat ein.
    »Wir ma­chen es an­ders. Ich gebe Ih­nen einen Vor­schuss auf die Ex­klu­si­vrech­te. Soll­te die Sto­ry nichts tau­gen, müs­sen Sie mir das Geld al­ler­dings zu­rück­zah­len. An­sons­ten ver­rech­nen wir den Vor­schuss mit Ih­rem Ho­no­rar.« Kas­par te­le­fo­nier­te so­fort mit der Buch­hal­tung und wies eine Mit­ar­bei­te­rin an, einen Bar­scheck über eine be­trächt­li­che Sum­me aus­zus­tel­len.
    »Das ist doch viel zu viel«, ent­geg­ne­te Svet­la­na ver­le­gen.
    »Ma­chen Sie sich kei­ne Ge­dan­ken, Frau Pe­tro­va. Sie sind es mir wert. Hal­ten Sie mich nur auf dem Lau­fen­den. Das ist mei­ne ein­zi­ge Be­din­gung.« Nur Kas­par wuss­te, dass es sich nicht um rei­ne Großzü­gig­keit han­del­te, son­dern viel­mehr um eine zwin­gen­de Not­wen­dig­keit. Er hat­te Svet­la­na in die­sem Mo­ment ge­wis­ser­maßen ge­kauft, um sich selbst zu schüt­zen.
    Für den über­nächs­ten Tag buch­te Svet­la­na einen Flug nach Mos­kau. Ei­ner­seits freu­te sie sich, in die Hei­mat ih­rer Fa­mi­lie rei­sen zu kön­nen, an­de­rer­seits dach­te sie dar­über nach, wel­chem Mys­te­ri­um sie auf die Spur kom­men wür­de. Sie war fest ent­schlos­sen, ihre ge­sam­te Kraft in die Auf­klärung von Floyds Tod zu in­ve­s­tie­ren. Und da­mit woll­te sie nicht erst in Mos­kau be­gin­nen. Längst hat­te sie einen Plan.

2
    Ihr Le­ben hat­te sich von ei­nem Tag auf den an­de­ren grund­le­gend ge­än­dert. Ent­schlos­sen­heit und Sou­ve­rä­ni­tät wa­ren im­mer schon ihre Tu­gen­den ge­we­sen, doch jetzt kam et­was hin­zu, was sich durch­aus als Be­ses­sen­heit be­zeich­nen ließ. Nichts konn­te Svet­la­na auf­hal­ten, nicht ein­mal ihre rea­lis­ti­sche Ein­schät­zung, ihr Vor­ha­ben nie­mals al­lei­ne be­wäl­ti­gen zu kön­nen. Sie muss­te Hel­fer fin­den, die nicht da­vor zu­rück­schrecken wür­den, ihr bei der Um­set­zung ih­rer wag­hal­si­gen Plä­ne zur Sei­te zu ste­hen.
    Als Ers­tes fiel Svet­la­na ihre bes­te Freun­din ein. Doch nach nähe­rer Über­le­gung kam sie zu dem Schluss, sie nicht in die Sa­che hin­ein­zie­hen zu wol­len, de­ren Aus­gang un­ge­wiss war. Dann dach­te sie an ih­ren Kom­mi­li­to­nen Tor­ge Des­mond. Er war ei­ner der Ers­ten ge­we­sen, den Svet­la­na zu Be­ginn ih­res Stu­di­ums ken­nen­lern­te. Sie er­in­ner­te sich ge­nau, als er ihr in der Men­sa half, sich dort zu­recht­zu­fin­den. Ge­nau­so frisch war die Er­in­ne­rung dar­an, wie ent­täuscht sie an­fangs war, weil er Me­di­zin stu­dier­te und sie ihn so­mit le­dig­lich au­ßer­halb der Kol­legs tref­fen konn­te und dies auch nur be­dingt, da die Vor­le­sun­gen zu un­ter­schied­li­chen Zei­ten statt­fan­den. Ohne ihn hät­te sie Floyd wahr­schein­lich nie­mals ken­nen­ge­lernt, der mit Tor­ge be­freun­det war und mit ihm in ei­ner Wohn­ge­mein­schaft leb­te.
    Mitt­ler­wei­le wa­ren Svet­la­na und Tor­ge eng be­freun­det und so über­rasch­te es ihn nicht son­der­lich, als sie vor sei­ner Tür stand. Nach Floyds Tod hat­te er sie viel früher er­war­tet,da er ge­nau wuss­te, dass sie sonst nie­man­den hat­te, der ihr in die­ser Si­tua­ti­on eine Stüt­ze sein konn­te.
    »Es tut mir sehr leid, was ge­sche­hen ist«, be­grüßte er Svet­la­na und nahm sie in den Arm.
    »Schon gut, Tor­ge, du musst mir hel­fen.«
    Tor­ge ahn­te nicht, dass Svet­la­na eine ganz an­de­re Hil­fe er­war­te­te, als er dach­te. Sie setzte sich in die Wohn­kü­che, während Tor­ge sich an der Kaf­fee­ma­schi­ne zu schaf­fen mach­te. Er sah kurz zu Svet­la­na hin­über, die we­der ner­vös noch trau­rig wirk­te. Das Ge­sche­he­ne muss­te ge­wis­ser­maßen einen Quan­ten­sprung in der Ent­wick­lung ih­rer Per­son aus­ge­löst ha­ben. Tor­ge glaub­te, ei­ner völ­lig aus­ge­wech­sel­ten Svet­la­na ge­gen­über zu ste­hen. Taff war sie im­mer schon ge­we­sen, doch jetzt strahl­te sie et­was aus, was an­ders war. Zu­nächst wuss­te Tor­ge nicht so recht, was es war, aber lang­sam wur­de es ihm klar. Vor ihm saß nicht die fröh­li­che, et­was nai­ve
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