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Das 1x1 der Schlagfertigkeit

Das 1x1 der Schlagfertigkeit

Titel: Das 1x1 der Schlagfertigkeit
Autoren: Christine Oettl; Gitte Haerter
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sich selbst und Ihr eigenes Verhalten nach: Haben Sie die Betroffenen darauf angesprochen und sie wissen lassen, dass Sie mit ihrem Verhalten ein Problem haben? Oder schieben Sie die nötige Aussprache vor sich her – etwa weil Sie davon ausgehen, dass Reden sowieso keinen Sinn hat, oder befürchten, den anderen zu verärgern?
Keine Angst vor Konfrontationen
    Natürlich ist niemand begeistert, wenn es zu Konfrontationen und Auseinandersetzungen kommt. Wohl jeder scheut sich davor, kritische Themen auf den Tisch zu bringen: aus Angst, verletzt zu werden oder andere zu verletzen, sich rechtfertigen zu müssen oder nicht mehr gemocht zu werden. Doch nur, wenn Sie die Dinge offen und klar ansprechen, haben Sie die Möglichkeit, sie zu klären (und damit dem eigenen Ziel ein Stück näher zu kommen). Auf lange Sicht vermeiden Sie so Frust und Streit.
    TIPP
    Ein klarer Standpunkt
Machen Sie sich klar, dass Sie Grenzen ziehen und dies auch deutlich formulieren dürfen. Nur wenn Sie selbst davon überzeugt sind, dass Ihre Bedürfnisse und Wünsche legitim sind, können Sie selbstbewusst auftreten und Rückgrat zeigen, falls Sie auf Widerstand treffen. Wenn Sie Ihre Bedürfnisse nicht ernst genug nehmen oder sich gar selbst dafür verurteilen (etwa als kleinlich, spießig oder intolerant), wirken Sie nicht besonders überzeugend – egal wie rhetorisch geschickt Sie vorgehen.
    Genauso wichtig ist, wie Sie über Konfrontationen denken. Achten Sie auf eine konstruktive und faire Einstellung, die so aussehen könnte:
Konfrontationen sind eine Chance, etwas zu verbessern und gemeinsam Lösungen zu finden.
Ich bin nicht wild auf Konfrontationen, aber ich kann im Fall des Falles damit umgehen.
Der andere ist auch nur ein Mensch, der die Dinge aus seiner Perspektive sieht, genau wie ich selbst.
    Diese Gedanken helfen Ihnen dabei, lockerer und zuversichtlicher auf den Betroffenen zuzugehen. Und auch dann die Nerven zu behalten und auf Kurs zu bleiben, wenn Ihnen ein rauer Wind entgegenweht.
    Das könnte dann so aussehen: Sie machen einige Vorschläge, wie die Zusammenarbeit verbessert werden könnte, und bekommen zu hören: »Das ist doch total unpraktikabel!« Wenn Sie innerlich locker sind, verschlägt es Ihnen jetzt nicht so leicht die Sprache. Auf antrainierte »clevere« Retourkutschen wie »Sie haben wohl geschlafen und das Wesentliche gar nicht mitbekommen!« können Sie verzichten. Stattdessen atmen Sie tief durch und ziehen auf respektvolle Art eine klare Grenze: »Ich kann gut mit Einwänden umgehen, aber Killerphrasen mag ich nicht! Wenn Sie normal mit mir sprechen, rede ich viel lieber mit Ihnen. Also: Was genau meinen Sie?«
    Eine andere Möglichkeit wäre, die Sache humorvoll zu kommentieren (»Hoppla, da habe ich wohl etwas gesagt, das gar nicht in Ihrem Sinne ist.«) und später eine Aussprache unter vier Augen zu suchen.
Grenzen setzen – freundlich, aber bestimmt
    Es lohnt sich, die eigenen Grenzen und Erwartungen rechtzeitig und klar zu kommunizieren. Denn so beugen Sie Missverständnissen und Konflikten vor, und die anderen wissen, woran sie mit Ihnen sind.
    Darauf kommt es an:
    VERSTÄNDNIS FÜR DEN ANDEREN PLUS KLARTEXT – STATT SCHULDZUWEISUNGEN UND VORWÜRFEN: »Ich weiß, dass wir viel zu tun haben. Trotzdem kann ich heute auf keinen Fall länger bleiben. Wir müssen eine andere Lösung finden.« statt »Ich habe doch gesagt, dass ich heute etwas vorhabe. Das ist echt gemein!«
    DIE EIGENE ENTSCHEIDUNG MITTEILEN UND BEGRÜNDEN – STATT ZU JAMMERN: »Hallo Leute, mir geht es heute nicht so gut, und ich brauche ein bisschen Abstand. Deshalb seile ich mich jetzt ab.« statt »Jetzt muss ich auch noch dahin mitgehen! Dabei geht es mir soooo schlecht.«
    DIE EIGENEN GEFÜHLE UND WÜNSCHE AUSSPRECHEN – STATT ZU SCHIMPFEN: »Ich bin sauer, weil du dir das Buch einfach genommen hast. Natürlich kannst du es dir ausleihen, aber ich will darüber Bescheid wissen. Bitte frag mich nächstes Mal!« statt »Mann, schon wieder hast du dir ein Buch genommen. Das ist ja typisch!«
    UM KOOPERATION BITTEN – STATT ZU FORDERN UND DRUCK AUSZUÜBEN: »Ich möchte gerne, dass… Würdest du mir helfen? Was schlägst du vor?« statt »Wenn du das nicht tust, dann…«
    Übrigens, manchmal ist Beharrlichkeit gefragt. Wenn Sie merken, dass andere Ihre Grenzen weiterhin überschreiten, hilft nur dranbleiben, die Sache wieder und wieder ansprechen, nachfragen, was dahintersteckt, und den eigenen Standpunkt klarmachen. Wenn Sie es
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