Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das 1x1 der Schlagfertigkeit

Das 1x1 der Schlagfertigkeit

Titel: Das 1x1 der Schlagfertigkeit
Autoren: Christine Oettl; Gitte Haerter
Vom Netzwerk:
reagieren. Wenn es Ihnen die Sprache verschlägt, ist das eine Art Flucht. Aber ob dieser Mechanismus tatsächlich in Kraft tritt und wie intensiv, das hängt sehr stark mit Ihren Gedanken, Erwartungen und Urteilen zusammen – und die lassen sich verändern. Deshalb sollten Sie den eigenen Blockaden auf den Grund gehen.
Was bringt Sie aus der Fassung?
    Der Stoßseufzer »Wäre ich nur schlagfertiger!« wird durch ganz verschiedene Situationen ausgelöst: durch abwertende oder unfreundliche Blicke oder Kommentare, kritische Bemerkungen, Vorwürfe oder Unterstellungen, unhöfliches Benehmen (etwa wenn sich andere in der Schlange vordrängen, sich nicht bedanken, nicht grüßen usw.), ungebetene gute Ratschläge, Bevormundung oder Besserwisserei oder schließlich ein eigenes Missgeschick.
    Sie möchten Ihr Schlagfertigkeits-Training strukturiert anpacken? Dann erstellen Sie am besten einen Trainingsplan:
Schreiben Sie konkrete Situationen auf, in denen Sie leicht aus der Fassung geraten.
Bringen Sie sie in eine Rangfolge: die weniger belastenden Situationen stehen vor den großen Herausforderungen.
Überlegen Sie, welche Ängste oder unangenehmen Erfahrungen eigentlich dahinterstecken.
Bereiten Sie sich gezielt auf konkrete Situationen vor (mithilfe der Tipps in diesem Buch).
Beginnen Sie mit den kleineren Herausforderungen und steigern Sie sich allmählich.
    Die Frage aller Fragen ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie Sie es anstellen, schlagfertig und clever zu reagieren. Sondern: Warum sind diese Erlebnisse so schlimm für Sie, dass Ihr Gehirn Alarm auslöst und Sie verstummen lässt?
    ÜBUNG
    Wann sind Sie
sprachlos?
    Erstellen Sie eine Liste zu folgendem Punkt:
In welchen konkreten Situationen verschlägt es Ihnen leicht die Sprache?
Ordnen Sie Ihre Antworten nach Schwierigkeitsgrad (von leicht nach schwer).
Was steckt hinter Ihren Blockaden?
    Wenn es Ihnen die Sprache verschlägt, hat das damit zu tun, dass Sie eine Situation negativ bewerten. Finden Sie heraus, wie Sie die Sache beurteilen und wie Sie sich deshalb fühlen.
    Empfinden Sie eine Bemerkung als Frechheit und werden deshalb wütend? Fühlen Sie sich als Person abgewertet und reagieren daher mit Angst? Denken Sie dann darüber nach, warum das so ist. Es kann sein, dass Sie diese Denk- und Verhaltensmuster einfach von anderen übernommen oder sich irgendwann angewöhnt haben – und sich gar nicht bewusst sind, welche Auswirkungen sie haben.
    Wenn es sich »nur« um eine Gewohnheit handelt, können Sie sich selbst helfen, indem Sie Ihre hinderlichen Gedanken hinterfragen und Schritt für Schritt durch hilfreichere ersetzen. Steckt mehr dahinter, etwa alte Wunden, die immer wieder aufgerissen werden, dann ist es wahrscheinlich am besten, sich von einem Therapeuten unterstützen zu lassen.
    Blockaden können beispielsweise ausgelöst werden durch
Angst vor Kritik oder vor Autoritäten,
Unsicherheit und Minderwertigkeitsgefühle,
die Überzeugung, nicht konfliktfähig zu sein und immer den Kürzeren zu ziehen,
die Erwartung, dass andere immer fair und freundlich sein müssen,
zu hohe Ansprüche an sich selbst.
    ÜBUNG
    Schwierige Situationen
beurteilen
    Nehmen Sie sich Ihre Liste der schwierigen Situationen vor und überlegen Sie bei jeder einzelnen:
Wie beurteilen Sie sie?
Welche Gefühle kommen in Ihnen hoch?
Was könnte dahinterstecken?
Die eigene Einstellung prüfen
    Ihre innere Einstellung spielt bei der erfolgreichen Bewältigung schwieriger Situationen eine Schlüsselrolle. Nur wenn Sie etwas als negativ oder unangenehm einstufen, verlieren Sie die Fassung und können nicht mehr bewusst reagieren. Nur wenn Sie etwas als Angriff interpretieren, geraten Sie unter Druck und deshalb in Panik. Die gute Nachricht lautet: Denkweisen lassen sich verändern. Nehmen Sie Ihre Einstellungen unter die Lupe:
WAS DENKEN SIE ÜBER LEUTE, DIE SIE ANGREIFEN?
Wenn Sie sie als böse, arrogant, rücksichtslos und so weiter abstempeln oder davon überzeugt sind, dass man Sie provozieren will, wird es Ihnen wahrscheinlich schwer fallen, sich nicht als Opfer zu fühlen und souverän zu bleiben.
Tun Sie sich selbst einen Gefallen und gewöhnen Sie es sich ab, die »Angreifer« in negative Schubladen zu stecken. Gehen Sie lieber davon aus, dass jedes Verhalten seinen Grund hat, und der muss nichts mit Ihnen zu tun haben. Der andere könnte zum Beispiel unter Stress stehen, traurig sein oder Druck abbauen wollen.
WELCHE ERWARTUNGEN HABEN SIE AN IHRE MITMENSCHEN?
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher