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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
Autoren: Drew Karpyshyn
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bedeckte, wiederholt werden, und obwohl sowohl Darovit als auch Caleb daran arbeiteten, hatte die Prozedur mehrere Stunden gedauert.
    Das Fleisch unter den lebenden Orbalisken war bleich und geschwollen, mit tiefen, nässenden Rissen, wo es die Parasiten mit ihren winzigen Zähnen ununterbrochen gekaut und benagt hatten. Diese Wunden sahen jedoch unbedeutend aus, wenn man sie mit dem grausigen Brei verglich, der sich unter den toten Schalentieren befand.
    Sobald Bane von den Orbalisken befreit war, hatte Caleb den ganzen Körper des Sith mit einer Salbe eingerieben und ihn von Kopf bis Fuß verbunden. In den ersten zwei Tagen hatten sie die Verbände alle vier Stunden gewechselt und die Salbe neu eingerieben.
    Zannah war von Calebs Können beeindruckt. Bane war kaum mehr als eine Masse toten und infizierten Gewebes gewesen, als der Heiler begonnen hatte, aber als die Verbände schließlich vollkommen abgenommen wurden, hatte Banes zuvor so verwüsteter Körper wie neugeboren ausgesehen. Seine Haut war nun leuchtend rosa, ungewöhnlich weich und extrem empfindlich, aber Caleb sagte, in den kommenden Wochen würde sie wieder eine normalere Färbung und Struktur annehmen.
    »Caleb hat mich gerettet?«, murmelte Bane leise. »Wie hast du ihn dazu überreden können?«
    Zannah zögerte, unsicher, was sie ihm sagen sollte. Darovit und Caleb standen direkt vor der Tür und konnten jeden Augenblick hereinkommen. Aber selbst wenn sie sie erwischten, wie sie Bane von der Nachrichtendrohne erzählten, warum sollte sie das interessieren? Es war geschehen. Ihr Meister war immer noch zu schwach, um auch nur aufzustehen, und inzwischen waren die Jedi wahrscheinlich weniger als einen Tag von Ambria entfernt.
    »Wir mussten den Jedi Bescheid geben, dass Ihr hier seid. Ich habe eine Botschaft geschickt, dass ein Sith-Lord auf Tython fünf Jedi umgebracht hat. Ich habe sie darüber in Kenntnis gesetzt, dass Ihr bei Caleb auf Ambria seid, verwundet und hilflos. Sie kommen Euch holen.«
    Zorn blitzte in Banes Augen auf, und er versuchte sich hinzusetzen, aber es gelang ihm nur, den Kopf ein paar Zentimeter vom Kissen zu heben, bevor er wieder zurückfiel. Er erkannte, dass er hilflos war, und starrte Zannah anklagend an.
    »Du hast mich enttarnt«, bezichtigte er sie. »Du hast mich verraten.«
    »Ich musste dafür sorgen, dass Ihr am Leben bleibt«, erklärte Zannah und benutzte dann das Argument, das sie zu ihrer Entscheidung getrieben hatte. »Ihr habt mich noch so viel zu lehren.«
    »Wie soll das noch geschehen?«, fragte er zornig. »Die Jedi werden das niemals gestatten.«
    Zannah hatte keine Antwort für ihn. Bane schloss die Augen, aber sie hätte nicht sagen können, ob er sich als besiegt betrachtete. Sie konnte nur hören, wie Darovit und Caleb draußen am Feuer leise miteinander sprachen.
    Bane öffnete die Augen ein paar Sekunden später wieder, und darin loderte ein wildes Feuer.
    »Darth Zannah, du bist meine Schülerin. Meine Erbin. Du kannst immer noch das Schicksal beanspruchen, das dir rechtmäßig zusteht. Du kannst immer noch in den Rang einer Sith-Meisterin aufsteigen.«
    Er sprach lauter, denn seine Kraft kehrte allmählich zurück. Zannah fragte sich, ob ihn die Männer draußen hören konnten.
    »Nimm dein Lichtschwert und töte mich! Nimm meinen Titel an. Töte die anderen, und flieh von hier, bevor die Jedi eintreffen. Such dir einen Schüler. Halt unseren Orden am Leben.«
    Zannah schüttelte den Kopf. Caleb hatte diese Möglichkeit bereits bedacht und sie wirkungsvoll eliminiert. »Unser Schiff ist flugunfähig, und die Jedi werden schon in ein paar Stunden hier sein. Selbst wenn ich in die Wüste fliehe, werden sie mich finden, bevor ich diesen Planeten verlassen kann.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass du mich so vollkommen im Stich lassen würdest«, sagte Bane und wandte sich angewidert von ihr ab. »Ich hätte nie gedacht, dass du diejenige sein würdest, die die Sith zerstört.«
    Sie brachte nichts zu ihrer Verteidigung vor, und ein paar Sekunden später sah Bane sie noch einmal an und warf einen Blick auf das Lichtschwert an ihrem Gürtel.
    »Ich will nicht als Gefangener der Jedi leben«, sagte er leise, als wüsste er nun, dass andere sie vielleicht belauschten. »Du kannst das hier beenden, bevor sie eintreffen.«
    Zannah schüttelte den Kopf. Sie hatte sich nicht all diese Mühe gemacht, das Leben ihres Meisters zu retten, um ihn dann umzubringen. »Solange Ihr lebt, gibt es immer noch Hoffnung,
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