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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
Autoren: Drew Karpyshyn
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verbergen können, und das beschleunigte ihre entsetzte Flucht nur noch.
    Eine Handvoll Schritte entfernt von der Freiheit machte einer der Männer den tödlichen Fehler, über die Schulter zurückzuschauen, weil er sehen wollte, ob ihr Feind ihnen hinterherlief. Einer Laune folgend warf Bane mit einer lässigen Bewegung das Lichtschwert nach ihm. Die Klinge flog in einem engen Bogen durch die Luft und durchquerte das Lager in einem Sekundenbruchteil, bevor sie in die wartende Hand ihres Herrn zurückkehrte.
    Zwei Söldner brachen ins Unterholz und verschwanden im Wald. Der dritte - der, der zurückgeschaut hatte - stand wie angewurzelt da. Eine Sekunde später Fiel ihm der Kopf von den Schultern, prallte ein paarmal am Boden auf und rollte dann weiter, durch die scharlachrote Klinge von Banes geworfenem Lichtschwert vom kauterisierten Halsstumpf getrennt. Als wäre das Fallen des Kopfs ein Zeichen gewesen, wurden die starren Glieder der enthaupteten Leiche plötzlich schlaff, und sie fiel zur Seite.
    Bane schaltete das Lichtschwert ab, und die Klinge verschwand mit einem scharfen Zischen. Einen Augenblick genoss er seinen Sieg und nahm die verbliebenen Überreste der Gefühle seiner Opfer in sich auf, um aus ihrer Angst und ihrem Leiden Kraft zu schöpfen. Und dann war auch dieser Augenblick vorüber, flüchtig wie jene, die seinem Zorn entkommen waren. Er hätte sie verfolgen können, aber sosehr es ihn auch danach gelüstete, ihre Panik zu schmecken, verstand er doch, dass es sinnvoller war, sie am Leben zu lassen. »Ihr habt sie entkommen lassen.«
    Überrascht fuhr er herum und sah, dass Zannah am Rand des Lagers stand. Er war so in dem Gemetzel versunken gewesen, dass er nicht gespürt hatte, wie sie näher kam - oder seine junge Schülerin hatte ihre Präsenz absichtlich gegen seine Wahrnehmung abgeschirmt.
    Unterschätze sie nicht, mahnte sich Bane. Sie hat das Potenzial, dich eines Tages zu überflügeln.
    »Ihr habt sie davonkommen lassen«, wiederholte Zannah. Sie klang nicht verärgert oder enttäuscht, nicht einmal erfreut.
    Sie war einfach nur verwundert.
    »Ich habe dir doch gesagt, du solltest warten«, tadelte Bane. »Warum hast du mir nicht gehorcht?«
    Sie antwortete nicht sofort, sondern wog ihre Worte vorsichtig ab, bis sie eine Antwort finden konnte, die ihren Meister beschwichtigen würde. »Ich wollte die wahre Macht der Dunklen Seite sehen«, gab sie schließlich zu. »Könnt Ihr mich lehren.« Sie brach ab, unfähig, die rechten Worte für das zu finden, was sie gerade gesehen hatte. Stattdessen machte sie einfach mit der Hand eine Geste, die das gesamte Gemetzel umfasste.
    »Du wirst es lernen«, versicherte Bane und befestigte den gekrümmten Griff seines Lichtschwerts wieder an seinem Gürtel.
    Sie lächelte nicht, aber in ihrem Blick lag ein Eifer, eine Gier, die der Meister nur zu gut kannte. Er hatte den gleichen Ehrgeiz in den Augen von Githany gesehen, seiner ehemaligen Geliebten und einer von Kaans zum Untergang verdammten unglücklichen Anhängerinnen. Er wusste, wenn Zannah nicht lernte, ihren Ehrgeiz zu mäßigen und zu beherrschen, würde sie das auf den Weg zur Zerstörung führen, ebenso wie es mit Githany geschehen war.
    »Die Fähigkeit zu kämpfen ist noch das Einfachste an der Kraft, die dir die Dunkle Seite verleiht«, warnte ihr Meister sie. »Sie ist brutal und schnell, erfüllt aber ihren Zweck. Doch Kampf ist häufig nicht annähernd so wirkungsvoll wie Heimlichkeit und Tücke. Diese Söldner am Leben zu lassen, könnte sich am Ende als nützlicher erweisen, als sie zu töten.«
    »Aber sie waren schwach«, protestierte seine Schülerin und hielt ihm damit sein eigenes Argument entgegen. »Sie haben es verdient zu sterben!«
    »Nur wenige Wesen in der Galaxis erhalten je, was sie wirklich verdienen«, bemerkte er und wählte dabei seine Worte mit Vorsicht. Die Dunkle Seite war nicht leicht zu verstehen; selbst er lernte immer noch, sich in ihren vielen Schichten und mit ihren Widersprüchen zurechtzufinden. Er musste vorsichtig sein, damit er seiner jungen Schülerin nicht zu viel zumutete, aber es war ebenso wichtig, dass sie die Grundlagen dessen, was er hier getan hatte, verstand. »Unsere Mission besteht nicht darin, alle zu töten, die nicht tauglich sind zu leben. Wir haben einen größeren Auftrag. Alles, was ich auf Ruusan getan habe, und alles, was wir von heute an tun werden, muss unseren wahren Zielen dienen: der Erhaltung unseres Ordens und dem Überleben
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