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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)
Autoren: Lynn Viehl
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oder uns zu Asche verbrennt. Man kann der Bruderschaft nur beitreten, wenn der eigene Vater dem Orden angehörte. Sie ziehen sich ihren eigenen Nachwuchs heran.«
    »Wovon sprechen Sie? Ich habe die Ausbildung durchlaufen, die Prüfungen. Ich habe mich würdig erwiesen, dem Orden beizutreten.«
    »Sie wurden gefoltert, Vater Keller«, sagte Michael sanft. »Der einzige Unterschied zwischen dem, was die Brüder uns antun, und dem, was sie Ihnen angetan haben, ist, dass Sie freiwillig dort waren und mit ihnen zusammengearbeitet haben.«
    »Ich glaube Ihnen nicht.«
    Michael zuckte die Achseln. »Sie brauchten Sie, um zu Alexandra zu gelangen. Die Brüder wussten, dass sie mich operiert und mein Gesicht wiederhergestellt hatte. Sie wissen, dass eine moderne Ärztin viele Dinge über uns beweisen kann, wie zum Beispiel die Tatsache, dass wir vielleicht nicht verflucht sind. Alexandra glaubt, dass wir einfach nur Opfer einer Krankheit sind. Wenn sie das beweist, dann entlarvt das die Brüder als die Schlächter, die sie sind. Wenn sie uns heilt, dann haben die Brüder keine Existenzberechtigung mehr. Sie wollen Alexandra unbedingt tot sehen, und ich glaube, Sie haben sie direkt zu ihr geführt.«
    Johns Gesicht wurde bleich. »Nein. Das ist nicht wahr.«
    »Das Schlimme daran ist, dass sie Ihren Glauben und Ihre Liebe zu ihrer Schwester benutzt haben. Das ist, glaube ich, schlimmer als die Folter.« Michael hörte den Schrei einer Frau und rannte um die Kirche.
    Gelina konnte ihr Glück kaum fassen. Keller und seine Schwester zusammen an einem Ort, und als Bonus auch noch Michael Cyprien und mehrere seiner Kyn. Nach heute Abend würde Stoss ihr alles geben, was sie wollte. Geld, Juwelen, Keller, eine neue Villa in Südfrankreich.
    Vielleicht würde er ihr auch Michael Cyprien geben. Gelina hatte seine Hände immer geliebt und seine unglaublichen, kristallblauen Augen. Sie konnte ihm die Hände langsam mit einem Skalpell abschneiden oder schnell und blutig mit einer Metallsäge. Was seine Augen anging, sie würden noch hübscher aussehen, wenn sie in einem Glas schwammen. Sie wusste auch schon, in welches Regal sie sie stellen würde, in dem geheimen Zimmer zu Hause, wo sie noch andere Erinnerungen aufbewahrte.
    Würde er sie immer noch mit diesen Augen sehen können, während er blind in der Hölle schmorte?
    Gelina würde jedoch nicht zulassen, dass Begierde ihr das Spiel verdarb. Sie blieb außer Sichtweite und beobachtete, wie Cyprien und Keller im Pfarrhaus verschwanden. Sie holte ihr Handy heraus und rief Verstärkung. Dann zog sie ihr Schwert und ging hinter das Gebäude, um auf sie zu warten.
    Thierry ließ den bewusstlosen Körper des Priesters auf den Boden fallen. Er hatte getrunken, aber nicht genug, um Raserei und Entrückung auszulösen. Wenn er seine Angel finden wollte, dann musste er mehr Blut aus mehr Kehlen haben.
    Thierry, hör auf.
    Er hob den Kopf und sog die Luft ein, bis der Geruch von Blut aus seiner Nase gewichen war. Da war er, der Duft der Frau, so leicht wie das Vibrieren eines Lachens, so stark wie die Berührung einer Hand.
    Sie war hier, die Frau mit den Rehaugen.
    Er missachtete die Tür und kletterte stattdessen über die Fenster in das leere Zimmer. Die Frau hatte jemanden mitgebracht. Draußen erklangen Schritte. Männer kamen. Sie waren wegen ihm gekommen, umzingelten ihn, benutzten sie als Lockvogel.
    Er untersuchte das Zimmer, fand, was er brauchte. Bleib über ihnen. Immer über ihnen.
    Thierry wartete hinter der Tür. Lauschte ihren Schritten. Ihre waren leicht, die des Mannes, der bei ihr war, schwerer. Er vernahm den Gestank von Kupfer. Sie stand auf der anderen Seite der Tür. Sie griff nach dem Türknauf, drehte ihn. Er riss sie auf, schlug ihr die Waffe aus der Hand, zerrte sie herein, knallte die Tür wieder zu. Er brach den Knauf ab, um den Mann auf der anderen Seite aufzuhalten.
    »Thierry«, sagte sie atemlos, ängstlich.
    Sie war es, aber sie war es nicht. Dann wurde ihm alles klar. Thierry blickte in ihr Gesicht und schloss die Arme um sie. »Meine Angel.«
    Die Tür beulte sich nach innen, als etwas Schweres von der anderen Seite dagegengeworfen wurde. Holz splitterte; Scharniere stöhnten.
    Thierry sprang, griff nach dem Rand des quadratischen, offenen Lochs in der Decke und zog sich und seine Angel auf den Dachboden hoch.
    Michael und John fanden Philippe, der zwei wütende Priester missachtete und sich gegen eine schwere Eichentür warf.
    »Durand«, sagte Philippe zu
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