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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)
Autoren: Lynn Viehl
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schrecklich wund geworden. Dabei hatte Diane dem Personal schon mehrfach erklärt, dass ihr Bruder in der Lage war, aufzustehen und die Toilette zu benutzen.
    Er brauchte nur eine kleine Erinnerung.
    Diane riss das urinbefleckte Laken unter ihrem Bruder heraus und stöhnte dabei leise vor Anstrengung. Dann knüllte sie den feuchten Bereich zusammen und hielt ihn ihm unter die Nase. »Riechst du das? Was ist das? Wo gehört das hin ?«
    »Uuuuuh .« Daniel zog die Schultern hoch und wandte den Kopf ab. »Iiihhh .«
    »Du bist ein widerlicher, schmutziger Junge .« Sie wischte ihm mit dem uringetränkten Laken über das Gesicht, bevor sie ihm etwas davon in den Mund stopfte, um seine Schreie zu dämpfen. »Sieh dir die Hose an. Sie ist ruiniert .«
    Diane zog ihrem Bruder die Pyjamahose und die weiße Unterhose aus und warf sie beiseite. Sie überlegte, ob sie ihn noch etwas länger am Leben lassen sollte – Danny während der vergangenen Wochen zu quälen, war überraschend befriedigend gewesen – , aber einige der neugierigeren Krankenschwestern sahen sie so merkwürdig an, und sie konnte es sich nicht leisten, wieder zu versagen. Bis Danny starb, würde sie keinen Cent erben; ihr Vater hatte ihm die Kontrolle über alles gegeben.
    Frauen können sich nicht um wichtige Geschäfte kümmern , hatte Daddy gesagt. Dein Bruder wird sich um dich kümmern, wenn ich nicht mehr da bin .
    Sie zog Danny um und bezog sein Bett neu, bevor sie ein Paar Latexhandschuhe aus der Box neben dem Waschbecken nahm. Sie lächelte, während sie die Spritze aus ihrer Tasche holte. Die Drogen waren teuer gewesen, aber ihr Lieferant hatte ihr versichert, dass sie nicht nachzuweisen waren, falls irgendein dummer Arzt eine Autopsie anordnete. Sie knöpfte ihre Bluse auf und ging zu dem Herzmonitor hinüber, dann zog sie sich einen Stuhl neben das Bett ihres Bruders. Er weinte.
    »Hör auf zu heulen « , sagte sie zu ihm, während sie ihm die Messsonde des Monitors von der Brust riss und schnell auf ihre linke Brust drückte. »Du triffst gleich Daddy .« Sie hatte ihrem Bruder in den vergangenen Jahren genug Injektionen gegeben, um zu wissen, wie man eine Einstichstelle versteckte. »Weit aufmachen, Danny. Diane hat ein paar schöne Drogen für dich .«
    Daniel blickte sie mit seinen trüben Augen an und öffnete als Reaktion auf das einzige ihrer Worte, das ihm Erleichterung und Vergnügen versprach, seinen Mund.
    Diane schob seine Zunge mit ihrem Daumen zurück und suchte nach der richtigen Stelle. Der ätzende Geruch nach Urin schien in ihrer Nase zu brennen, aber in ein paar Minuten würde alles vorbei sein. Dann glitt ihr die Spritze aus der Hand, und während sie danach griff, schien plötzlich die Zeit stillzustehen.
    »Miss Lindquist .«
    Sie konnte die Pisse ihres Bruders nicht mehr riechen, nur noch Blumen. So ein schöner Duft, aber so merkwürdig. Dadurch fühlten sich ihre Arme und Beine so schwer an und ihr Kopf so leicht.
    »Miss Lindquist « , wiederholte die tiefe höfliche Stimme mit einem weichen europäischen Akzent. »Bitte lassen Sie Ihren Bruder los .«
    »Ja .« Als sie es getan hatte, fühlte sie eine wunderbar starke, kühle, männliche Hand an ihrer Wange. »Ich hatte gehofft, dass ich Sie treffen würde .«
    »Sehen Sie nach oben .« Als sie es tat, sagte er: »Das ist eine Überwachungskamera, die wir letzte Woche nach Ihrem Besuch installiert haben, als wir herausfanden, dass drei der Finger Ihres Bruders gebrochen waren. Sie hat alles aufgezeichnet, was Sie ihm heute angetan haben .«
    »Es macht mir nichts aus, wenn Sie mir zusehen « , sagte sie zu ihm und schnurrte beinahe vor Vergnügen. »Möchten Sie mir helfen? Ich werde unglaublich reich sein .«
    »Wollten Sie Ihrem Bruder etwas antun ?«
    Ein Teil von Diane, der verschlagene, vorsichtige Teil, wollte es abstreiten. Geld ist eine Privatangelegenheit, hatte Daddy immer gesagt. Etwas, über das man nur innerhalb der Familie sprach. Genau wie über Dannys Drogen. Und die Huren, mit denen Danny sich vergnügte. So sind Jungs eben so sind Jungs eben so sind Jungs eben …
    Der andere Teil von ihr verlor sich in dem süßen weichen Blumenduft. Er wurde stärker, und dann konnte sie nicht mehr anders.
    »Ich muss es tun « , sagte sie zu ihm, und ihre Stimme wurde schriller, bis sie sprach wie ein Kind. »Daniel war böse und hat ins Bett gemacht. Er hat das ganze Geld. Ich kann helfen, die Firma zu leiten. Ich habe einen Abschluss in Betriebswirtschaft. Ich
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